Beim TSU NeuMed Obergänserndorf hat sich im Sommer sowohl auf, als auch neben dem Platz einiges getan. Mit dem Ableben des langjährigen Präsidenten und Hauptsponsors Franz Neumeyer war man zu Veränderungen gezwungen. Seit Winter 2024 hat man Wilhelm Hawla als Cheftrainer, der die Mannschaft vor dem Abstieg bewahren konnte und auch dieses Jahr wieder vor einer Herausforderung stehen wird. Trotzdem besitzt die Mannschaft einiges an Potenzial, um für eine Überraschung sorgen zu können.
Als Hawla im Winter die Truppe übernahm, war man stark abstiegsgefährdet. Trotz ein paar Rückschlägen schaffte man es, die Klasse zu halten - auch wenn die Bedingungen in Obergänserndorf nicht ideal sind: "Die Umstände im Winter sind nicht die besten, wir hatten kein Flutlicht und mussten auf drei verschiedenen Plätzen trainieren, aber wir haben trotz allem wirklich viel arbeiten können. Dazu ist der Platz in Obergänserndorf eigentlich unser größter Gegner, er ist nicht leicht bespielbar und wir haben keinen wirklichen Heimvorteil, auch wenn wir dreimal in der Woche darauf trainieren", bemerkte Hawla zu seinem Start beim neuen Verein. Hinzu kommt der Verlust des Präsidenten im Juli dieses Jahres, der so schnell nicht einfach zu verkraften ist. Bislang konnte man einen Punkt gegen Vösendorf holen und verlor den Saisonauftakt gegen Katzelsdorf mit 0:3.
Die Transferperiode lief in Obergänserndorf so richtig heiß - Leistungsträger gingen, viele neue Gesichter kamen dazu. Gleich sechs Neue starteten beim Remis gegen Vösendorf. Vor allem setzt man in dieser Saison auf junge Spieler, so der Trainer: Wir sind im Schnitt sieben Jahre jünger geworden. Im Sommer haben wir Spieler wie Darko Bodal, Muhammed Okunakol oder Ivan Sarcevic abgeben müssen, die schon erste, zweite oder dritte Liga gespielt haben. Jetzt haben wir viele Spieler, die aus dem Nachwuchs kommen, bei denen es viel Arbeit braucht. Es ist ein Prozess, aber wenn der berühmte Knopf aufgeht, dann haben die Jungs einiges an Potenzial. Sie müssen sich einfach noch mehr zutrauen als Mannschaft - die Nervösität wegbekommen - auch gegen routinierte Teams.
Verstärken konnte man sich unter anderem mit Ahmet Babadostu, einem 29-jähriger Routinier, der die jungen Spieler führen soll. Dazu zählen unter anderem Christopher Gritsch, der aus Seekirchen in Salzburg dazustößt, oder Hannes Küng vom SV Korneuburg. Sie sollen dabei helfen, die Spielidee des Trainers umzusetzen: "Wir möchten intensiven Fußball spielen und mutiger in unseren Aktionen werden, uns mit und ohne Ball viel bewegen und den Ball zwischen den Ketten laufen lassen."
Man stellt ein entwicklungsfähiges Team, bei dem sich erst im Laufe der Saison zeigen wird, wo man sich in der Tabelle einordnen wird - aber eines ist klar: es wird eine Herausforderung. Davon spricht auch Cheftrainer Hawla: "Ich würde nicht großartig von Zielen sprechen, ich habe eine sehr junge Mannschaft, bei der ein ständiges Auf und Ab normal sein wird. Am besten wäre es, so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen wegzukommen, um die Entwicklung der Jungs bestmöglich voranzutreiben."