Mit 
dem Rücken zur Wand stand Wiener Neudorf am 24. Spieltag der 2. Landesliga Ost: Das Team von Trainer Peter Obritzberger kam mit dieser Drucksituation bestens zurecht, lieferte in Wolkersdorf eine sehr starke Vorstellung ab: Nach 90 Minuten ein 3:0-Sieg zu Buche, Wiener Neudorf hält damit bei 28 Punkten, überholte Wolkersdorf (27) und hat nun sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt.
Wiener Neudorfs Coach Obritzberger sah sich nach Spielschluss in seiner Analyse wieder mal bestätigt: "Wenn meine Mannschaft ihr Potenzial ausspielt, dann gehört sie in der Tabelle in die Top 5 und hat im Kampf gegen den Abstieg nichts zu suchen. Doch leider erwacht sie immer erst, wenn ihr das Wasser bis zum Hals steht." Wie am Freitag in Wolkersdorf. Wo Heim-Coach Leopold Rotter nicht um den heißen Brei herumredete: "Das war von uns eine extrem peinliche Vorstellung, Wiener Neudorf hätte noch höher gewinnen können."
Das 0:3 stellte aber schon so den höchsten Auswärtssieg der Saison dar - zugleich war es in der Fremde der 1. Streich seit 28. September 2012 (2:0 in Traiskirchen). Die Heimischen präsentierten sich in den ersten 20 Minuten durchaus passabel: Benbakka zeichnete sich in der 6. Minute mit einer Glanztat aus, Olschnegger hatte mit einem Lattenschuss Pech.
Nach 20 Minuten verschwand Wolkersdorf von der Bildfläche - und tauchte nicht mehr auf. Babel hatte auf Seiten der Gäste mit einem Lattenkracher Pech (40.), in der 50. Minute fiel das verdiente 0:1: Manuel "Rudi" Lengl drehte einen Frestoß aus 35 Metern aufs Tor, der Ball segelte an Freund & Feind vorbei ins Netz. Wiener Neudorf präsentierte sich noch stärker als vor der Pause und schlug nach einem Cvijanovic-Lattenschuss (65.) zwei weitere Male zu.
In der 73. Minute erlief Chvala einen schlampigen Rückpass, Goalie Schiller holte ihn im Strafraum von den Beinen. "Die gelbe Karte für Schiiller ging in Ordnung, da Chvala den Ball nicht mehr im Tor untergebracht hätte", so Obritzberger. Danijel Cvijanovic trat zum Elfmeter an, scheiterte im 1. Versuch an Schiller, jagte aber den Nachschuss unter die Latte - 0:2 (75.). Stefan Knaller setzte in der 85. Minute nach Vorarbeit von Gerry Bauer den Schlusspunkt traf zum 0:3.
Obritzberger verriet sein Siegesrezept: "Wolkersdorf steht im Zentrum sehr gut, ist aber auf den Seiten verwundbar. Dort haben wir mit Gerry Bauer und Cvijanovic entscheidende Nadelstiche gesetzt." Am letzten Spieltag wartet nun zu Hause Absdorf. Wolkersdorf bekommt es mit Meister Mistelbach zu tun, muss da auf den gesperrten Olschnegger verzichten. "Wir standen zu weit weg vom Gegner, kamen nicht mehr in die Zweikämpfe", zeigte sich Rotter nach der 4. Pleite im 6. Frühjahrs-Heimspiel enttäuscht.