In der 2. Landesliga Ost trafen am 15. Spieltag der SV Sierndorf und der FC PVT Neudorf aufeinander. Für Jürgen Fangmeyer, Trainer der Neudorfer, war es ein Spiel mit zwei Gesichtern: Nach einer starken ersten Hälfte und einer frühen Überzahl lag sein Team zweimal vorne, musste sich am Ende aber mit 2:4 geschlagen geben. Die Partie war geprägt von intensiven Zweikämpfen, strittigen Schiedsrichterentscheidungen und einem dramatischen Verlauf, der die Neudorfer trotz guter Ausgangslage ohne Punkte zurückließ. Fangmeyer analysierte nach Abpfiff die Schlüsselmomente, die Leistung seiner Mannschaft und die Gründe für die Niederlage – und blickte bereits auf Winterpause und Rückrunde voraus.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag: Bereits in der 10. Minute sah Sierndorfs Nico Bock die Rote Karte. Fangmeyer bezeichnete diese Entscheidung als „nicht gerechtfertigt“ und kritisierte die Schiedsrichterleistung in dieser Szene. In Überzahl übernahm Neudorf das Kommando und erspielte sich mehrere aussichtsreiche Chancen. In der 28. Minute belohnte sich das Team: Mario Piswanger köpfte nach Vorarbeit von Christoph Kimmel zur 1:0-Führung ein. „Das war ein super Tor von unserem besten Mann, Mario Piswanger“, lobte Fangmeyer seinen Youngster. Trotz weiterer Möglichkeiten gelang es Neudorf nicht, die Führung auszubauen. Kurz vor der Pause glich Rene Herbst für Sierndorf per Elfmeter zum 1:1 aus (40.).
Direkt nach Wiederanpfiff schlugen die Neudorfer erneut zu: Christoph Kimmel traf nach tiefem Lupfer von Thomas Hirmer per Kopf zum 2:1 (47.). Doch die Freude währte nur kurz. In der 50. Minute erzielte Rene Herbst mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich zum 2:2 – wieder per Elfmeter, den Fangmeyer als „zu hart“ bezeichnete: „Das war ein Foul, das man im Feld geben kann, aber für einen Elfmeter war es zu wenig.“ Mit zunehmender Spieldauer machte sich der Kräfteverschleiß bei den Gästen bemerkbar. „Wir waren im Vorteil, solange unsere Kräfte reichten. Ab der 50. Minute hat die Substanz gefehlt. Durch die fehlende Kapazität verschlechterte sich natürlich auch kongnitive Leistungsfähigkeit und die Fehler wurden dann mehr, weil Klarheit fehlte. Am Ende fühlte es sich an, als hätten wir zwei Spieler weniger“, so Fangmeyer. Sierndorf nutzte die Schwächephase eiskalt aus: Matthias Moormann brachte die Heimelf in der 73. Minute erstmals in Führung (3:2), ehe Elvis Osmani in der 80. Minute mit dem 4:2 den Endstand herstellte.
Fangmeyer hob neben Mario Piswanger auch Jakob Ollinger und Janik Oberrenzer für ihre starken Leistungen hervor: „Was die drei Jungs geleistet haben, war wirklich stabil.“ Trotz der Niederlage zeigte sich der Trainer mit Einsatz und Mentalität seiner Mannschaft zufrieden, verwies aber auf die vielen verletzungsbedingten Ausfälle und die daraus resultierende dünne Personaldecke: „Wir mussten wieder mehrere Spieler ersetzen, das hat sich am Ende bemerkbar gemacht.“ Die Schiedsrichterleistung bewertete Fangmeyer insgesamt als „in Ordnung“, kritisierte jedoch die beiden entscheidenden Szenen mit Platzverweis und Elfmeter. Für die anstehende Winterpause setzt der Coach auf die Rückkehr zahlreicher verletzter Spieler und blickt optimistisch nach vorne: „Ich freue mich auf die Wintervorbereitung. Viele Spieler kommen zurück, das wird uns stärker machen.“ Ein besonderes Lob richtete Fangmeyer an die Neudorfer Fans: „Es ist sensationell, wie viele Zuschauer uns auch immer auswärts unterstützen. Das gibt uns natürlich extrem viel Antrieb und bereitet uns große Freude.“