Nach 
368 Tagen musste sich der SC Gmünd am Dienstag Abend wieder in einem Heimspiel der 2. Landesliga West geschlagen geben: Das Team von Markus Hackl ging gegen den SCU Kilb als Verlierer vom Platz, Martin Pulkert erzielte in der 62. Minute den 1:0-Siegestreffer. Die 90 Minuten verliefen auf flottem Niveau, die Heimischen reklamierten drei Elfmeter.
Die Emotionen kochten noch nach Spielschluss, die 90 voran gegangenen Minuten hatten vor allem den Heimischen wiederholt die Zornesröte ins Gesicht getrieben: "Ich rege mich eigentlich nie über Schiedsrichter auf, doch was da heute alles nicht gesehen wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar", schüttelte Heim-Coach Markus Hackl den Kopf.
Die Gmünder fühlten sich um gleich drei Elfmeter gebracht: "Zunächst ein klares Hands im Stafraum, später bekam Kapitän Bayer den Ellbogen von Kruty ins Gesicht, blutete aus der Nase. Und zu guter Letzt streckte der Kilber Goalie unseren Spieler Husejnovic im Strafraum von hinten nieder, hätte "Rot" kassieren müssen. Nichts von alldem will Schiri Schwarzl gesehen haben", war Hackl nach Spielschluss fassungslos.
Die Hemischen zeigten sich gegenüber dem samstägigen 0:5 in Spratzern stark verbessert, kamen zu guten Möglichkeiten: Yigit setzte einen Kofpball am langen Eck vorbei, die Schüsse von Florian Pollak und Hacka verfehlten ebenfalls knapp ihr Ziel. Außerdem scheiterte Budschedl aus 13 Metern Entfernung, rettete Gäste-Goalie Neudhart mit einer Fuß-Abwehr gegen Kanak.
Die Kilber boten eine kämpferisch & spielerisch geschlossen starke Leistung, fuhren im 9. Auswärtsspiel dieser Saison den 7. Erfolg ein. Zum Matchwinner avancierte Martin Pulkert in der 62. Minute: Budschedl verlor im Mittelfeld den Ball an Kapidzic, dieser bediente Martin Pulkert, welcher von der Strafraum-Grenze trocken ins lange Eck einschoss. Die Gmünder reklamierten ein Hands von Kapidzic - vergebens!
Matthias Trattner hatte die dicke Chance aufs 0:2, schlenzte allein vor Torhüter Rosenmayer den Ball am Kreuzeck vorbei. Im Finish verstolperte Wieser im Strafraum nach idealer Kruty-Vorarbeit. Der Co-Trainer der Gäste war natürlich sehr zufrieden: "Wir haben verdient gewonnen, unsere Abwehr agierte inklusive Goalie sensationell. Der holprige Boden bereitete uns in den ersten zehn Minuten Probleme, in der Folge stellten wir uns besser darauf ein", schilderte Karl Sladecek.
Unterm Strich hält Gmünd nach fünf Frühjahrs-Matches bei nur zwei Punkten, fasste die 1. Heim-Niederlage seit 20. April 2012 (1:2 gegen Krems) aus. In der Zwischenzeit hatte Gmünd elf Heimspiele in Folge gepunktet, sieben Siege und vier Remis gesammelt. "Unser Hauptproblem ist, dass den Stürmern das Selbstvertrauen fehlt und sie daher nicht ins Tor treffen", analysierte Hackl. Während sich Gmünd damit endgültig aus dem Titelrennen verabschiedete, schob sich Kilb auf Rang drei vor - sieben Punkte fehlen auf Leader Spratzern. Beide Teams sind bereits am Freitag wieder im Einsatz: Gmünd empfängt Rohrendorf, Kilb muss nach Seitenstetten.
Christian Reichel