Verkehrte F
ußball-Welt in Herzogenburg: Schlusslicht SC Herzogenburg spielte am 6. Spieltag der 2. Landesliga West groß auf, zerlegte den SCU Kilb in alle Einzelteile. Nach ohnehin schon schwachen Beginn brach das Kilber Team nach der rote Karte für Goalie Neudhardt komplett auseinander, die Heimischen hatten leichtes Spiel. Herzogenburg nützte dies zu einem Schützenfest, streifte einen 5:0-Kantersieg ein.
Nach zwei Siegen in Serie muss in den Kilber Reihen die Hochnäsigkeit ausgebroche sein - anders ist die Vorstellung in Herzogenburg nicht zu erklären. Von Start weg lethargisch und ohne Biss ausgestattet, fand der Vizemeister nie ins Spiel und kam in 90 Minuten zu keiner wirklichen Torchance. "Unglaublich, so etwas habe ich noch nie gesehen", war Co-Trainer Karl Sladecek fassungslos.
Bis zum ersten Gegentreffer verstrichen 30 Minuten - dieser wirkte sich auf den weiteren Spielverlauf aus: Der heraneilende Heim-Stürmer Markus Gruber ging nach einem Duell mit Kilb-Goalie Neudhart im Strafraum zu Boden, versuchte den Ball im Fallen noch im Tor unterzubringen. Kapidzic sprang für seinen Goalie ein, rettete auf der Linie - und machte Neudhart damit keinen wirklichen Gefallen.
Denn Schiri Cinid, der den Vorteil abgewartet hatte (sprich, ob Gruber trotz des Fouls den Ball im Tor unterbringt), pfiff nun dazwischen, zeigte auf den Elfmeter-Punkt und Neudhart überdies wegen Torraubs die rote Karte. "Eine harte, aber laut Regelwerk sicher vertretbare Entscheidung", weiß Sladecek. Etienne Schöberl musste ins Tor und hatte gegen den Strafstoß von Gruber nicht wirklich eine Chance - 1:0!
Kilb rüttelte auch dieser Gegentreffer nicht wach, die Hoffnung von Trainer Dedic, das 0:1 in die Pause zu retten, erfüllte sich ebenso wenig. Schöberl konnte einen Weitschuss aus 25 Metern nicht bändigen, Daniel Englisch staubte zum 2:0 ab. Mit dem 3:0 durch Roman Sopusek kurz nach der Pause war die Partie endgültig entschieden. Daniel Englisch erhöhte via Freistoß auf 4:0, kurze Zeit später legte Sopusek noch das 5:0 drauf. Ein kräftiges Lebenszeichen der Herzogenburger, die damit auch die rote Laterne wieder los sind.