Der ASV Schrems behauptete am Freitag vor 2200 Zuschauern seine Tabellenführung in der 2. Landesliga West: Im mit viel Spannung erwarteten Derby gegen Gmünd landete die Truppe von Bruno Meyer dank einer sehr starken ersten Halbzeit einen 3:0-Erfolg. Alle Tore fielen vor der Pause, im Finish wurden zwei Gmünd-Kicker ausgeschlossen.
Das Spiel begann mit einem Knalleffekt - nach sieben Minuten stand es bereits 1:0. Erzielt hat den Treffer ein Gmünder: Philipp Haidl wehrte bei einem Freistoß von der Seite einen Kopfball von Hofmann unglücklich und unhaltbar für Goalie Rosenmayer ins eigene Gehäause ab. Das Tor verunsicherte die Gäste, welche in der Folge nicht in die Zweikämpfe fanden, während der Gastgeber weiter aufs Tempo drückte.
Dennoch fand Gmünd die dicke Chance aufs 1:1 vor: Kanak kam im Strafraum zum Abschluss, schoss aber nicht platziert genug, so dass Heim-Goalie Glaser den Ball in den Corner lenken konnte. Auch beim 2:0 halfen die Gmünder kräftig mit: Bayer spielte bei einem Abstoß den Ball zu Husejnovic, die aggressiv attakckierenden Schremser erkämpften sich das Spielgerät, Thomas Masch überspielte einen Verteidiger und bediente Bernhard Brantner, welcher aus 16 Metern flach ins kurze Eck einschoss (22.).
Das 3:0 verhinderte zunächst Rosenmayer, indem er einen herrlichen Adam-Schuss aus dem Kreuzeck fischte, doch in der 44. Minute musste sich der Gäste-Goalie erneut geschlagen geben: Seine Vorderleute verloren den Ball im Mittelfeld, Georg Hofmann kam alleine vor Rosenmayer zum Abschluss, beförderte das Leder zum 3:0 unter die Latte. Gmünd hatte zuvor zweitere Chancen ausgelassen: Einen Kanak-Schuss aus spitzem Winkel bändigte Glaser, bei einem Bayer-Kopfball retteten die Hemischen auf der Linie.
Nach dem Wechsel sahen die 2200 Zuschauer, die nicht nur für eine tolle Kulisse, sondern auch für eine großartige Stimmung sorgten, eine energerischere Gmünder Mannschaft, welche versuchte, das Ruder noch herumzureißen. Doch das Runde wollte nicht ins Eckige: Hacka schoss aus fünf Metern drüber und scheiterte mit einem Kopfball an Glaser. Ein Kopfball-Aufsitzer von Bayer flog zudem übers Tor. Im Finish mussten Toga Yigit (zweite gelbe Kritik wegen Kritik, 75.) und Mathias Rezsonya (rote Karte wegen Liri-Beleidigung, 78.) binnen drei Minuten vom Plaz, das letzte Strohfeuer war damit erloschen. Schrems verließ damit auch im 5. Heimspiel der Saison die eigene Anlage als Sieger.
Damit gewann Schrems nach vier Pleiten in Folge wieder ein Derby gegen den Nachbarn, Coach Bruno Meyer strahlte übers ganze Gesicht: "Wir waren 1. Halbzeit klar besser als Gmünd, viel aggressiver. Nach der Pause wollten wir das "zu Null" halten, auch das ist uns gelungen." Zu den beiden Ausschlüssen meinte er: "Die Gmünder haben Nerven zeigt, konnten nicht verlieren." Gmünd-Coach Markus Hackl kritisierte den Referee ("Eine extrem schlechte Leistung, die beiden Ausschlüsse passten ins Bild"), suchte in ihm aber nicht den Schuldigen: "Wir zeigten vor der Pause eine ganz schlechte Leistung, haben es da vergeigt. Schrems hat verdient gewonnen." Gmünd-Obmann RainerPoppinger ärgerten die beiden Platzverweise: "Man muss auch verlieren können."
Christian Reichel
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