Die 
Hinrunde war beim Kremser SC von einigen Misstönen begleitet, da es die Mannschaft nicht schaffte, die hoch gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Der Ausklang der Herbstsaison ist der Elf von Willi Schmircher absolut gelungen, in Zwentendorf gab es einen 5:1-Sieg zu bejubeln. Krems überwintert an 6. Stelle, der Rückstand auf Herbstmeister Spratzern (acht Punkte) bleibt im überschaubarem Rahmen.
Anfangs sah es alles andere als nach einem klaren Auswärtssieg aus. Zwentendorf fand viel besser in die Partie und ging in der 5. Minute in Front: Josip Hlaic verwertete einen Querpass aus 7 Metern zum frühen 1:0. "Für mich ein klares Abseitstor", kritisierte Gäste-Coach Schmircher, der in Bezug auf Referee Orsolic von einer "katastrophalen Leistung" sprach. "Er ließ jegliches Durchsetzungs-Vermögen vermissen." Zwentendorf verabsäumte es nachzulegen: Hummel brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unter, Halic überspielte Goalie Bitto (er ersetzte Standard-Torhüter Zwirner, weiters fehlten bei Krems Neugebauer, Brandstätter & Nestler) und schoss am Tor vorbei.
Der Ausgleich rüttelte die bis dahin stark verunsicherten Gäste wach: Zwentendorf verlor den Ball im Mittelfeld, Figl & Baumgartner berechneten den folgenden Flankenball falsch, so dass Clemens Riegler zum 1:1 einschießen konnte (18.). Der Torschütze verletzte sich, musste wenig später durch Klaus Wegschaider ersetzt werden. "Die Mannschaft wollte in der Folge unbedingt zeigen, das sie sie besser ist als es von vielen dargestellt wird", schilderte Schmircher. Den Beweis haben die Kicker dann auch erbracht.
In der 34. Minute gingen die Gäste in Führung: Max Blauensteiner, dem Schmircher von Start weg eine Chance gegeben hatte, schloss eine schöne Aktion zum 1:2 ab, vorausgegangen war dem ein Ausrutscher von Doncs in der Vorwärtsbewegung. Zwei Minuten vor der Pause erhöhte Erwin Denk nach einem Hack-Missgeschick auf 1:3.
Nach der Pause ließ der eingewechselte Török die dicke Chance aufs 2:3 aus, die Zwentendorfer schwächten sich selbst: Marin Azdajic sah nach einem Foulspiel die zweite gelbe Karte, musste ebenso vom Platz wie nach 64 Minuten Josip Hlaic. "Er traf einen Gegenspieler mit dem Ellbogen im Gesicht, die Entscheidung war vertretbar", räumte Zwentendorf-Spielertrainer Klaus Luger ein. In Überzahl spielte Krems seine Stärken aus, Wegschaider tanzte seinen Gegenspieler aus und schob den Ball an Goalie Gebetsberger vorbei zum 1:4 ins Netz.
Den Schlusspunkt zum 1:5 setzte in der 69. Minute ebenfalls Wegschaider, Fertl, Blauensteiner und Pfaller ließen im Finish Chancen auf einen noch deutlicheren Sieg aus. Der Kremser Schütz wurde in der 2. Halbzeit Opfer eines Fouls, musste mit Verdacht auf eine Bänder-Verletzung zur Untersuchung ins Krankenhaus. "Der Sieg war für die Mannschaft und für mich sehr wichtig, doch wir dürfen ihn nicht überbewerten", warnte Schmircher. Luger sah sein Team nicht so schlecht, wie es das Resultat zum Ausdruck bringt: "Wir müssen im Winter dennoch die Qualität heben, uns nach einem Stürmer umschauen." Dasselbe haben auch die Kremser vor: "Wir brauchen Verstärkung in der Offensive", hielt Schmircher fest.
Christian Reichel
Jetzt Fan werden von unterhaus.at Niederösterreich