In der 2. Landesliga West trafen am 15. Spieltag die Sportvereinigung ATP Metallbau Purgstall und SV Waidhofen/Thaya aufeinander. Aus Sicht von Manuel Zeilhofer, Trainer der Gäste, hätte die Partie einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Trotz engagierter Leistung und genügend Chancen unterlag Waidhofen mit 1:4. Zeilhofer betonte nach der Partie, das Resultat bilde den tatsächlichen Spielverlauf nicht ab – seine Mannschaft habe sich trotz Rückschlägen nie aufgegeben. Die Niederlage beendet eine starke Hinrunde, in der Waidhofen mit 33 Punkten an der Tabellenspitze überwintert.
Waidhofen startete schwungvoll und hätte bereits in der ersten Minute durch Adam Ritter in Führung gehen müssen. Nach einem dynamischen Vorstoß von Oliver Bauer und einem präzisen Pass in den Rückraum, etwa 10m vor dem Tor, setzte Ritter den Ball unbedrängt über das Tor. „Das hätte das 1:0 für uns sein müssen“, so Zeilhofer. Stattdessen schlug Purgstall mit dem ersten Angriff eiskalt zu: In der 8. Minute brachte Philipp Plank die Hausherren mit 1:0 in Front. Nur sieben Minuten später erhöhte Özkan Dinc nach starker Einzelaktion auf 2:0. Kurz darauf traf Wolfgang Mühlberger die Stange, beim Abpraller kam ein Waidhofener Angreifer im Strafraum zu Fall – der Pfiff blieb aus und anstelle von Elfmeter und eventueller roter Karte für den Tormann, lies der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Waidhofen blieb gefährlich, traf in der 26. Minute durch Deniz Saritas erneut Aluminium, doch das Glück fehlte. Mit dem 0:2 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel setzte Waidhofen alles daran, den Anschluss zu finden. Ein individueller Fehler eröffnete Özkan Dinc in der 55. Minute jedoch die Möglichkeit zum 3:0 für Purgstall. Die Gäste zeigten Moral: In der 60. Minute verkürzte Deniz Saritas auf 1:3 und brachte sein Team wieder ins Spiel. „Wir haben nie aufgehört, nach vorne zu spielen – auch bei einem 0:3 oder 1:4“, lobte Zeilhofer die Mentalität seiner Mannschaft. In der Schlussphase warf Waidhofen alles nach vorne, Purgstall blieb im Umschalten gefährlich. In der 79. Minute sorgte erneut Özkan Dinc mit seinem dritten Treffer für den 4:1-Endstand.
Zeilhofer haderte mit der Chancenverwertung und einer strittigen Szene: „Wenn wir in der ersten Minute treffen oder einer der Stangenschüsse reingeht, nimmt das Spiel sicher einen anderen Verlauf. Vor allem die Elfmeterentscheidung schmerzt – ich möchte das aber nicht als Ausrede verwenden.“ Personell musste Waidhofen auf Lukas Hölzl verzichten, zudem ging Spielhofer angeschlagen ins Spiel und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden. Dies lässt Zeilhofer aber ebenfalls nicht als Ausrede gelten. "Dafür hat man einen Kader und vom Spielverlauf her wäre auch so mehr möglich gewesen. Der Unterschied heute war, dass wir als Mannschaft defensiv nicht unser übliche Form an den Tag gelegt haben und Purgstall effektiver war als wir."
Trotz der Niederlage fällt sein Hinrundenfazit positiv aus: „Wir haben eine Top-Hinrunde gespielt, die uns niemand zugetraut hätte und wir uns selbst nicht erträumt hätten. Die Mannschaft soll das Erreichte genießen, wohlwissend, dass wir weiterhin hart arbeiten und immer alles geben müssen, was auch das heutige Spiel gezeigt hat.“