Der FC Rohrendorf verabschiedete sich mit einem Sieg in die Winterpause und gewann das Nachtragsspiel der 5. Runde der 2. Landesliga West gegen den SK Eggenburg mit 3:2. Nach dem Schlusspfiff kam es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Trainern der beiden Mannschaften. Rohrendorf-Spielertrainer Amir Bradaric sah schließlich wegen einer Tätlichkeit die rote Karte.
Die ersten 20 Minuten waren von einem gegenseitigen Abtasten der beiden Mannschaften geprägt, Rohrendorf konnte sich leichte spielerische Vorteile erarbeiten und fand drei Chancen vor, die jedoch nicht genutzt werden konnten. In der 15. Minute kamen auch die Gäste aus Eggenburg zu ihrer ersten Tormöglichkeit, Christian Hogl brachte den Ball aber nicht im Tor unter. „Wir haben es leider wieder verabsäumt unsere Chancen zu nutzen“, sagt Rohrendorf-Coach Amir Bradaric. In der 27. Minute ging Eggenburg schließlich in Führung: Rohrendorf-Schlussmann Peter Rosenmayer verschätzte sich bei einem Freistoß von Max Blauensteiner , der Ball ging per Stange über die Linie – 1:0 für Eggenburg. Nach dem Führungstreffer fanden die Gäste eine hochkarätige Möglichkeit auf das nächste Tor vor, diesmal konnte sich Rosenmayer aber auszeichnen und bewahrte seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. „Nach dem Führungstor hat sich das Spiel wieder neutralisiert“, sagt Eggenburg-Coach Martin Ringswirth. „Ich habe aber das Gefühl gehabt, dass wir um eine Spur stärker waren.“ Mit der knappen 1:0-Führung der Gäste ging es in die Pause.
Eggenburg gelang der bessere Start in den 2. Durchgang. Fünf Minuten waren gespielt, als die Gäste die Führung ausbauten: Andreas Ringswirth spielte Christian Hogl schön frei, dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und stellte auf 2:0 – für Rohrendorf-Trainer Bradaric fiel der Treffer jedoch aus einer Abseitsstellung: „Ich war auf der Linie, für mich ist der Spieler eineinhalb Meter im Abseits gestanden. Nach diesem Rückstand haben wir natürlich alles nach vorne geworfen“, so Bradaric. Die Offensivbemühungen der Hausherren wurden belohnt: In der 54. Minute gelang Jürgen Schoderböck der Anschlusstreffer. Schoderböck kam an einen Pass, lief der Eggenburger Abwehr davon und netzte zum 1:2 ein.
Ab der 75. Minute musste Rohrendorf mit einem Spieler weniger auf dem Platz auskommen, Klaus Wegschaider wurde mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche geschickt. Rohrendorf warf nun alles nach vorne und erzielte in Minute 76 den Ausgleichtreffer: Denis Husejnovic verlängerte den Ball nach einem Freistoß ins gegnerische Tor. Nur sieben Minuten später gingen die Hausherren in Führung: Patrick Geyer brachte einen Stanglpass an, Schoderböck stand genau richtig und bugsierte den Ball über die Linie. Aber auch Eggenburg ist im 2. Durchgang durchaus zu Chancen gekommen. In der 89. Minute mussten sich auch die Gäste von einem Spieler trennen, Johannes Kail sah nach einer Torchancenverhinderung den roten Karton.
Nach dem Schlusspfiff kam es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Rohrendorf-Trainer Amir Bradaric und Spielern des SK Eggenburg. „Die Spieler haben mich aufs übelste provoziert“, sagt Bradaric. „Sie und der Trainer haben mich verbal attackiert.“ Eggenburg-Trainer Martin Ringswirth stellt den Vorfall folgendermaßen dar: „Bradaric hat meine Spieler provoziert, sie haben sich aber auch provozieren lassen. Ich wollte, dass die Spieler wegkommen, Bradaric hat aber nicht aufgehört. Deshalb bin ich zu ihm gegangen und habe ihm gesagt, dass er uns in Ruhe lassen soll. Daraufhin hat er mir ins Gesicht gegriffen.“ Bradaric schildert die Sache etwas anders: „Ich habe die Nerven verloren und Ringswirth eine leichte Tachtel gegeben. Dabei habe ich aber nur seine Kappe erwischt“ – ein Vorfall, zwei unterschiedliche Sichtweisen. Schiedsrichter Duro Orsolic erkannte in Bradaric‘ Verhalten jedenfalls eine Tätlichkeit und zeigte ihm die rote Karte. Hintergrund dieser Auseinandersetzungen war ein mangelndes Fairplay-Verhalten, dass die Eggenburger Bradaric vorwarfen.
Auch zu dieser Sache gibt es zwei verschiedene Meinungen: Martin Ringswirth äußert sich dazu wie folgt: „Kurz vor Schluss ist ein Rohrendorfer am Boden gelegen. Wir haben auf den Fairplay-Gedanken geachtet und den Ball hinaus gespielt. Ein Rohrendorfer hat den Ball dann zu Bradaric eingeworfen, er hat den Ball dann in der Nähe der Cornerfahne ins Out gespielt. Nach unserem Outeinwurf hat er aber sofort attackiert.“ Bradaric‘ Sichtweise: „Ich habe den Ball ein bisschen zu weit zurückgespielt, das muss ich in der 91. Minute aber machen.“