ASK Ybbs und SCU Kilb feierten beide Siege zum Saisonauftakt, jetzt treffen die beiden Teams in der Donaustadt aufeinander. Der Titelfavorit der 2. Landesliga West zu Gast beim Aufsteiger und Tabellenführer. Jetzt Trainingslager buchen!
Dabei war Kilb nicht souverän in die neue Saison gestartet, wie auch Trainer Christian Haabs gestand: „Gegen Atzenbrugg waren wir in der ersten halben Stunde unterlegen.“ Trotz 0:1-Rückstand kämpfte sich Kilb erfolgreich zurück, gewann letztlich den Auftakt mit 2:1. Beim 4:0-Heimsieg von Ybbs wusste Markus Gruber zu überzeugen, der gefällige Offensivspieler hatte bei fast allen Toren seine Füße im Spiel. Ob dieses Mal das Heimpublikum erneut den Unterschied zugunsten der Schwarzweißen ausmachen konnte?
Die 430 Zuschauer hatten noch nicht einmal Platz im Donaustadion genommen, da ereignete sich bereits die entscheidende Szene, die das Spiel grundlegend verändern sollte.
Die Viererkette von Ybbs hatte geschlafen, Robert Kaminger riss Matthias Trattner nieder und sah zurecht rot. „Das gehört zum Fußball dazu“, zeigte sich Ybbs-Trainer Martin Parb einsichtig. Der Gefoulte trat zum Penalty an und verwertete. Nach nicht einmal einer Minute war Kilb mit 1:0 in Front und mit einem Mann mehr in Überzahl.
Dann hätte Kilb den Aufsteiger mit einer höheren Führung bei hohen Temperaturen kalt machen können. Trattner köpfelte aus wenigen Metern Ybbs-Tormann Bernhard Hayden an. Einen Stanglpass ging durch die Beine eines Kilber Stürmers, ein Schuss aus acht Metern landete deutlich über dem Tor. „Da fehlt uns einfach die Klasse“, gestand Christian Haabs, Coach von Kilb.
„Unser Konzept und unsere Taktik konnten wir bereits nach einer Minute über Bord werfen, nicht aber unsere Einstellung“, war Parb sichtlich stolz. In einem 4-4-1-System stellten sich die Donaustädter ihren numerisch überlegenen Kontrahenten. „Nachdem die Gäste bis zur zwanzigsten Minuten drängten, haben wir danach das Spielgeschehen diktiert“, ergänzte Parb.
„Wir hätten auch verlieren können“, räumte Haabs ein. Denn in der 70. Minute konnte Bruckner den Ball nicht im Tor unterbringen. Zehn Minuten später hätte Sebastian Hofmarcher nur querlegen müssen, probierte es selbst und scheiterte an Hayden. „Es ist völlig irre, dass man dieses Tor nicht macht“, so Haabs. So blieb es aber beim 1:1-Unentschieden.
Der Punkt löste aber unterschiedliche Reaktionen aus. „Wir sind enttäuscht, waren aber spielerisch zu schwach, nicht in Normalform“, erklärte Haabs, der aber auch die Größe seines kleinen Kaders hervorhob. „Trattner ist verletzt aufgelaufen und einige andere fehlten verletzt, wir können unsere Ausfälle nicht kompensieren.“
Auf der einen Seite Leid, auf der anderen Freud. Ybbs und die in Scharen erschienen Fans fühlten sich wie die moralischen Sieger, nach neunzig Minuten in Unterzahl. „Hochachtung und Respekt vor meiner Mannschaft, vor dem Tempo bei diesen Temperaturen. Es war ein heroischer Kampf von uns. Man hat uns in keiner Phase des Spiels die Unterzahl angesehen“, so der Chefübungsleiter des Aufsteigers, der jetzt den zweiten Platz innehat. „Wir sind in der Liga angekommen“, sagte Parb.