USV Atzenbrugg begrüßte am späten Samstagnachmittag bei Temperaturen um den Siedepunkt SK Eggenburg. Der letztjährige Vizemeister wollte in Atzenbrugg den zweiten "Dreier" in dieser Saison einfahren, um aus der 2. Landesliga West aufsteigen zu können. Jetzt Trainingslager buchen!
Schon nach neun Minuten erzielte Christian Obenaus aus einem Freistoß das 0:1 für die Gäste. Gregor Mayerhofer vergab für die Gastgeber die Chance auf den Ausgleich und verfehlte. Statt dem Ausgleich fiel die Vorentscheidung, Vojtech Schulmeister machte sein 19. Tor im 33. Match zum 0:2. Der 32-jährige Tscheche, der nicht nur in seiner Heimat professionell gekickt hatte, sondern auch in Holland bei Heracles Almelo, in Belgiens und im slowakischen Oberhaus aufgegeigt hatte, sorgte für die Führung der Grünweißen. Nach einem Doppelpass schob Schulmeister nach 39 Minuten gekonnt ein. "Wir haben bei diesen Temperaturen sehr clever gespielt", attestierte Eggendorf-Trainer Karl Plank seinen Kickern. "In Halbzeit eins haben wir keine Torchance zugelassen. Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten wir drei Großchancen, um mit dem 3:0 alles klarzumachen."
Die zweite Halbzeit kam Atzenbrugg noch einmal auf, es war ein hin und her. Die Partie glich einem offenen Schlagabtausch in einem olympischen Boxkampf. Friedrich Schaupp vergab nach 55 Minuten das 3:0 für Eggenburg. Im Gegenzug hätte Filip Urbanovsky auf 1:2 verkürzen können, der Stürmer konnte den Ball aber nicht unter Kontrolle bringen. Philip Grubmüller erging es nicht anders, schoss über das Tor der Gäste. Im Gegenzug hatte der zur Halbzeit eingewechselte Lukas Necas sein Visier zu hoch eingestellt, um für die Vorentscheidung zu sorgen. Necas war nicht der einzige Wechsel auf Seiten der Auswärtigen, die den Tribut, ob der hohen Temperaturen, zollten. "Wenn wir das 3:0 nicht machen, kann immer ein Gegentor passieren und dann wird es eng", erklärte Plank. "Wir haben es aber clever runtergespielt, der Gegner hatte keine zwingende Chance. Deshalb hatte ich nie das Gefühl nicht zu gewinnen."
Nach einem Corner von Grubmüller hatten die Heimischen ein Elfmeterfoul gesehen, nur gepfiffen wurde das gemeinschaftliche Abwehrmanöver im Eggenburger Strafraum nach knapp einer Stunde nicht. Bei Temperaturen jenseits der dreißig Grad Marke schwanden aber die Kräfte der Hausherren.
Eggenburg war gegen Ende der Partie spritziger und dem dritten Tor näher. Atzenbruggs Schlussmann Alexander Toninger hatte alle Hände voll zu tun. Er verhinderte gegen Schaupp und Schulmeister einen höheren Rückstand. "Auch wenn noch spielerische Potential nach oben ist, haben wir heute sehr clever agiert", konstatierte Plank seinen Schützlingen.
"Wir hatten viel Ballbesitz, waren aber nicht effektiv", hielt der stellvertretende Sportliche Leiter und Obmann Karl-Heinz Grüneis auf Seiten von Atzenbrugg dagegen. Die Punkte wanderten aber allesamt nach Eggenburg. Nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt bleibt Atzenbrugg erneut ohne Punkt. Nach zwei Runden haben die Rotjacken noch nicht anschreiben können, liegen vorerst auf dem vorletzten Rang.
Eggenburg bleibt als einzige Mannschaft der Liga ohne Punkteverlust und Gegentreffer, übernimmt souverän die Ligaspitze. Das freut Plank, der die Marschroute vor Saisonbeginn vorgegeben hatte: „Wir wollen in die ersten Drei, ich will sogar Meister werden.“ Ein Wort in Gottes Ohr.