Spielberichte

Wilhelmsburg bleibt weiterhin ohne den ersten Sieg

Am letzten Spieltag ist dem ASK Wilhelmsburg etwas gelungen, was in dieser Saison sechs anderen Teams – wie Ybbs oder Kilb – verwehrt geblieben ist: ein Punkt gegen Leader Eggenburg, die auch diese Woche ohne Punktverlust geblieben sind. Deshalb hat Trainer Mario Prochaska vor dem Heimmatch gegen den USC Seitenstetten zurecht auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit gehofft. Konnten Prochaskas Mannen, die als einzige Mannschaft der 2. Landesliga West noch ohne vollen Erfolg sind, erstmals gewinnen? Jetzt Trainingslager buchen!

 

Der Punktgewinn in der Höhle des Löwen hat Erwartungen geweckt

„Wir haben beim 0:0 gegen Eggenburg eine sehr gute Leistung geboten und waren die ganze Woche bisher gut drauf“, gab sich Wilhelmsburg-Coach Prochaska optimistisch vor Spielbeginn, obwohl Nemanja Marinkovic nicht mit von der Partie war. Der Topscorer, der sieben von neun Toren geschossen hat, fehlte verletzt.

Der Tabellenletzte war druckvoller als der Vorletzte gestartet, obwohl dieser mit mehreren Großchancen in Führung gehen hätten können. Das mag auch an der Dreierkette in der Defensive gelegen haben, die der Offensive mit einem zusätzlichen Aktuer zugute kam. Ramazan Ercin, der in allen sieben Partien über die volle Distanz ging, schoss Wilhelmsburg mit 1:0 in Führung. Über zweihundert Zuseher waren bei Sonnenschein hellauf begeistert. „Wir haben vier Riesenchancen vergeben. Nach dem 0:1 ist uns bis zur Pause nichts mehr gelungen“, erklärte Gerhard Kammerhofer, der Trainer von Seitenstetten, die prekäre Situation.

Ein später Ausgleich verhindert den ersten Wilhelmsburger Sieg

Obwohl die Gäste nach dem Seitenwechsel die besseren Chancen hatten, wollte ihnen vorerst kein Tor gelingen. Nach einer Stunde hatten die Hausherren mit einem zweiten Treffer für die Vorentscheidung sorgen können, doch nach Zuspiel von Jovan Murisan setzte Gerhard Kothmeier den Ball aus wenigen Metern über das Tor. Kothmeier hatte auch bei der folgenden Szene kein Glück. Bei einem Zweikampf mit Seitenstettens Keeper Wolfgang Haunschmid sah Referee Kemal Pehlivan kein Vergehen.

Lange hatte es so ausgesehen, als ob die Gastgeber im Duell der Tabellennachbarn das 1:0 über die Runden bringen könnten. Doch zu Beginn der Rapidviertelstunde schossen die Rotjacken den Ausgleich. Der im Winter aus Oberösterreich gekommene Joachim Beham zeichnete für den 1:1-Endstand verantwortlich, nachdem er einen Pass von Jan Knoll aus dem Rückraum verwertet hatte. Das lag auch daran, dass der Wilhelmsburger Gerhard Kothmeier zwei Mal aus aussichtsreicher Position vergeben hatte. Den Großchancen zollte auch der gegnerische Chefübungsleiter Tribut. „Wenn ich die erste Hälfte hernehme, sind es zwei verlorene Punkte“, so Kammerhofer. „Wenn ich die zweite Hälfte hernehme, ist es ein gewonnener Punkt.“ 

Auch auf der anderen Seite war der Ärger groß. So sehr sich die Schwarzweißen über einen Zähler in der Vorwoche beim Tabellenführer Eggenburg freuen konnten, so bitter ist der Punkt im direkten Aufeinandertreffen mit einem anderen Nachzügler. „Natürlich sind wir enttäuscht“, erklärte Prochaska, „weil wir waren die aktivere Mannschaft. Aber auch Seitenstetten hatte aus Kontern gute Chancen.“

Wilhelmsburg geht in die 17. Woche ohne Sieg

Kurios: seit der Saison 2013/14 trennten sich beide Teams immer ohne Sieger, zwei torlosen Remis stehen nun vier 1:1-Unentschieden gegenüber. Obwohl der Ausgleichstreffer erst das vierte Saisontor für Seitenstetten war, liegen die Stiftstädter einen Zähler vor ihrem direkten Konkurrenten. Wilhelmsburg ist mit dem vierten Unentschieden zwar nicht mehr das Ligaschlusslicht (Sieghartskirchen hat bei ebenso vielen Punkten das minimal schlechtere Torverhältnis), die Traisentaler bleiben aber die einzige von 14 Mannschaften ohne Sieg. Der letzte Triumph liegt damit schon 113 Tage zurück.