Gebietsliga Nord/Nordwest

Vier Niederlagen in Serie – Laa/Thaya im Formtief: Wackelt bald der Trainersessel?

Für den SC Laa/Thaya läuft die bisherige Saison in der Gebietsliga Nord/Nordwest durchwachsen. Nachdem im Vorjahr der starke 4. Tabellenplatz erreicht werden konnte, bleibt die Mannschaft von Spielertrainer Josef Hnanicek vorerst hinter den Erwartungen und rangiert auf dem 10. Platz. Den Sportlichen Leiter Josef Gottwald stellen speziell die letzten vier Spiele unzufrieden – die gingen alle verloren. Im Ligaportal-Interview sucht er Gründe für das Formtief und spricht über die Zukunft des Trainers!

„Dann kann man auch nicht mehr wirklich sagen: ‚Der Trainer bleibt‘“

Ligaportal: Herr Gottwald, danke fürs Zeitnehmen. Der bisherige Saisonverlauf verlief für Ihre Mannschaft nicht ganz nach Wunsch. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Sportlicher Leiter Josef Gottwald: Ja, natürlich ist das aktuell keine einfache Phase. Wir haben das ganz anders vorgestellt. Im Fußball weiß man aber nie, wie es kommt – Verletzungen, Sperren, Neuzugänge, die sich erst eingewöhnen müssen – das alles hat uns heuer stark getroffen. Wir haben seit Beginn der Meisterschaft kaum einmal in voller Besetzung gespielt. Wenn dann das komplette Mittelfeldzentrum ausfällt, wird’s schwer. Dazu kommt, dass uns in entscheidenden Momenten das Spielglück fehlt – Gegentore kurz vor der Pause, strittige Entscheidungen – da passt einfach gerade alles zusammen.

Ligaportal: Wie sehr zweifeln Sie in so einer Situation an der Arbeit des Trainers Josef Hnanicek?

Gottwald: Im Fußball ist das natürlich immer Thema, das weiß jeder. Wenn’s läuft, fragt keiner nach dem Trainer, wenn’s nicht läuft, steht er schnell in der Kritik. Aber wir stehen voll hinter ihm. Er ist ein erfahrener Mann, kennt die Liga und arbeitet professionell. Klar, die sprachliche Barriere macht’s manchmal schwierig, weil er kaum Deutsch spricht, aber das ist keine Ausrede. Wir wissen alle, dass Fußball erfolgsabhängig ist. Wenn es aber so ist, dass wir zum Beispiel acht Spiele in Folge verlieren, dann kann man auch nicht mehr wirklich sagen: „Der Trainer bleibt“ – so ist eben Fußball. Zwei, drei Siege und du bist wieder mittendrin – die Liga ist eng beieinander.

„Die Qualität ist da, jetzt geht’s um den Kopf“

Ligaportal: Wie zufrieden sind Sie mit den Transfers und dem Kader insgesamt?

Gottwald: Wir haben bewusst nicht viel gemacht, weil wir stark auf unsere eigenen jungen Spieler setzen. Der Abgang von Dominik Kunicky, unserem Tormann, hat wehgetan – für mich war er einer der besten in der Liga. Wir haben jetzt zwei neue, einen älteren und einen sehr jungen Keeper, die sich beide reinhauen. Auch Petar Melezovic war ein wichtiger Spieler, der uns abhandengekommen ist. Aber wenn dir tragende Säulen im Mittelfeld fehlen, ist das schwer zu kompensieren. Jetzt kommen einige Verletzte zurück – das gibt Hoffnung.

Ligaportal: Zum Abschluss: Das Saisonziel war wahrscheinlich wieder ein Platz in den Top 5. Ist das noch realistisch?

Gottwald: Es wird schwer, aber noch ist alles möglich. Wir wissen, dass wir das Potenzial haben. Es fehlen oft Kleinigkeiten – letztes Jahr sind uns solche Spiele gelungen, heuer läuft’s eben nicht. Wenn wir gegen Tulln jetzt einen Turnaround schaffen, schaut’s gleich wieder besser aus. Wir müssen wieder mehr Leidenschaft und Aggressivität zeigen, dann kommen auch die Ergebnisse. Die Qualität ist da, jetzt geht’s um den Kopf.