Gebietsliga Nord/Nordwest

Acht Siege in neun Spielen – Leopoldsdorf reitet auf Erfolgswelle: Aber wie lange noch?

Das Maß der Dinge in der Gebietsliga Nord/Nordwest ist nach den ersten neun Spieltagen ganz klar der SC Leopoldsdorf/Marchfeld. Acht Siege bei einem Remis und ein Torverhältnis von 23:5 kann sich glatt sehen lassen. Im Ligaportal-Interview beschreibt der Sportliche Leiter Daniel Olbricht, Trainer Stephan Kasmader als womöglich wichtigsten Faktor für den momentanen Erfolgslauf. Er warnt zugleich aber auch: „Wenn wir nur ein bisschen nachlassen, kann das ganz schnell in die andere Richtung gehen“!

„Das zahlt sich jetzt aus“

Ligaportal: Herr Olbricht, danke fürs Zeitnehmen. Wenn man auf die Tabelle schaut, sieht man, dass Sie aktuell fast das Punkte-Maximum geholt haben – nur zwei Zähler fehlen. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus, was sind die Gründe, warum es derzeit so gut läuft?

Sportlicher Leiter Daniel Olbricht: Ich denke, der wichtigste Grund ist, dass wir nach einer schwierigen Rückrunde im Frühjahr ruhig geblieben sind. Wir haben am Trainer festgehalten, weil er wirklich gute Arbeit leistet – das zahlt sich jetzt aus. Wir haben uns im Sommer punktuell verstärkt, wirklich gezielt auf einzelnen Positionen, und das hat perfekt gepasst. Jetzt sind wir in einem richtigen Lauf, vieles funktioniert einfach, und dann geht natürlich alles ein bisschen leichter.

Ligaportal: Vorne marschieren Sie gemeinsam mit Tulln davon, Ladendorf hat auch eine Zeit lang mitgehalten. Wird das heuer ein Zweikampf an der Spitze zwischen Leopoldsdorf und Tulln?

Olbricht: An einen Titelkampf denken wir momentan gar nicht. Natürlich ist es schön, wenn man vorne steht, und wir nehmen das auch gerne mit, aber das Wort „Meister“ fällt bei uns eigentlich nie. Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen, vor allem zu Hause, um unseren Fans etwas zu bieten. Der Rest ergibt sich von selbst. Wir genießen die Situation so, wie sie ist, aber machen uns da keinen Druck.

„Wenn einer nur fünf Prozent weniger gibt, gewinnen wir nicht“

Ligaportal: Trotzdem – überrascht Sie persönlich dieser starke Saisonstart? Neun Spiele, keine Niederlage, nur ein Unentschieden – das ist ja fast perfekt.

Olbricht: Ein bisschen überrascht bin ich schon, ja. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben, das war auch schon in der letzten Saison so. Damals hat’s einfach nicht funktioniert, aus welchen Gründen auch immer. Mit den Neuzugängen und der Entwicklung im Sommer war aber klar, dass wir stärker sein werden. Dass es jetzt so auf dieser Ebene reibungslos läuft, hätten wir nicht erwartet. Aber man darf sich davon nicht täuschen lassen – in dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Jedes Spiel ist harte Arbeit, und es gibt keine leichten Gegner.

Ligaportal: In so einer Phase, wenn fast alles gelingt, besteht ja manchmal die Gefahr, dass eine Mannschaft etwas überheblich wird. Gibt es diese Tendenz bei Ihnen?

Olbricht: Ganz ehrlich: nein. Und das liegt weniger an mir, sondern an unserem Trainer. Der lässt gar nicht zu, dass jemand nachlässt. Nach jedem Spiel wird genau analysiert, was gut war und was nicht. Die Intensität im Training ist genauso hoch wie nach der ersten Runde. Der Trainer fordert das Maximum, und das spürt man auch in der Mannschaft. Wenn einer nur fünf Prozent weniger gibt, gewinnen wir nicht – das ist uns allen bewusst.

„Volle Konzentration, volle Energie“

Ligaportal: Als nächstes wartet Eckartsau, bevor das Topspiel gegen Tulln ansteht. Was erwarten Sie sich vom nächsten Spiel?

Olbricht: Eckartsau ist derzeit im Aufwind, sie haben die letzten beiden Spiele gewonnen. Das ist eine sehr gute Truppe mit einem starken Trainer – ich kenne ihn persönlich gut und weiß, dass er seine Mannschaft perfekt einstellen wird. Natürlich wollen wir zu Hause gewinnen, das ist immer unser Ziel, egal gegen wen. Aber wir wissen auch, dass es kein einfaches Spiel wird. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann sind wir sicher in der Lage zu gewinnen. Wenn wir allerdings nur ein bisschen nachlassen, kann das ganz schnell in die andere Richtung gehen. Deshalb heißt’s: volle Konzentration, volle Energie – dann bin ich zuversichtlich.