Die Herbstsaison in der Gebietsliga Nord/Nordwest ist für zwölf der 14 Teams bereits beendet. Nur der ATSV Sparta Deutsch-Wagram muss noch ein verschobenes Match gegen Gablitz nachholen. In der Tabelle liegen die Deutsch-Wagramer auf dem zehnten Rang, mit einem vollen Erfolg im Abschlussspiel des Kalenderjahres könnte man sich allerdings noch einen Platz nach vorne arbeiten. Die Saison der Mannschaft von Christopher Petermann ist von Inkonstanz in den Leistungen und Resultaten geprägt – ein Merkmal, das der Coach beseitigen will!
Ligaportal: Herr Petermann, danke fürs Zeitnehmen. Die 0:1-Niederlage gegen Poysdorf war sicherlich nicht so geplant. Was war der Grund, dass man verloren hat?
Trainer Christopher Petermann: Poysdorf hat mit der einzigen Torchance in der ersten Halbzeit das Tor gemacht, und wir haben leider viele Chancen liegen lassen. Einmal Latte, ein paar gute Möglichkeiten – am Ende eine ordentliche Leistung, aber keine Punkte.
Ligaportal: Das zieht sich irgendwie durch die Saison, oder? Gute Spiele, dann wieder ein Rückschlag – es wirkt ein bisschen inkonstant.
Petermann: Das trifft’s genau. Wir kommen einfach nicht in einen Lauf. Auf eine gute Leistung folgt oft wieder eine schwächere, und dazu spielen wir zu viele Unentschieden. Am Ende ergibt das halt genau den Tabellenplatz, auf dem wir jetzt stehen. Das begleitet uns eigentlich schon seit Saisonbeginn.
Ligaportal: Aktuell steht ihr bei 13 Punkten, ein Spiel folgt noch gegen Gablitz. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Petermann: Mein Ziel waren 15 Punkte und Platz acht. Im Moment sind wir Zehnter mit 13 Punkten, also gar nicht so weit weg. Ich habe die Mannschaft, glaube ich, recht realistisch eingeschätzt. Ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht, weil wir in manchen Spielen einfach mehr hätten holen müssen.
Ligaportal: Woran liegt’s Ihrer Meinung nach? Ist es vor allem die fehlende Erfahrung, weil ihr ja eine recht junge Mannschaft habt?
Petermann: Das spielt sicher eine Rolle. Wir haben einige Ausfälle gehabt und im Sommer auch einen wichtigen Spieler abgegeben, da ist natürlich Qualität verloren gegangen. Wenn man sich andere Teams anschaut – Tulln hat einen Josefik, Lassee hat einen Breuer – so einen Unterschiedsspieler, der enge Spiele entscheidet, haben wir momentan nicht. Mit den Jungen ist es schwierig, weil in der Gebietsliga jeder kleine Fehler sofort bestraft wird. Gestern war das wieder typisch: ein Abspielfehler, eine Chance, ein Tor. Die Erfahrung, solche Partien dann zu drehen, fehlt halt noch.
Ligaportal: Kann man davon ausgehen, dass ihr im Winter am Kader etwas verändern werdet?
Petermann: Ja, wir müssen im Winter auf jeden Fall etwas tun. Es geht aber nicht darum, einfach mehr Spieler zu holen, sondern die Struktur im Kader ein bisschen zu verändern. Die Jungen sollen weiterhin ihre Chancen bekommen, das ist wichtig. Aber wir brauchen auch Führungsspieler, die Spiele mal allein über die Linie bringen können – das klappt im Moment noch zu selten.
Ligaportal: Es ist ja das zweite Jahr in der Gebietsliga für euch. Viele sagen, das zweite Jahr nach einem Aufstieg ist oft das schwierigste. Sehen Sie das auch so?
Petermann: Ja, absolut. Ich bin jetzt seit einem halben Jahr hier und sehe den Vergleich ganz gut. Letztes Jahr hatte Deutsch Wagram nach dem Herbst zwölf Punkte, jetzt sind’s schon 13 – also eine kleine Steigerung. Wenn wir gegen Gablitz gewinnen, haben wir 16, das wäre völlig im Rahmen. Die Liga ist extrem ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen. Oft entscheidet ein einziger Fehler oder ein Ausfall über Sieg oder Niederlage. Das macht’s spannend, aber auch anstrengend.
Ligaportal: Zum Abschluss noch ein Blick auf das letzte Spiel gegen Gablitz – keine leichte Aufgabe, die sind ja aktuell richtig gut drauf. Wie geht ihr das an?
Petermann: Ja, klar, Gablitz ist Favorit, das ist uns bewusst. Trotzdem wollen wir Nadelstiche setzen. Wir wissen, dass sie zuletzt auch Probleme hatten, wenn wichtige Spieler gefehlt haben. Wir fahren dorthin, um etwas mitzunehmen. Wenn wir drei Punkte holen, gehen wir mit einem guten Gefühl in den Winter. Wenn nicht, wird’s im Tabellenkeller natürlich eng. Aber ich bin überzeugt, dass die Mannschaft nochmal alles raushaut.