Spannung und Dramatik: SC Lassee siegt knapp in Tulln

Details: Sonntag, 04. Mai 2025 13:30

In einem hochspannenden Aufeinandertreffen in der Gebietsliga Nord/Nordwest zwischen dem FC Tulln und dem SC Lassee sicherten sich die Gäste einen knappen 2:1-Sieg. Trotz einer kämpferischen Leistung des FC Tulln, die von einem Ausgleichstor in der zweiten Halbzeit gekrönt wurde, war es letztlich der SC Lassee, der sich durchsetzen konnte. Das Spiel war geprägt von intensiven Zweikämpfen und einigen strittigen Szenen, die die Emotionen hochkochen ließen.

Frühe Führung für Lassee

Die Partie begann vielversprechend für den SC Lassee, der bereits in der siebten Minute durch Thomas Naimer in Führung ging. Ein perfekt getimter Kopfball nach einer Ecke von Christoph Frank ließ den Ball im Netz zappeln. Der FC Tulln ließ sich jedoch nicht entmutigen und versuchte, durch aggressives Pressing zurück ins Spiel zu finden. Besonders Robin Josefik zeigte sich in der Anfangsphase aktiv, konnte jedoch seine Chancen nicht in Tore ummünzen.

In der 41. Minute musste der FC Tulln einen Rückschlag hinnehmen, als Anton Landsiedl nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah und die Gastgeber somit in Unterzahl weiterspielen mussten. Trotz der numerischen Unterlegenheit zeigten die Tullner Moral und kämpften weiter. Ein paar Minuten vor der Halbzeitpause hatten die Gastgeber noch eine Gelegenheit, die jedoch ungenutzt blieb.

Dramatische Schlussphase

Der zweite Durchgang begann ohne Wechsel, doch das Spiel nahm an Intensität zu. Nach einer Stunde Spielzeit machte der FC Tulln deutlich, dass sie sich nicht kampflos geschlagen geben würden. In der 75. Minute belohnten sich die Gastgeber für ihren unermüdlichen Einsatz: Ossi Refai erzielte den Ausgleich nach einem abgeblockten Schuss von Robin Josefik, der in der zweiten Reihe gelandet war. Die Tullner Fans jubelten, und die Partie schien auf ein spannendes Finale hinauszulaufen.

Doch die Freude währte nur kurz. Bereits fünf Minuten später, in der 80. Minute, gelang Kevin Steinmetz nach einer Ecke von Christoph Frank der erneute Führungstreffer für den SC Lassee. Sein wuchtiger Kopfball ließ dem Tullner Torwart Nicolas Grunt keine Chance. Der FC Tulln versuchte in den letzten Minuten alles, um erneut zurückzuschlagen, doch trotz ihrer Bemühungen konnten sie den Rückstand nicht mehr wettmachen.

Die Schlussminuten waren von weiteren spannenden Szenen geprägt, darunter ein gefährlicher Konter von Simon Lahner, der jedoch das Tor verfehlte. Eine umstrittene Szene ereignete sich kurz vor Schluss, als Robin Josefik vermeintlich eine Tätlichkeit begangen hatte, die vom Schiedsrichter jedoch nicht geahndet wurde. Mit dem Abpfiff nach 96 Minuten stand der knappe 2:1-Sieg für den SC Lassee fest.

Das Spiel im Josef Keiblinger Stadion in Tulln bot alles, was das Fußballherz begehrt: Tore, Spannung und dramatische Wendungen. Der SC Lassee konnte durch diesen Sieg seine Chancen auf den Meistertitel wahren, während der FC Tulln trotz einer starken Vorstellung leer ausging.

Stimmen zum Spiel

Kristian Fitzbauer (Trainer FC Tulln):
"Ja, grundsätzlich glaube ich, dass wir gut gespielt haben. Es ist natürlich bitter, gleich zu Beginn ein Gegentor nach einer Ecke zu bekommen – vor allem, weil das aus meiner Sicht niemals ein Eckball war. Danach bekommen wir eine gelbe Karte, die erste war aus meiner Sicht völlig überzogen, die zweite geht in Ordnung. Das war dann gelb-rot. Wir sind trotzdem stark zurückgekommen, haben Moral gezeigt und das Spiel gedreht. Dann aber wieder ein Wahnsinn: das 2:1 gegen uns aus dem Nichts, und insgesamt war das Spielglück heute klar nicht auf unserer Seite. Ich finde, es war heute extrem auffällig, wie viele Entscheidungen gegen uns gelaufen sind. Natürlich muss man vorsichtig sein mit solchen Aussagen, aber wenn man die letzten Wochen betrachtet, zieht sich das leider durch. Heute war es besonders krass – vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr solche Entscheidungen den Meisterschaftskampf beeinflussen können. Das hinterlässt einfach einen bitteren Beigeschmack. Jetzt heißt es: aufrichten. Wir haben am Wochenende drei gesperrte Spieler, das macht es nicht leichter. Aber wir werden versuchen, uns neu zu fokussieren und dann wieder eine gute Leistung zu bringen – mit oder ohne die gesperrten Spieler, wird es gegen Neusiedl schwer. Und klar: Wir haben heute nicht die Meisterschaft verloren. Wir haben es weiterhin selbst in der Hand – das dürfen wir nicht vergessen. Aber ja, heute war es einfach extrem bitter."