Spielberichte

Zwei Notbremsen, sechs Tore: Sierndorf verspielt Sieg gegen Klosterneuburg

Es war eines der turbulentesten Spiele dieser Runde in der Gebietsliga Nord/Nordwest. In den ersten 45 Minuten sah es lange Zeit nach einer klaren Angelegenheit für den SV Sierndorf aus. Die SG Klosterneuburg konnte sich aber zurückkämpfen und in den letzten fünf Minuten von 3:1 auf 3:3 stellen und somit einen Punkt mitnehmen. Dazu wurden bereits in Durchgang eins beide Torhüter vom Feld verwiesen.

 

Martin Haselmayr, Trainer der Heimischen, war mit der Anfangsphase seine Teams sehr zufrieden: „Wir hatten den Gegner im Griff und konnte unser Mittelfeldpressing gut ausüben." Die erste gute Möglichkeit hatte dann Klosterneuburg nach einer Viertelstunde, konnte den schnellen Gegenangriff über Benjamin Duty aber nicht gut fertig spielen. Wenige Momente später war es Sierndorfs Legionär Pavel Vrana, der nach einer Flanke von Nikolaus Schmidt völlig frei stand, dem Torhüter aber genau in die Hände köpfte. Nach einer knappen halben Stunde sahen die Zuseher dann den ersten Treffer. Ausgangspunkt war ein Foul im Mittelfeld: Ronald Schmid legte sich die Kugel aus rund 35 Metern zurecht, überraschte den Keeper und knallte das Leder genau ins Kreuzeck. Die Heimischen waren weiterhin spielbestimmend und verpassten in Person von Nikola Ilic das 2:0 nur knapp. Dieses sollte dann nach 37 Minuten fallen: Innenverteidiger Alexander Schuh tankte sich nach vorne und fand Thomas Kadlcek, der Vrana in Szene setzte. Im Strafraum überspielte er Schlussmann Lukas Böck und wurde zu Fall gebracht. Ausschluss und Elfmeter waren die logische Konsequenz. Kadlcek ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte sicher im linken Eck.

Damit war der erste Durchgang aber noch lange nicht vorbei, denn Sierndorf konnte sogar noch auf 3:0 erhöhen: Patrick Wallner brachte das Leder per Hereingabe in die Gefahrenzone. Nikola Ilic setzte Konsequenz nach, gewann den Zweikampf und drückte die Kugel über die Linie. Es schein wie die Vorentscheidung, dem war aber nicht so. Denn Benjamin Duty sprintete in einen unkonzentrierten Rückpass der Gastgeber und wurde von Tormann Manuel Hofstätter gefoult. Auch hier entschied der Unparteiische auf Platzverweis und Strafstoß. Adam Andrejcsik machte es Kadlcek nach und verkürzte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs auf 3:1.

Last-Minute-Freistoß fixiert den Endstand

„Der Fehler vor dem 3:1 darf uns einfach nicht passieren", ärgerte sich Haselmayr. Denn somit brachte man die Gäste wieder zurück ins Spiel. In Halbzeit zwei gab es erneut gute Möglichkeiten für die Gastgeber. So vergab Nikola Ilic zwei Gelegenheiten, dazu landete ein gefühlvoller Heber von Vrana nur an der Latte. Und dies sollte sich noch rächen. Die heimische Defensive sah bei einem Ausschuss vom gegnerischen Keeper unglücklich aus. Benjamin Duty tauchte plötzlich alleine vor dem Kasten auf und stellte auf 3:2. Die Gäste warfen nun alles nach vorne und holten noch einen Freistoß heraus. Alexander Hetper nahm sich diesem an und verwertete aus rund 20 Metern zum Endstand von 3:3. Das Resümee von Haselmayr: „Wir hatten genügend Chancen auf das 4:1. Die Fehler die dann passierten waren nicht Gebietsliga tauglich. Ich kann mit dem Punkt daher nicht leben."