Der SC Berndorf kann in einer Woche ein erstes Mal befreit durchatmen, denn dann ist eine Saison voller Turbulenzen beendet. Ob dabei ein Happy End herausschaut, scheint recht unwahrscheinlich, liegt man doch aktuell auf dem letzten Platz in der Gebietsliga Süd/Südost. Nur noch der Vorletzte Reisenberg ist einholbar und es kann davon ausgegangen werden, dass zwei Teams absteigen müssen – wirklich fix weiß man das allerdings noch nicht. Im Ligaportal-Interview gibt Obmann Mario Lasinger Einblicke in stürmische Zeiten bei Berndorf!
Ligaportal: Herr Lasinger, danke fürs Zeitnehmen. Wenn Sie jetzt die Saison von Beginn bis zu diesem bitteren Ende zusammenfassen müssten: Wie würden Sie das beschreiben?
Obmann Mario Lasinger: Naja, ein bitteres Ende ist es ja noch nicht – es ist noch nicht fix, dass wir absteigen. Ein Punkt würde uns ja reichen. Aber klar: Es war eine sehr schwierige Saison. Trotzdem haben wir das Bestmögliche daraus gemacht. Wir jammern nicht über Vergangenes – es ist passiert, wie es passiert ist.
Ligaportal: Vor allem der Herbst war ja sehr turbulent, oder?
Lasinger: Ja, im Herbst war’s wirklich wild. Da sind wir da gestanden mit null Spielern – also keine komplette Mannschaft. Dann haben wir nach und nach Leute geholt, die eigentlich eher Gebietsliga-Niveau hatten. Aber es waren so viele Verletzte, alles ist zusammengekommen. Jetzt im Frühjahr war’s dann deutlich besser – wobei auch jetzt wieder viele Spieler verletzt sind.
Ligaportal: Vor rund einem Monat gab’s den Trainerwechsel. Robert Prokes wurde durch Igor Knezevic ersetzt. Was war der Grund?
Lasinger: Um es kurz zu sagen – wir wollten einfach einen neuen Impuls setzen. Das Thema Robert Prokes ist für uns abgeschlossen, da möchte ich auch gar nicht mehr drüber reden.
Ligaportal: Solltet ihr absteigen – könnte man das auch als Chance für einen Neustart sehen?
Lasinger: Absolut. Und man muss dazu sagen: Im Verein selbst passt alles. Da muss sich gar nichts ändern – im Gegenteil. Die Struktur ist top, es macht Spaß, am Sportplatz zu sein, egal ob als Spieler, Trainer oder Funktionär. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen im Verein bedanken: Platzwart, Kassiererin, Masseur, alle Trainer, dem gesamten Jugendbereich und allen weiteren, die mir jetzt in dem Moment nicht sofort einfallen wollen, aber genauso wichtig sind. Ohne die tät ich jetzt schon in „de Seil hängen“.
Ligaportal: Wie viel Veränderung ist im Kader zu erwarten?
Lasinger: Wenn wir absteigen sollten, bleiben 90 % der Mannschaft fix bei uns. Und dann wollen wir in der 1. Klasse vorne mitspielen – definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn wir die Klasse halten, ist das Ziel nächstes Jahr das vordere Drittel in der Gebietsliga.
Ligaportal: Wird man unabhängig von der Ligazugehörigkeit neue Spieler holen?
Lasinger: Ja, das hängt ganz von der Liga ab. Wenn wir oben bleiben, kommen natürlich andere Spieler – da warten schon ein paar. Wenn wir absteigen, werden es andere Namen, aber auch Spieler, die uns in der 1. Klasse viel weiterhelfen können. Also: Ja, es wird sicher Bewegung im Kader geben.
Ligaportal: Wie sieht’s mit dem Trainer aus – bleibt Igor Knezevic?
Lasinger: Meines Wissens: aktuell ja. Ich wüsste nichts Gegenteiliges. Und wir wollen ihn natürlich auch behalten – hundertprozentig.
Ligaportal: Jetzt steht noch das letzte Spiel gegen Meister Wiener Neudorf an. Eine schwere Aufgabe – oder vielleicht sogar ein kleiner Vorteil, weil’s für sie um nichts mehr geht?
Lasinger: Naja, ob das jetzt ein Vorteil ist, will ich gar nicht beurteilen. Wir schauen nur auf uns selbst. Ich glaube, ein Punkt reicht uns – das ist unser Ziel.
Ligaportal: Aber man wird auch auf Reisenberg schauen müssen – die spielen gegen Bad Fischau...
Lasinger: Klar. Aber, ich glaube, dass Bad Fischau im letzten Spiel nochmal alles geben wird. Am Ende müssen wir sowieso auf uns schauen.