In der Gebietsliga Süd/Südost bewegt sich der SC Himberg im Mittelfeld der Meisterschaft, wie auch schon in der Vorsaison, als man 8. wurde. Am Freitag konnte man allerdings mit einem 7:0-Sieg gegen Reisenberg, nach einer Misere von drei Niederlagen in Folge, wieder aufzeigen. Trainer Helmut Zeiner spricht von einem Mittelmaß, aus dem man jedoch schon in der letzten Spielzeit herauswollte. Warum dies noch nicht gelingen mag und was die Ziele im Verein sind, erklärt der Coach im Gespräch mit Ligaportal!
Ligaportal: Herr Zeiner, danke fürs Zeitnehmen. Gratulation zum klaren Sieg – man könnte fast von einer Machtdemonstration am Freitag sprechen. War das so etwas wie ein Befreiungsschlag nach den drei Niederlagen zuvor?
Trainer Helmut Zeiner: Ja, dieser Sieg hat uns schon sehr gutgetan. Auch in der Höhe war das ein Zeichen, aber ich muss ehrlich sagen: Die Niederlage gegen Maria Lanzendorf liegt mir noch im Magen. Trotzdem – die Leistung gestern war sehr eindeutig und verdient.
Ligaportal: Woran lag es, dass die Mannschaft diesmal so dominant aufgetreten ist?
Zeiner: Wir hatten zu Beginn eine kurze Unsicherheit – in der dritten Minute ist teilweise das Flutlicht ausgefallen. Da habe ich mir schon gedacht: „Um Gottes willen, was passiert heute noch?“ Aber wir sind gut ins Spiel gekommen, haben in der ersten Halbzeit das 1:0 gemacht und hätten eigentlich schon zwei oder drei Treffer nachlegen können. Gleich nach der Pause haben wir das zweite Tor erzielt, und ab da lief es leichter. Maria Lanzendorf hat sich aufgegeben, wir haben schöne Kombinationen gezeigt, und unser Torhüter hatte in Wahrheit kaum etwas zu tun.
Ligaportal: Wie fällt Ihr bisheriges Fazit zur Saison aus?
Zeiner: Wir sind eigentlich gut gestartet – ein Punkt in Breitenau, dann ein Sieg in Wr. Neustadt und gegen Weissenbach. Danach folgten drei Niederlagen, die wehgetan haben. Gegen Wienerwald oder Eggendorf kann man verlieren, die stehen nicht umsonst oben. Aber die Leistung gegen Maria Lanzendorf war enttäuschend, das war ein Pflichtsieg, den wir nicht geholt haben. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass wir mit dem Abstieg etwas zu tun haben werden. Für ganz oben reicht es aber auch nicht. Wir wollen uns mittelfristig verbessern, denn dieses Niemandsland in der Tabelle ist für uns keine Option.
Ligaportal: Sie hatten im Frühjahr gesagt, dass Sie aus dem Mittelmaß rauswollen und Richtung Top 5 schielen. Bleibt dieses Ziel aufrecht?
Zeiner: Natürlich ist das möglich, aber ich will den Glücksfaktor ausblenden. Wir haben uns von manchen Spielern mehr erhofft, manche sind noch nicht so in Form. Positiv ist, dass unsere jungen Spieler sich gut entwickeln. Da sind welche dabei, die eine tolle Einstellung zeigen. Im Winter und spätestens im Sommer werden wir aber sicher wieder am Transfermarkt reagieren.
Ligaportal: Wo sehen Sie den Verein in zwei, drei Jahren?
Zeiner: Wir wollen definitiv oben mitspielen, aber man muss ehrlich sein: Vereine wie Wienerwald, Eggendorf oder Wr. Neustadt haben andere Budgets. Qualität kostet, und da können wir nicht mithalten. Wir müssen anders arbeiten, mit unseren Kontakten und unserem Umfeld. Aber klar, der Anspruch ist, Schritt für Schritt Richtung Spitze zu gehen.
Ligaportal: Die nächsten Gegner sind Leopoldsdorf und Enzesfeld – Partien, in die Sie als Favorit gehen. Sehen Sie das auch so, nehmen Sie die Rolle gerne an?
Zeiner: Ja, die Favoritenrolle nehme ich an. Mir ist es lieber, unter Druck zu stehen, als im Niemandsland ohne Erwartungen herumzudümpeln . Natürlich sind diese Spiele gefährlich, weil man sie gewinnen „muss“. Aber genau das wollen wir: wir wollen sie unbedingt gewinnen.