In der Gebietsliga West dreht sich das Trainerkarussel bereits nach der 5. Runde und hat bereits ein Opfer gefunden: Genadi Petrov wurde beim ASK Loosdorf freigestellt. Nach einem guten 6. Platz und nur zwei Zählern Rückstand auf den Vizemeister in der Vorsaison, wollte es nach dem Sommer noch gar nicht laufen. Einzig und allein ein 2:1-Erfolg bei Purkersdorf/Pressbaum stellte einen Lichtblick dar, aber sonst wurden alle Partien verloren. Der Sportliche Leiter Stefan Heher erklärt im Ligaportal-Interview den markanten Schritt!
Ligaportal: Herr Heher, danke fürs Zeitnehmen. Sie haben sich von Ihrem Trainer Genadi Petrov getrennt. Sprechen wir darüber: Die Leistungen und speziell die Ergebnisse in der laufenden Saison waren vermutlich ausschlaggebend?
Sportlicher Leiter Stefan Heher: Richtig, es war eine sportliche Talfahrt. Vor den letzten fünf Spielen waren wir ehrlich gesagt eigentlich in keinem Spiel schwächer als der Gegner. Aber vorne fehlte teilweise die Durchschlagskraft, und hinten haben wir zu viele Gegentore bekommen – dadurch haben wir uns die Partien immer wieder selbst schwer gemacht.
Ligaportal: Die Trennung verlief trotzdem im Guten?
Heher: Ja, absolut. Genadi Petrov hat selbst eingesehen, dass es einfach nicht läuft und der Trainerposten ist immer das schwächste Glied. Nach fünf Runden mit nur drei Punkten, trotz eines starken Kaders, ist klar, dass man einen Impuls setzen muss – aber wir sind im Guten auseinander gegangen. Die Trainingsqualität war immer hoch, und auch menschlich gab es keine Kritikpunkte. Auch die Spieler haben bestätigt, dass sie sehr gerne mit ihm gearbeitet haben. Manchmal sind es am Ende aber Kleinigkeiten, die dich dann einfach in eine Krise stürzen.
Ligaportal: Wer übernimmt jetzt das Traineramt gegen den nächsten Gegner Grein, eventuell auch längerfristig?
Heher: Bis zum Winter werden mein Vater Andreas gemeinsam mit Christoph Koppensteiner übernehmen – sie bilden ab sofort eine Doppelspitze. Mein Vater war zuletzt bei Karlstetten tätig und wollte sich eigentlich eine Pause gönnen, aber wenn der Sohn ruft, dann kann er halt auch nicht ‚Nein‘ sagen. (lacht)
Ligaportal: Was waren Ihre Saisonziele? Letztes Jahr fehlten nur zwei Punkte auf den Vizemeister – sollte es eigentlich noch weiter nach oben gehen?
Heher: Wir haben in der Gruppensitzung klargestellt, dass wir vorne mitspielen wollen – das ist weiterhin das Ziel. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen, das sieht man ja jede Woche.
Ligaportal: Gab es Veränderungen im Kader – vielleicht sogar einen kleinen Umbruch im Sommer?
Heher: Es gab keinen großen Umbruch, wir haben gezielt Verstärkungen von der Landesliga geholt. Der Kader ist qualitativ gut aufgestellt, daran gibt es keinen Zweifel.
Ligaportal: Der nächste Gegner ist Grein, Sie spielen zu Hause. Ist das eine Möglichkeit, sich aus der Krise zu befreien?
Heher: Richtig. Mein Vater hat gestern das Training übernommen, führt morgen das Abschlusstraining und legt Wert auf Motivation und Druckabbau. Frei aufspielen ist das Motto – das tut den Spielern sicher gut.