In der Gebietsliga West ist die SG Purkersdorf/Pressbaum durchwachsen in die neue Saison gestartet – mit acht Punkten aus sieben Spielen bleibt der Vorsprung auf die Tabellenschlusslichter dennoch ausgewogen groß, während der Rückstand auf die Spitze mit sechs Zählern ebenfalls noch aufholbar bleibt. Im Interview mit Ligaportal spricht der Sportliche Leiter und ehemalige Nationalspieler Thomas Prager über den Saisonbeginn und das Ziel, 2027 in die Landesliga aufzusteigen.
Ligaportal: Herr Prager, danke fürs Zeitnehmen. Acht Punkte aus den ersten sieben Spielen – wie fällt die bisherige Bilanz aus?
Sportlicher Leiter & Spieler Thomas Prager: Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Die Tabelle zeigt uns zwar auf Platz 12, aber wir sind nur sechs Punkte hinter dem Ersten – da ist dieses Jahr keiner in der Liga der Überverein, alle sind sehr ausgeglichen unterwegs.
Ligaportal: Es heißt oft, das zweite Jahr nach dem Aufstieg sei das schwerste. Trifft das auf euch zu?
Prager: Eigentlich nicht. Wir hatten zwei ganz schlechte Spiele, gegen Rabenstein und Oberndorf auswärts, da waren wir wirklich schwach. Sonst waren wir eigentlich immer zumindest auf Augenhöhe oder besser, oft haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Es war eher eine Ergebniskrise als eine Leistungskrise.
Ligaportal: Bei den Transfers gab es Veränderungen, aber keinen riesigen Umbruch. Sind Sie mit dem Kader zufrieden?
Prager: Wir haben drei Junge von Pressbaum (Anm. Kooperationsklub) zurückgeholt, einer davon – Maximilian Mayr – hat alle sieben Spiele gemacht und überzeugt als Stammspieler mit 17 Jahren. Auch andere junge Spieler wie Nico Ploil werden immer wieder gebracht, noch braucht der eine oder andere etwas Zeit. Mit Leon Corkovic kam zudem ein Rückkehrer von Retz, der sich nach der Wintervorbereitung noch mehr einbringen soll. Insgesamt sind wir sogar noch jünger als letzte Saison und zufrieden mit der Kaderentwicklung.
Ligaportal: Das Ziel 2027 ist der Aufstieg in die Landesliga zum Vereinsjubiläum. Sechs Punkte Rückstand auf Tabellenführer Waidhofen sind nicht viel – ist der Aufstieg heuer schon möglich?
Prager: Es wird schwierig. Wir haben so viele junge Spieler, dass Konstanz fehlt. Für den Titel wird es vermutlich nicht reichen, vielleicht ist nächstes Jahr realistischer. Sollte es doch klappen, würden wir den Schritt wagen – die Mannschaft entwickelt sich, und im Fußball ist alles möglich.
Ligaportal: Sie sind Sportlicher Leiter und Spieler – wie ist das Verhältnis zum Trainer? Klassischerweise ist man als Sportlicher Leiter der Vorgesetzte.
Prager: Unser Obmann wollte vor Jahren einen Trainer, der junge Spieler weiterbringt. Ich habe Jürgen Novara vorgeschlagen und wir haben den Weg konsequent verfolgt. Die Zusammenarbeit ist sehr eng – und solange Novara weiterentwickelt und Erfolge liefern kann und selbst immer an unser Ziel glaubt, bleibt alles wie es ist. Sollte er selbst das Gefühl haben, der Weg würde nicht passen, dann würde er aus eigener Entscheidung aufhören. Ich stehe jedenfalls hinter ihm und ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum sich das einmal ändern sollte.
Ligaportal: Mauer-Öhling ist als nächster Gegner aktuell 5. – seht ihr euch als Außenseiter, obwohl ihr daheim spielt?
Prager: Ganz klar Außenseiter würde ich nicht sagen. Die Liga ist extrem ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Daheim sind wir immer schwer zu bespielen – ich traue unserer Mannschaft auch gegen sogenannte Favoriten etwas zu.