In der Gebietsliga West könnte der SV Blindenmarkt bereits nach acht Runden die gesamte Ausbeute der letzten Herbstsaison toppen. Im Vorjahr holte die Mannschaft von Johannes Sonnleitner nur zehn Zähler aus der Hinrunde, im Frühjahr holte man gar nur acht. Für den Sportlichen Leiter Stefan Teufel bietet dieser Fakt Grund für Zufriedenheit, nicht zuletzt auch, da der Kader hauptsächlich aus jungen Spielern in den frühen 20ern besteht. Im Interview mit Ligaportal spricht Teufel über die Entwicklung und die Ziele!
Ligaportal: Herr Teufel, danke fürs Zeitnehmen. Sie stehen nach sieben Spielen mit acht Punkten in der unteren Tabellenregion. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?
Sportlicher Leiter Stefan Teufel: Prinzipiell wäre sicher ein bisschen mehr möglich gewesen. Wir haben zum Beispiel gegen Herzogenburg ein richtig starkes Heimspiel gezeigt, am Ende aber knapp verloren. Gegen Statzendorf haben wir dann verdient gewonnen, das war ein gutes Spiel. Davor in Waidhofen war das Ergebnis sehr deutlich, spiegelt aber überhaupt nicht den Spielverlauf wider. Wir waren dort rund 60 Minuten lang die spielbestimmende Mannschaft, aber Waidhofen hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Dazu kamen zwei sehr abseitsverdächtige Tore. Das Ergebnis schaut bitter aus, aber wer das Spiel gesehen hat, weiß, dass das nicht dem tatsächlichen Verlauf entsprach.
Ligaportal: Also grundsätzlich eine Entwicklung, mit der Sie zufrieden sind?
Teufel: Ja, absolut. Wir hatten heuer schon einige sehr gute Phasen. Natürlich schleichen sich bei einer so jungen Mannschaft auch individuelle Fehler ein. Wenn ich mir unser Spiel gegen Statzendorf anschaue, hatten wir dort einen Altersschnitt von nur 22,7 Jahren im Kader. Das ist wirklich sehr jung. Wir wollen bewusst Spieler aus der Umgebung und aus dem eigenen Nachwuchs integrieren. Diese Spieler müssen Fehler machen dürfen, das gehört zur Entwicklung dazu. Für uns als Trainerteam ist es eine große Freude, mit so jungen, motivierten Spielern zu arbeiten.
Ligaportal: Im Sommer hat sich im Kader einiges getan. Kann man von einem Umbruch sprechen?
Teufel: Ja, ganz klar. Wir hatten im Sommer einige Abgänge – ich glaube, es waren sieben – und dementsprechend mussten wir auf dem Transfermarkt reagieren. Es kamen mehrere neue Spieler, die sich natürlich erst einfinden müssen. So ein Umbruch braucht Zeit, bis die Abläufe und Automatismen passen. Das merkt man in den ersten Runden immer.
Ligaportal: Wenn man sich aber die Entwicklung ansieht: Im vergangenen Herbst hattet ihr zehn Punkte nach der Hinrunde, im Frühjahr acht, und jetzt sind es nach sieben Spielen schon acht. Da erkennt man einen deutlichen Fortschritt, oder?
Teufel: Genau. Der eingeschlagene Weg zeigt Wirkung. Der Umbruch ist noch nicht abgeschlossen, aber wir entwickeln uns Schritt für Schritt weiter. Wir wollen jungen Spielern aus der Region eine Chance geben, in der Gebietsliga Fuß zu fassen. Unser Ziel ist, uns stetig zu verbessern, aber auch geduldig zu bleiben. Es wird Rückschläge geben, das ist ganz normal. Entscheidend ist, dass die Mannschaft weiter an sich glaubt.
Ligaportal: Was ist das konkrete Saisonziel?
Teufel: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir stehen aktuell solide da, wollen im Herbst aber noch möglichst viele Punkte holen, damit wir eine ruhige Winterpause haben. Danach werden wir sehen, ob wir im Frühjahr punktuell verstärken können. Grundsätzlich wollen wir uns im Tabellenmittelfeld festsetzen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das wäre ein realistisches und vernünftiges Ziel.
Ligaportal: Am kommenden Wochenende geht es gegen Oberndorf. Beide Teams stehen mit acht Punkten gleichauf. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Teufel: Gegen Oberndorf sind es immer enge und umkämpfte Spiele. Das wird auch diesmal nicht anders sein. Danach geht es gleich weiter gegen Loosdorf, ebenfalls eine Mannschaft aus der Tabellenregion knapp über uns. Für uns sind das zwei tolle und wichtige Herausforderungen. In dieser Liga kann wirklich jeder jeden schlagen. Entscheidend ist immer, dass man seine Tugenden auf den Platz bringt – Einsatz, Disziplin und Konzentration. Wenn man das schafft, kann man gegen jeden Gegner gewinnen. Wenn nicht, kann man aber genauso gegen jeden verlieren. Die Liga ist sehr ausgeglichen, da liegen die Teams qualitativ ganz eng beieinander.