Gebietsliga West

Ybbs: Gutlederer-Rauswurf lässt Wogen hochgehen

In oberndorf svybbs askder Gebietsliga West gab es in den vergangenen Tagen zwei Trainerrochaden: In Oberndorf erfolgte die Trennung von Edi Brandstätter laut Obmann Engelbert Elllmauer "einvernehmlich". Der Abgang von Andreas Gutlederer in Ybbs wirbelt eine Menge Staub und lässt den Schluss es zu, dass es intern und im Vereins-Umfeld mächtig brodelt.

 

Sowohl Oberndorf als auch Ybbs hinken ihren Zielen ordentlich hinterher: Dem 2. Landesliga-West-Absteiger droht laut derzeitigem Stand der Durchmarsch nach unten in die 1. Klasse. Oberndorf hat in acht Spielen nur fünf Zähler erobert, ziert das Tabellenende. Auch Ybbs hatte seine Ziele nach der tollen Vorsaison (2. Platz) hoch gesteckt und ist hart auf dem Boden der Realität gelandet: Platz elf ist ernüchternd, Ybbs allerdings auch mit einem Spiel (das abgesagte Heimspiel gegen Pyhra wird am 26. Oktober nachgeholt) im Rückstand. Nach Verlustpunkten gerechnet, wäre Ybbs derzeit an 5. Stelle zu finden.

 

Gutlederer: "Es gibt Typen, die gehören weg von diesem Verein"

Andreas Gutlederer machte im Gespräch mit unterhaus.at aus seiner Enttäuschung kein Hehl: "Ich hätte in Ybbs gerne weiter gearbeitet, doch die Quertreiber haben leider viel Unruhe reingebracht, um ein Weitermachen normal zu gestalten." Der nunmehrige Ex-Coach ließ durchblicken, dass im Klub einiges im Argen liegt. Auf seinen Abschied reagierten auch einige Spieler perplex. Gutlederer: "Es gibt Personen, die wollen den Verein für sich haben. Die Trennung überrascht mich nicht, die Quertreiber haben damit erreicht, was sie wollten."

Verwundert ist Gutlederer über das Verhalten der Klubbosse: "Die Postings auf unserer Homepage sind ein Wahnsinn und ein Fressen für die Quertreiber. Doch es wird vergessen, dass auch Sponsoren diese Einträge lesen können. Was dort teilweise steht, ist vereinsschädigend. Es gibt Typen, die gehören weg von diesem Verein." An die Adresse von Obmann Christian Eplinger gerichtet, sagt Gutlederer: "Auch er muss an sich arbeiten, mehr Härte zeigen. Ich bin jetzt weg, doch die Probleme sind nach wie vor da. Ein Verein ist nur so gut, wie er von seinen führenden Köpfen geführt wird."

 

Eplinger: "Wir werden schauen, wieder alle auf eine Linie zu bringen"

Eplinger meinte zur Trennung von Gutlederer: "Leider blieb der sportliche Erfolg in dieser Saison aus, dadurch kam die Mannschaft nicht zur Ruhe. Der Kontakt zwischen Trainer und Mannschaft war nicht mehr der Beste, auch innerhalb der Mannschaft hat es gekriselt. Der Schritt, sich von Gutlederer zu trennen, war sicher kein einfacher." Zum nunmehrigen Ex-Trainer meint der Obmann: "Er hatte kein ruhiges Jahr und es nicht leicht bei uns. Wir vom Vorstand haben es vielleicht auch unterschätzt. Da ging es weniger um Fußball, als um andere Sachen."

Die Notwendigkeit, intern weitere Maßnahmen zu setzen, sieht Eplinger nicht: "Es gibt im Fußball verschiedene Sichtweisen und das kann nun auch mal in einem Vorstand der Fall sein. Wir werden nun schauen, wieder alle auf eine Linie zu bringen." Co-Trainer Hannes Sonnleitner soll nun bis zur Winterpause das torkelnde Ybbser Schiff wieder in ruhigere Gewässer führen. Eplinger: "Wenn erst mal wieder Ruhe einkehrt, wird sich der Erfolg von alleine einstellen. WIr orientieren uns nach vorne, die Top 5 sind in der Hinrunde das Ziel." Gutlederer schließt dies nicht aus: "In der Mannschaft steckt viel mehr, das werden sie auch noch zeigen. Aber dazu muss erst mal Ruhe einkehren."

 

Oberndorf Freitag in Wieselburg, Ybbs Sonntag in Oed/Zeillern zu Gast

Auch in Oberndorf hat vorerst bis zur Winterpause der Co-Trainer das Sagen: Christian Puchegger steigt zum Chef-Coach auf. "Es läuft derzeit nichts zusammen. Jeder zweite Pass ist ein Fehlpass. Alles was in so einer Situation zusammen kommen kann, tritt ein", ist Obmann Engelbert Ellmauer leicht verzweifelt. Die beiden Krisen-Klubs müssen am Wochenende auswärts ran: Oberndorf gastiert am Freitag beim Tabellen-Sechsten Wieselburg, Ybbs muss am Sonntag beim Fünften Oed/Zeillern bestehen.

 

Christian Reichel