Die 15. Runde der Gebietsliga West wurde durch das Match SV Gottsdorf gegen die SV Reifen Weichberger Oberndorf beschlossen. Der Gastgeber war als Liga-Zehnter der Außenseiter im Duell mit dem Tabellensiebenten. Die grünweißen Gäste reisten mit viel Selbstvertrauen im Gepäck an. Zuletzt gab es drei Siege am Stück zu bejubeln. Der letzte Sieg von Gottsbach gegen Oberndorf lag lange zurück. Am 10. Februar 2013 behielten sie letztmals die Oberhand. Die drei Jahre lange Serie hat gehalten. Denn die Oberndorfer wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, gewannen mit 6:3 in der Fremde.
„Schwer zu erklären, wir haben 2:0 aus dem Nichts heraus geführt“, gestand der Chefübungsleiter von Gottsdorf, Markus Baumgartner. „Es war ein verrücktes Match, wir haben praktisch mit einem 0:2 begonnen“, schlug Oberndorf-Trainer Thomas Kern in dieselbe Kerbe.
Besonders der Elfmeter zum 0:1 nach fünf Minuten hatte den Coach verärgert, weil er die regelwidrige Attacke, die dem Penalty vorausgegangen war, nicht im Strafraum gesehen hatte. „Selbst der Linienrichter hat mir bestätigt, dass er das Foul außerhalb des Sechzehners bemerkt und den Referee darauf hingewiesen hatte.“ Doch der Unparteiische war sich seiner Sache sicher, zeigte auf den Elfmeterpunkt, weil Mario-Tiberiu Dragodan unfair vom Leder getrennt worden war. In der Entstehungsgeschichte war ein Ball rasch von den Hausherren abgefangen worden.
Danach erzielten die Gäste rasch den Anschlusstreffer. Eine Ballstafette im Mittelfeld endete mit einem Lochpass auf Ivan Lacko – 1:2 (14.). Der Mittelfeldakteur schnürte mit einem Doppelpack die 3:2-Führung für Oberndorf nach 26 Minuten. Der Freistoßtreffer noch vor der Pause war der Wendepunkt. „Wenn du zuhause 2:0 führst, musst du mindestens mit einem Tor Vorsprung in die zweite Hälfte gehen“, war Baumgartner über den Umschwung enttäuscht.
Nach Wiederanpfiff konnte Gottsdorf den Rückstand egalisieren, Sascha Becksteiner überspielte zwei Opponenten (56.). „Nach dem Ausgleich hätten wir auch in Rückstand geraten können“, gestand Kern. Ein Stangenschuss hätte beinahe die Führung der Gastgeber bedeutet. Minuten darauf scheiterte Michael Pacholik aus fünf Metern an Michael Klauda, dem Tormann von Oberndorf. Dabei sorgte der verletzungsbedingte Ausfall von Stürmer Dragodan für Sorgenfalten auf der Gottsdorfer Betreuerbank. Bei den Gästen sorgte die Auswechslung des Unruheherdes für Erleichterung. „Sein Ausfall hat uns geholfen. Ab da war Gottsdorf vorne nicht mehr so effektiv. Der hat uns davor schon sehr wehgetan“, gab Kern unumwunden zu. Wehgetan hat auch das harte Einsteigen. Die Schwere der Knöchelverletzung muss in einem Spital noch festgestellt werden.
„Wir haben, trotz mäßiger Leistung, relativ hoch gewonnen“, war Kern zufrieden. „Auch wenn die drei Gegentore schmerzen, hat sich gezeigt, dass sich letzten Endes immer die Klasse durchsetzt.“