Spielberichte

Angesagte Siege finden nicht statt: Hainfeld patzt im Titelrennen!

In der 17. Runde wollte der Zweitplatzierte der Gebietsliga West, der SC Hainfeld, eine lange Serie gegen den Liga-Sechsten, die SV Oberndorf, fortsetzen. Hainfeld ist seit dem 26. September 2015 unbesiegt. Sieben Siege und drei Unentschieden standen seit damals zu Buche. Im Hinspiel musste der erste Verfolger von Ybbs aber eine 2:4-Niederlage gegen Oberndorf einstecken. Die höchste Schlappe des weißen Balletts gegen die Grünweißen. Ein herber Dämpfer im Kampf um den Aufstieg, der sich wiederholen sollte.

 

Vor dem Match beratschlagten sich die Verantwortlichen des SC Hainfeld darüber, die Ausschlussgefährdeten auszuwechseln, wenn der Vorsprung groß genug gegen Oberndorf wäre. Die Leistungsträger sollten für das Spitzenspiel gegen Leader Ybbs geschont werden. „Wir haben gedacht es rennt von alleine“, erzählte Hainfeld-Präsident Harald Fischer, „aber anstatt 3:0 zu führen, waren wir drei Tore hinten.“

Hainfeld verkürzte von 0:3 auf 2:3

Nach 39 Minuten führten die Gäste bereits mit 3:0. Noch vor Seitenwechsel verkürzte der Führende der Torschützenliste Martin Repa und Kapitän Michael Grossmann für die Hausherren auf 2:3. Bitter für Thomas Kern, Trainer von Oberndorf: „Wir haben im Training versucht unsere Defensivprobleme auszumerzen.“ Bitter, denn die Offensive wusste zu überzeugen.

Nach Wiederanpfiff versuchte der eigentliche Favorit den Rückstand zu egalisieren. Es bot sich eine Vielzahl an Chancen, Michael Grossmann kam mit einem Stangenschuss dem Tor am nächsten. Der Elan verpuffte aber, als zwei Tore, wegen vermeintlichen Abseits, vom Schiedsrichterassistenten Richard Trieb aberkannt wurden. Anstatt 4:3 zu führen, lag der Zweite der Liga weiterhin zurück.

Bednar und Lacko als Zweifachtorschützen

Ein Weitschuss von David Bednar besiegelte das Hainfelder Schicksal – 2:4 (54.). Nicht nur der nominell beste Schütze der Oberndorfer mit zehn Toren in zwölf Einsätzen, sondern auch Ivan Lacko schnürte einen Doppelpack zum zwischenzeitlichen 5:2. Ein Freistoßtreffer von Arif Durmaz in Minute 73 sollte nur mehr das schlechte Ergebnis für den Titelaspiranten kaschieren.

Den Punktverlust von Ybbs in Kematen konnte der Verfolger nicht nutzen, ist gar auf Rang drei zurückgefallen. Für Präsident Fischer kein Beinbruch: „Die Spannung war auch schon davor draußen. Ybbs liegt zu weit vorne. Es geht um nichts mehr und so hat unsere Mannschaft auch gespielt.“ Zuhause zu verlieren genüge aber nicht dem Anspruch von Hainfeld, die in den vergangenen fünf Saisonen immer unter den ersten drei Teams der Gebietsliga waren. Für ganz oben hat es aber nie gereicht. „Vermutlich weil uns die gestandenen Spieler fehlen, die auch einmal ein 1:0 über die Runden bringen, schmutzig spielen, wenn es das Match erlaubt“, so Fischer.

Geschwächt nach Ybbs

Dieses Jahr wird Ybbs dem Dauerabonnenten auf einen Stockerlplatz aus Hainfeld den Meistertitel vor den Beinen wegschnappen. Davor steht aber noch das Rückspiel aus. Im Donaustadion zu Ybbs wird das weiße Ballett Emmanuel Oletu und Roman Tunkl vorgeben müssen. Der gebürtige Nigerianer, der schon Europa League-Qualifikation gespielt hat, hatte nach einem Stoß in Minute 59 und einer Grätsche zwanzig Minuten danach, die Ampelkarte gesehen. Der ehemalige Kicker des SKN St. Pölten fiel mit der Hand auf den Ball und hat es kommendes Wochenende mit seiner fünften Gelben Karte nicht in der Hand gegen die Donaustädter aufzulaufen. Ohne die angestammte Innenverteidigung dürfte es schwer werden beim Leader, dass 2:3 aus dem Hinspiel vergessen zu machen.