Am Freitag war ASK Kematen im Pielachstadion von SPU Hofstetten zu Gast. Dort hatten die Auswärtigen einiges gutzumachen, nachdem Kematen zwei Mal in Folge in der Gebietsliga West verloren hat. Union Neuhofen und SV Karlstetten sorgten bis zu ihren Erfolgen gegen die Schwarzweißen nicht gerade für Angst und Schrecken in der Gebietsliga. „Wenn wir so weiterspielen, machen wir keine Punkte mehr“, hatte Frane Zefi nach der letzten Pleite prophezeit. Während es für den Tabellenfünften um nichts mehr geht, ist der Liga-Elfte zum Siegen verdammt. Denn Hofstetten liegt nur einen Zähler vor der SV Gottsdorf, dem Vorletzten. Dieser Platz könnte zum Abstieg führen. Dem wollen die Grünweißen entgehen. Dies gelang zuletzt mit zwei Siegen, ehe die Truppe von Christian Walsberger mit einem 2:3 in Rabenstein verloren hatte. Sollten die Hausherren erneut das Engagement der vergangenen Spieltage zeigen, wird es für die Auswärtsmannschaft eng. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!
„Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden genommen, jetzt danach nicht mehr. Da würde ich von zwei verlorenen Punkten sprechen“, seufzte Walsberger. Der Chefcoach von Hofstetten hatte lange keine Chancen zu sehen bekommen, meist misslang der letzte Pass. Nicht nur auf Seiten der Gastgeber, sondern auch auf der der Gäste, wie Trainerkollege Zefi bestätigte: „Wir waren vorne zu harmlos, haben zu wenig zwingende Chancen gehabt, wenn wir überhaupt in den Strafraum gekommen sind.“
Wenig verwunderlich, dass die erste Großchance ein Distanzschuss war. Franz Jetzinger versuchte sich aus knapp dreißig Metern – mehr als eine wackelnde Latte war aber nicht zu verzeichnen. Nach knapp einer Stunde war Daniel Schmidt auf der anderen Seite erfolgreicher, der seinen Gegenspieler überschupfte, ehe er einschob.
Wenig später hätte Markus Gira einschießen können, legte aber quer – der Stanglpass misslang, weil ein Bein dazwischen war. Stattdessen landete eine Flanke von Julian Schattleitners auf Jozef Adamiks Kopf. In seinem zehnten Match für Kematen köpfte der Neuzugang zum 1:0 in der 93. Minute für Kematen ein. Danach reklamierten einige Hofstettener vergeblich Abseits. In der fünften Minute der Nachspielzeit hätten die Hausherren doch noch den Sieg fixieren können. Ein Kopfball kam aber von der Innenstange retour.
Die Gastgeber hatten schon vor Spielbeginn das Pech, dass drei Stammspieler fehlten. Sebastian Dorn musste kurzfristig absagen, Harald Winter und Julian Janisch konnten verletzt nicht antreten. „Aus der Not heraus haben wir zum ersten Mal ein 4-4-2-System ausprobiert“, sagte Walsberger. Dabei kam auch Manuel Ringler zu seinem ersten Einsatz über die volle Distanz. Der Sechser wusste zu überzeugen, obwohl er, ob seiner Arbeit und einer Verletzung, nicht an jedem Training teilnehmen konnte.
„Heute hat man keinen Unterschied zwischen dem Fünften und dem Elften gesehen“, ergänzte Walsberger. Zefi entgegnete erleichtert: „Wir haben in drei Partien gegen vermeintliche Abstiegskandidaten nur einen Punkt gemacht, mit dem wir heute zufrieden sein müssen.“ Der Kematen-Coach führte das auf externe Umstände zurück: „Das Bundesheer und die Matura lenken einige Spieler ab. Das beeinträchtigt die Trainingsmentalität. Aber wir sind derzeit nicht bei der Sache, weil wir durch sind.“
Durch ist Hofstetten noch nicht, obwohl sie sich mit dem Zähler einen Rang nach vorne gearbeitet haben. Dementsprechend bitter ist der späte Ausgleich in der fünf Minuten andauernden Nachspielzeit. „Wir haben sehr couragiert und beherzt gespielt. Das hätte sich drei Punkte verdient“, so Walsberger, der dem Match gegen Gottsdorf am Donnerstag entgegenfiebert. „Es ist unwichtig, gegen meinen Ex-Verein zu spielen. Wichtiger ist es, dass gegen einen direkten Konkurrenten geht.“