Karlstetten muss die vermutlich letzten Chance wahren, um aus dem Tabellenkeller zu kommen. Die Grünweißen gastieren in Neuhofen an der Ybbs. Tabellenführer Ybbs muss in der 17. Runde der Gebietsliga West zum Liga-Vierten nach Kematen. Keine leichte Aufgabe wird Ratzersdorf in Mauer erwarten. Die Mauringer spitzen noch auf einen Platz in den ersten Fünf, wo derzeit Ratzersdorf mit zwei Zählern Vorsprung rangiert. Im Duell Euratsfeld - Grein möchte sich einer der beiden Tabellennachbarn der Abstiegssorgen entledigen.
In der 17. Runde der Gebietsliga West muss die auf Platz drei abgestürzte, USV Oed/Zeillern, zum neuen Tabellenvorletzten, der SPU Hofstetten. Nachdem Oed/Zeillern vorletztes Wochenende der Knopf aufgegangen ist, im dritten Anlauf der erste Sieg im Frühjahr mit einem 6:0 in Karlstetten gelungen ist, war am vergangenen Spieltag vorerst nichts für den nunmehrigen Tabellendritten zu holen. Schuld daran war aber nicht das eigene Unvermögen, sondern ein unbespielbarer Fußballplatz. Beim letzten Aufeinandertreffen am 4. September 2015 unterlag Hofstetten mit 1:5. Jetzt soll es im Retourspiel die Retourkutsche geben.
Der Neunte der Liga, Union Neuhofen, empfängt den Letzten, SV Karlstetten. 0:5, 0:6! Besonders positiv sehen die letzten Ergebnisse von Karlstetten nicht aus, die Tabellensituation aber auch nicht. Nach der Blamage beim direkten Konkurrenten um einen Abstiegsplatz, dem TSV Grein, zeigte das Ligaschlusslicht, wie es dem Abstieg entgegen taumelt. Resignation machte sich auch beim Kapitän bemerkbar. „Nach dieser Pleite wird es schwierig werden, die Klasse zu halten. Wir werden mit dem Abstieg planen“, gestand Michael Kovacic. „Meister werden wir nicht mehr.“ Das ist bei 40 Zählern Rückstand auch gar nicht mehr möglich. Dennoch sind acht Punkte auf den 13. Rang für Karlstetten bewältigbar. Neuhofen ist mit elf Zählern Vorsprung auch kein Übergegner.
Der Tabellenzweite, SC Hainfeld, möchte eine lange Serie gegen die gastierende SV Oberndorf, den Liga-Sechsten, fortsetzen. Hainfeld ist seit dem 26. September 2015 unbesiegt. Sieben Siege und drei Unentschieden stehen seit damals zu Buche. Oberndorf liegt fünf Plätze dahinter, feierte drei Auswärtssiege en suite und ist der Angstgegner von Hainfeld. Im Hinspiel musste der erste Verfolger von Ybbs eine 2:4-Niederlage gegen Oberndorf einstecken. Die höchste Schlappe des weißen Balletts gegen die Grünweißen. Ein herber Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Aus den letzten fünf Begegnungen konnte der Favorit nur sieben Punkte gutschreiben. Eine ausgeglichene Bilanz: zwei Siege, ein Remis und zwei Pleiten.
Der Vierte der Tabelle, ASK Kematen, möchte den Ligakrösus, ASK Ybbs, in die Knie zwingen. Die Donaustädter brauchten vergangenes Wochenende lange ehe das erste Tor fiel. Dennoch hielt sich die Truppe des Trainergespanns Harald Holzer und Jürgen Brandstetter mit einem 2:0 gegen Gottsdorf schadlos. Kein Blitzstart, sondern ein Finale furioso war es. Von möglichen 51 Zählern hat Ybbs 47 gesammelt, am Samstag sollen drei weitere dazukommen. Der letzte Punktverlust liegt schon zehn Runden zurück. Aber auf genau diesen hofft Kematen, die seitdem 1:0 gegen Ratzersdorf, eine breit geschwellte Brust haben. Im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison war Kematen bereits mit 2:0 nach sechs Minuten in Front. Eine zwischenzeitliche 3:1-Führung im Donaustadion konnten die Gäste nicht über die Zeit retten, verloren noch mit 3:5. Jetzt wollen die Gastgeber zeigen, dass sie nicht nur eine Halbzeit mit dem Maß aller Dinge mithalten können.
Die Nummer acht der Liga, SVU Mauer, empfängt die Nummer fünf, SV Ratzersdorf. Nur zwei Zähler trennen die beiden Kontrahenten, wobei Ratzerdorf ein Spiel mehr bestritten hat. Mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien können die Verantwortlichen von Mauer zufrieden sein, durchaus von einem gelungenen Start sprechen. Nach überzeugenden Erfolgen gegen Kematen und Grein, folgte ein eroberter Zähler gegen Hainfeld. Das Match vergangenes Wochenende in Euratsfeld ist ins Wasser gefallen. Ein wesentlicher Teil des Erfolges ist auf Pavol Balaz zurückzuführen. Der im Winter verpflichtete Offensivakteur trat nicht nur als Torschütze, sondern auch als Assistgeber in Erscheinung. Die Verpflichtung des Spielers, der zu seiner besten Zeit 600.000 Euro gekostet hatte, ist Gold wert. Der 32-jährige Ex-Profi aus der Slovakei kurbelt nicht nur das Offensivspiel an, sorgt für die nötige Kreativität. Nicht umsonst hat der linke Mittelfeldspieler in Polen und in der Slowakei in der höchsten Liga Tore geschossen. Das soll der 1,79 Meter große Wirbelwind auch kommendes Wochenende gegen Ratzersdorf. Gegen einen Sieg der Mauringer haben aber die Gäste etwas, die schon im Hinspiel mit 1:3 baden gingen.
Euratsfeld, jetzt auf Rang 13 abgerutscht, trifft zuhause auf den Zwölften, den TSV Grein. Grein ist seit dem 5:0 im Abstiegskrimi gegen Karlstetten obenauf. Sie liegen jetzt punktegleich, aber mit dem besseren Torverhältnis vor dem Gastgeber im Tabellennachbarschaftsduell. Es war für die Oberösterreicher aus dem Unteren Mühlviertel der erst vierte volle Erfolg in dieser Spielzeit. Ein anderer, ein 2:1, gelang daheim gegen Euratsfeld. Die konnten in der letzten Runde nicht jubeln. Das Spiel gegen Mauer wurde abgesagt. Dieses Mal sollte der Platz im Hochkogelstadion bespielbar sein. Aufpassen müssen Jürgen Wolfgang Landsmann und Tobias Heigl bei Euratsfeld, sowie Alexander Aigner von Grein. Die nächste Gelbe Karte führt zu einem Spiel Sperre.
Für die SV Gottsdorf, den Tabellenzwölften, geht es jetzt gegen die Sechstplatzierten, den SC Rabenstein. Das prestigeträchtige Derby gegen Ybbs konnte wegen des durchnässten Platzes nicht stattfinden. Gut für Gottsdorf, die derzeit mit dem Verletzungspech hadern. Seit dem Rückrundenstart muss der Aufsteiger auf die Dienste des langjährigen Torkanoniers Milan Bednar verzichten. Der Tscheche laboriert an einem Bandscheibenvorfall. Eine Operation soll sein Karriereende besiegeln. Dessen Ersatz Mario-Tiberiu Dragodan verletzte sich bei dem Match gegen Oberndorf. Der Winterneuzugang laboriert an einer Sprunggelenksblessur. Der Rumäne hatte bisher alle Erwartungen übertroffen und in den ersten drei Runden bereits vier Mal getroffen. Die Nummer drei im Sturm von Gottsdorf, Sascha Becksteiner, ist ebenfalls fraglich. Ihn plagen Leistenbeschwerden. Jetzt wird es ein anderer richten müssen, damit zumindest ein Punkt, wie in den letzten beiden Begegnungen, herausschaut.