
"Auch wenn wir die letzten vier Meisterschaftsspiele allesamt verloren haben, sind wir nicht nervös geworden. So haben wir zuletzt beim 1:3 in Baumgarten ausgezeichnet gespielt, aber leider unsere Chancen nicht genutzt. Darum waren wir überzeugt, gegen die Niederbacher-Elf punkten zu können", freut sich Robert Horvath, Co-Trainer des ASV Draßburg nach dem etwas überraschenden, jedoch hochverdienten 1:0- Auswärtssieg gegen den SC Neusiedl. Das nach Verlustpunkten bislang beste Heim-Team der Burgenlandliga musste im zehnten Heimspiel das erst zweite Gegentor hinnehmen und die erste Niederlage einstecken.
"Wenn Patrick Kienzl nicht trifft, sind wir im Sturm aufgrund des verletzungbedingten Fehlens von Marian Tomcak praktisch nicht vorhanden. Zudem war es nicht unser Tag", so Neusiedl-Sektionsleiter Michael Weiss. In einer eher ereignisarmen und über weite Strecken ausgeglichenen ersten Halbzeit war die Gästeelf von Trainer Christian Rotpuller die gefährlichere Mannschaft. Zwei Mal hatten die Draßburger die Führung vor Augen, doch nachdem Dejan Popadic nur die Innenstange getroffen hatte, sprang Neusiedl-Goalie Adolf Kaiser der Ball genau in die Arme. Kurz darauf wurde ein Schuss von Torjäger Marjan Markic abgefälscht, strich das Leder knapp am Tor vorbei.
Nach torlosen 45 Minuten hatten die Gäste in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs ihrer stärkste Zeit. Nachdem Andreas Walzer und Markic gute Chancen nicht verwerten konnten, war es nach knapp einer Stunde so weit, musste Gabor Nemeth nach toller Vorarbeit von Markic den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Mit der Führung im Rücken war die Rotpuller-Elf darauf bedacht, die Defensive zu stabilisieren. Die Heimelf von Trainer Richard Niederbacher war nun zwar optisch überlegen, tauchte jedoch nicht wirklich gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Selbst als die Gäste nur noch zu zehnt waren, Marjan Markic nach einer Balleroberung und einem normalen Zweikampf völlig überraschend die Ampelkarte gesehen hatte, konnten sich die Neusiedler keine einzige Ausgleichschance erarbeiten.
In der Nachspielzeit sorgte Schiedsrichter Kouba for numerisches Gleichgewicht. Als es nach einem weiten Ball zwischen dem auf das Tor eilenden Nemeth und Goalie Kaiser zu einem Pressschlag kam, stellte der Referee den Neusiedler Keeper mit Rot vom Platz. "Die Ampelkarte für Markic war ein Witz und der Ausschluss von Kaiser eine Kompensationsentscheidung", so Horvath. Den daraus resultierenden und von Walzer getretenen Freistoß machte Neusiedl-Kapitän Johannes Seywerth, der aufgrund des erschöpften Austauschkontingents ins Tor musste, zunichte. So blieb es beim knappen, aber hochverdienten 1:0-Auswärtssieg des ASV Draßburg.
Michael Weiss, Sektionsleiter SC Neusiedl:
"Der Sieg der Gäste war verdient. Ähnlich wie im Herbst, als es nach einem tollen Start weniger gut gelaufen war, haben wir auch jetzt Probleme und mussten die zweite Niederlage in Folge einstecken. Das liegt aber auch an der Auslosung, da wir in den ersten Runden gegen die letzten Drei der Tabelle gespielt haben. Im Heimspiel gegen Tabellenführer Neuberg erwartet uns am kommenden Freitag ein harter Brocken."
Robert Horvath, Co-Trainer ASV Draßburg:
"Wie schon vor drei Tagen in Baumgarten haben wir auch gestern ausgezeichnet gespielt und uns gute Chancen erarbeitet. Wenigstens eine davon konnten wir nutzen und somit einen hochverdienten Sieg feiern. Nach dem Ende der Niederlagenserie hoffen wir nun auf einen positiven Lauf."
Günter Schlenkrich