Was zunächst wie eine klare Angelegenheit für den Burgenlandligisten ASK Horitschon schien, entwickelte sich am Mittwochabend zu einem wahren Fußballkrimi – voller Leidenschaft, Dramatik und Überraschungen. Vor heimischer Kulisse übertraf sich der SV Oberloisdorf selbst: Mit unermüdlichem Einsatz, Herzblut und taktischer Disziplin kämpfte die Mannschaft um jeden Ball und nutzte eiskalt die wenigen sich bietenden Chancen. Die favorisierten Gäste hingegen bissen sich immer wieder am Defensivbollwerk der Hausherren die Zähne aus – oder scheiterten an der eigenen Chancenverwertung. Am Ende schrieb der Außenseiter ein kleines Cup-Märchen und schickte den höherklassigen ASK Horitschon mit einem überraschenden 3:2-Sieg aus dem Bewerb. Bemerkenswert: Vier der fünf Tore fielen nach Standardsituationen – darunter zwei Elfmeter und zwei Freistöße.
Kaum war das Spiel angepfiffen, hatten die Gäste bereits die erste hochkarätige Torchance: Julian Konrad tauchte frei vor dem Kasten der Heimischen auf, entschied sich jedoch zu uneigennützig und spielte den Ball nochmals ab, anstatt selbst abzuschließen. In der 12. Minute zeigte Schiedsrichter Fatih Tekeli nach einem Foulspiel im Strafraum der Gäste auf den Punkt. Zoltán Ferdinánd Ferencz ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und brachte seine Mannschaft mit 1:0 in Führung. Die Heimischen spielten weiterhin gefälligen Offensivfußball und erhöhten in der 26. Minute durch einen raffiniert getretenen Freistoß von Ferencz auf 2:0.
In der 35. Minute kombinierten sich die Gäste über die linke Seite stark durch. Die Hereingabe von Manuel Baumgartner nahm Martin Haller gekonnt an und versenkte den Ball zum 1:2-Anschlusstreffer im Gehäuse der Gastgeber. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause.
Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Gastgeber wollten ihre Führung ausbauen, während die Gäste auf den Ausgleich drängten – und in der 67. Minute belohnt wurden: Baumgartner verwandelte einen Strafstoß souverän zum 2:2. Nun stand die Partie auf Messers Schneide – wer den nächsten Treffer erzielte, durfte wohl als Sieger vom Platz gehen. In der 79. Minute trat erneut Ferencz zum Freistoß an – und rumms, stand es 3:2 für die Hausherren.
Im weiteren Verlauf hatten die Heimischen Pech, als ein Freistoß vom Innenpfosten zurück ins Spielfeld sprang. Die Gäste warfen jetzt alles nach vorn, doch der Ausgleich wollte ihnen nicht mehr gelingen – obwohl der eingewechselte Raphael Spath kurz vor Spielende noch die große Chance zum 3:3 auf dem Fuß hatte.
„Es war heute eine spannende Partie, in der ein Klassenunterschied nicht zu sehen war, auch bei den Torchancen war es ausgeglichen. Für uns war das heute ein Riesenerfolg, denn nach dem Aufstieg aus der 1. Klasse wurden wir schon als Fixabsteiger tituliert, jetzt stehen wir auf einem guten Mittelfeldplatz der Liga und im Achtel-Finale des BFV-Raiffeisencups.“
„Wir haben heute bei den aggressiv spielenden Hausherren eine verdiente Niederlage eingesteckt, wir hatten einige gute Torchancen, welche wir aber nicht verwertet haben.“