1. Klasse C

SC Kappel: Stefan Stampfer im Interview: „Der Routinier in Führungsrolle“

Seit 2021 fühlt sich Stefan Stampfer beim SC Kappel wie zu Hause und geht mit seinem Verein in der 1. Klasse C auf Punktejagd. Die ÖFB-Vita des erfahrenen Routiniers bestätigt bisherige 635 Fußballspiele oder 54.400 Einsatzminuten. Seine bisherige Karriere zeigt, dass es sich bei dem Mittelfeldspieler um einen absolut fairen Sportsmann handelt – Stampfer hat in allen Bewerbsspielen weder „Gelb/Rot“ noch „Rot“ gesehen.

Stefan Stampfer stellt sich einem Ligaportal-Interview:

Was bedeutet dir Fußball und der Sport?

Der Fußball ist für mich wahre Lebensfreude, bei der ich einfach abschalten kann. Des Weiteren verbinde ich mit Fußball Freundschaft mit meinen Teamkollegen.

Was glaubst du, wie dich deine Mitspieler und deine Rolle im Team sehen?

Ich denke, ich bin mir bewusst, dass ich als gewählter zweiter Kapitän eine Führungsrolle inne habe. Es macht mir einfach Spaß, jüngere Spieler zu führen und sie auf ihrem sportlichen Weg begleiten zu dürfen.

Was bekommst du als Spieler von den Kritiken außerhalb des Spielfeldes mit?

Sobald ich den Platz betrete, bin ich nur mehr auf das Spiel konzentriert. Sprüche, Kritik und Beleidigungen von außerhalb bekomme ich aufgrund meines Fokus auf das Spielgeschehen fast nie mit – und wenn doch, dann einfach: „nett lächeln!“

Weißt du, wie viele Spiele du insgesamt absolviert und wie viele Tore du erzielt hast?

Ich war nie ein Goalgetter und denke, dass es einige, aber nicht viele Tore waren. Bei den absolvierten Spielen bin ich mir aber ziemlich sicher: „Es waren sehr-sehr viele!“ (und Stefan Stampfer lacht)

Wenn du es dir als Mittelfeldspieler nochmals aussuchen könntest, auf welcher Position würdest du gerne spielen?

Eindeutig im Tor. Hier kann ich das Spielgeschehen verfolgen und meinen Vorderleuten Kommandos erteilen.

Nutzt es etwas, wenn ein Trainer nach einer ersten Halbzeit in der Kabine lauter wird?

Teils, teils. Manchmal wird man dadurch munter und der Fokus wird neu eingestellt. Aber es nutzt nichts, wenn ein frustrierter Trainer noch fest draufhaut, wenn man ohnehin schon am Boden liegt – da hört keiner mehr hin.

Wo siehst du dich in fünf/in zehn Jahren?

Wenn es meine Fitness und Gesundheit zulassen, dann eindeutig auf dem Fußballplatz. Meine Berufung, junge Spieler zu leiten, ist noch nicht vorbei. Wenn die Frage dahin geht, ob ich einmal das Trainergeschäft angehen werde, dann ist die Antwort: „NEIN“. Nach meiner Karriere gehöre ich nur mehr meiner Familie.

Wer war dein bester Trainer?

Ganz eindeutig Richard Huber als Liebenfels-Trainer. Huber war fachlich, taktisch und menschlich einfach eine Koryphäe. Außerdem war er der einzige Kärntner, der jemals gegen Real Madrid ein Tor geschossen hat, und das hat mich beeindruckt.

Welcher wird für immer der Verein deines Herzens bleiben?

Klare Antwort! SC Kappel – denn hier fühle ich mich zu Hause und Kappel ist für mich wie eine Familie.

Nehmen wir die diesjährige Meisterschaft der 1. Klasse C – wer ist der beste Spieler/das beste Team?

Es gibt dieses Jahr einige gute Spieler – aber bei Fabio Miesenböck merkt man schon die Qualität eines ehemaligen Bundesligaspielers, und Maria Saal ist sehr stark.

Zum Schluss erzähle bitte eine lustige Story aus der Kabine.

Normalerweise bleiben solche Dinge in der Kabine. Aber mir fällt da spontan Folgendes ein: Bei einem meiner Vereine hat sich ein Sponsor mit neuen Dressen eingestellt. Einer meiner Spielkollegen war sehr groß und auch sehr stämmig. Für ihn wurde extra ein XXXL-Trikot bestellt, das damals kurz vor einem Spiel nicht da war. Also hat er ein Trikot mit einer anderen Rückennummer angezogen – jedoch war dieses ein Trikot der Größe „M“. Der Typ hat ausgeschaut wie eine Pellwurst mit bauchfreier Zone. Wir haben uns kaputtgelacht. Letztendlich ist sein angestammtes Trikot aber noch aufgetaucht.

Klaus Slamanig