Am 8. August 2024, in der zweiten Runde der laufenden Saison 2024/2025, musste Oberglans Kapitän in der 26. Spielminute beim Derby gegen Moosburg mit fremder Hilfe den Platz verlassen. Nach insgesamt 611 Bewerbsspielen oder 51.235 Einsatzminuten wurde die Karriere von Christoph Freithofnig – wenn auch ohne Fremdeinwirkung – durch einen Meniskus- und Kreuzbandriss unterbrochen. Der Kunstrasen hatte ein weiteres Opfer gefordert.
In einem Interview mit dem Ligaportal spricht der Oberglan Kapitän über seine sportliche Zukunft:
Wie geht es dir heute, sechs Monate nach der Verletzung?
Diese Verletzung war meine erste dieser Art, und ich musste bis Dezember auf die OP warten. Aber es geht mir gut, und ich bin soweit zufrieden.
Wie sieht deine sportliche Zukunft als Fußballer aus?
Nächsten Montag, am 13. Jänner, beginne ich bei einer Spezialistin mit der Physiotherapie. Mein Weg als Fußballer ist noch nicht zu Ende, und ich habe selbstverständlich noch Ziele und Wünsche – auch wenn ich noch nicht sagen kann, wann ich wieder am Platz stehen werde. Aber ich wünsche mir, dass ich mit meinem Herzensverein Oberglan in die Unterliga Mitte aufsteige und im Juni, im letzten Match der Saison, gegen Maria Saal für einige wenige Minuten auf dem Platz stehen kann. Das wäre dann mein erster sportlicher Aufstieg und vielleicht auch mein erster Meistertitel.
Wann hast du mit dem Fußball angefangen?
Ich war fünf oder sechs Jahre alt – es war beim SV Oberglan unter Trainer Bernhard Buttazoni.
Welches Idol hat dich als Kind/Jugendlicher inspiriert?
Das war John Terry – damals Innenverteidiger und Kapitän der englischen Nationalmannschaft.
Welches Fantrikot war dein erstes?
Daran erinnere ich mich ganz genau. Beim FC Kärnten waren wir mal Balljungen, und irgendwie habe ich dann ein Trikot von Klaus Rohseano – mit den Unterschriften aller Spieler wie Stanko Bubalo, Heimo Vorderegger, Almedin Hota und natürlich Klaus Rohseano – bekommen. Mit dem Shirt war ich als Kind oft am und neben dem Sportplatz unterwegs.
Wenn du nicht auf deiner Stammposition als Innenverteidiger spielen würdest – welche Position würde dich reizen?
Dann wäre ich gerne Stürmer. Ein Tor zu schießen, ist ein großartiges Gefühl, und man kann damit das Match für seinen Verein und das Team entscheiden. Als Verteidiger musst du hingegen immer voll konzentriert und fokussiert bleiben, mögliche Schritte deines Gegners vorausahnen und Gegentore verhindern.
Bekommst du während eines Spiels die Kritik von außen mit?
Als Verteidiger hört man trotz Fokussierung auf das Spiel einiges von außen. Aber solche Zurufe oder Kritik muss man sportlich nehmen und nicht immer ernst.
Was geht in einem Spielerkopf vor, wenn der Trainer in der Halbzeitpause laut wird?
In der Kabine gab es schon hin und wieder laute Worte seitens eines Trainers. Oft ist es jedoch effektiver, wenn routinierte Spieler laut werden und Kritik üben. Nach solchen Weckrufen durch Mitspieler erklärt der Trainer die Kritik meist in fachlichen Anweisungen.
Wo siehst du dich als Spieler in 3 bis 5 Jahren?
In wenigen Tagen beginnt die Physiotherapie als erster Schritt zur Rückkehr. Wenn ich schmerzfrei bleibe und mich wieder voll belasten kann, möchte ich noch einige Saisonen aktiv dabei sein. Ein sofortiges Traineramt nach meiner aktiven Zeit kommt aus heutiger Sicht eher nicht infrage. Sollte eine Rückkehr auf den Platz gesundheitlich nicht mehr möglich sein, freue ich mich auf die Rolle als Zuschauer in Oberglan, Liebenfels und Feldkirchen.
Welcher Verein wird dir immer in Erinnerung bleiben?
Mein Herzensverein ist der SV Oberglan. Die Zeit in Liebenfels wird mir wegen der vielen Freundschaften und Trainer Richard Huber bzw. Auron Milotti in Erinnerung bleiben. Auch mit Feldkirchen verbindet mich viel.
Du bist seit kurzem Papa – wie gefällt dir diese Rolle?
Das ist mit Abstand das beste Gefühl, ein wahrer Traum, den ich bisher in meinem Leben erleben durfte.
Erzählst du Ligaportal eine lustige Story aus der Kabine?
Beim SV Oberglan gibt es dank Martin Hinteregger, Albert Zitterer und vor allem Co-Trainer Jürgen Rainer viele lustige Schmankerl – aber was in der Oberglan-Kabine passiert, bleibt auch in der Kabine.
Eine Geschichte aus der Feldkirchner Zeit ist jedoch besonders amüsant. Nach einem Spiel saßen wir in der Kabine und hatten Pizza bestellt. Einer der damaligen jungen Spieler musste die Pizzen in Empfang nehmen. Doch einer der älteren Spieler ließ den jungen Kollegen mit all den Pizzen nicht zurück in die Kabine. Stattdessen musste er vor der Kabinentür den Dialog des Pizzajungen aus „Kevin – Allein zu Haus“ fehlerfrei aufsagen. Das hat ewig gedauert, bis er den Text perfekt konnte. Letztendlich mussten wir uns – nach etlichen Lachsalven – mit kalten Pizzen zufriedengeben.
Klaus Slamanig