Seit Sommer gibt Michael Veiter als neuer Trainer bei der SG Defereggental die Richtung vor. Den Herbst beschreibt er als „zähe Geburt“ und erklärt, dass nach dem Trainerwechsel zunächst „das eine oder andere“ aus den Köpfen der Spieler verschwinden musste.
Nach zwölf Runden der vergangenen Herbstmeisterschaft steht Defereggental mit 19 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz, was Veiters Ziel, einen Platz unter den ersten „sieben“ zu erreichen, erfüllt.
Die anfänglich geringe Trainingsbeteiligung einiger Spieler änderte sich nach mehreren klärenden Gesprächen mit dem Trainer schnell ins Positive. „Einige dachten zu Beginn, dass mit weniger Training trotzdem alles möglich sei“, berichtet Veiter schmunzelnd. Doch nach und nach verbesserte sich die Trainingsdisziplin, und das ewige „ein Schritt vor, zwei zurück“ war Geschichte. „Leider haben uns mehrere Verletzungen im Herbst keine Stabilität erlaubt“, erklärt Veiter.
Ligaportal befragte Trainer Veiter zur Disziplin seiner Spieler. Mit nur zehn gelben Karten im Herbst – davon lediglich eine für die Verteidigung – zeigte die Mannschaft herausragende Fairness. Veiter betont: „Ich fordere einen sportlich fairen Wettkampf. Meine Spieler wissen, dass der Schiedsrichter und seine Entscheidungen tabu sind, da Kritik daran nichts bringt.“ Zudem verwies er darauf, dass Entscheidungen selten zurückgenommen werden.
Trotz personeller Herausforderungen war man in St. Jakob zufrieden mit der Offensivleistung: 29 erzielte Tore – der zweitbeste Wert der Liga hinter Tabellenführer Gitschtal. Niklas Passler führte mit 11 Toren die interne Torschützenliste an, gefolgt von Claudio Hafele mit 4 Treffern. Veiter lobt Passler: „Er weiß, dass Erfolg nur durch harte Arbeit entsteht. Seine Übersicht und sein Torriecher machen ihn zu einem unverzichtbaren Spieler.“ Passler wird, laut Trainer, von den Mittelfeldspielern regelrecht mit Vorlagen gefüttert.
In Runde acht verletzte sich Stammtorhüter Noah Berger an der Hand und fiel für den Rest der Saison aus. Feldspieler Reinhard Gasser, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, sprang unerwartet ein und hütete das Tor. Da Bergers Rückkehr bis zum Frühjahr ungewiss ist, plant der Verein, sich bei einem Kooperationsverein um einen Ersatz zu bemühen. Das Ziel: Im Frühjahr mit einem starken Torwart die Tabelle weiter nach oben klettern.
Trainer Michael Veiter sieht seine Mannschaft als heimstark und möchte im Frühjahr überraschen. „Wir wollen Punkt für Punkt sammeln und uns schrittweise verbessern – ein dritter Platz scheint realistisch“, erklärt er. Auf die Frage nach einem Titelkandidaten nennt Veiter direkt Gitschtal, schließt aber auch Tristach nicht aus. Der Tabellenzweite, der nur zwei Punkte hinter Gitschtal liegt, hat im Winter einen neuen Spitzentrainer verpflichtet.
Die Frühjahrsvorbereitung startet in St. Jakob am 20. Januar. Statt eines Trainingslagers plant man ein Teambuilding-Event mit einem Eisstockturnier.
Klaus Slamanig