Die SG Gitschtal startet nicht nur als Tabellenführer der 2. Klasse A in die Frühjahrsrückrunde, sondern weist mit Velden 1b aus der 2. Klasse B auch eine „weiße Weste“ vor. Diese beiden Teams haben in dieser Saison bisher keine Niederlage einstecken müssen. Im Interview mit dem Ligaportal spricht Gitschtal-Trainer Philip Werner Kofler über die Erwartungen an das Frühjahr.
Mit welchen Erkenntnissen aus den letzten sechs Monaten geht ihr in die Frühjahrsrückrunde?
Unser Team hat sich in den Herbstrunden stabiler präsentiert als in den Frühjahrsrunden der Saison 2023/2024, und ich bin sehr zufrieden. In den letzten sechs Monaten haben wir gezeigt, dass wir weniger anfällig für Gegentore sind. Die Bilanz von nur zehn erhaltenen Toren beweist, dass wir uns defensiv stark verbessert haben. Unsere Offensive – mit 51 erzielten Treffern – ist zudem in jedem Spiel für mindestens ein Tor gut.
Wie gestaltet sich die Vorbereitung auf die Rückrunde, die Verteidigung der Tabellenspitze und den möglichen Aufstieg in die Unterliga?
In den vergangenen fünf Wochen hat unser Kader den vorgegebenen Wintertrainingsplan absolviert, damit wir ohne Fitnessverlust in die intensive Vorbereitung starten können, die am 3. Februar beginnt. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ mussten alle Spieler ihre von einem Trackingsystem erfassten Leistungen in eine App eintragen, die ich kontrolliere. Die Daten zeigen, dass die meisten Spieler bereits wieder bei 80 bis 85 Prozent ihres Fitnesslevels vom Herbst stehen. Den Feinschliff holen wir uns bis zum Rückrundenstart.
Einen Schwerpunkt setze ich auf das Defensivverhalten bei Ballverlusten, das schnelle Umschalten im Mittelfeld sowie die Balleroberung in der gegnerischen Hälfte. Wir wollen für unsere Gegner noch unberechenbarer werden und bereiten uns mit diesen Schwerpunkten auch auf potenziell höhere Ziele vor. Da die Vorbereitungszeit im Sommer im Vergleich zum Winter kürzer ist, wollen wir unser Niveau halten, um uns gegen die zukünftigen Gegner der 1. Klasse behaupten zu können.
Gibt es personelle Veränderungen im Team?
Michael Jost, der im Herbst verletzungsbedingt nur sieben Spiele absolvieren konnte, hat sich wieder fit gemeldet. Auch Andreas Holzfeind steht uns im Frühjahr wieder zur Verfügung. Darüber hinaus verstärkt uns Daniel Gratzer, der aus Dellach/Gail kommt, auf der rechten Seite. Er ist sowohl als Rechtsverteidiger als auch im rechten Mittelfeld einsetzbar. Wie schon im Herbst erwarte ich eine hohe Trainingsbeteiligung, und mir stehen 20 bis 25 Spieler zur Verfügung.
Nach kurzer Trainerlaufbahn am Weg zum ersten Titel - was macht Trainer Philip Werner Kofler anders als seine Kollegen?
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Für mich steht weniger im Fokus, was ich anders mache, sondern wie ich mich vorbereite. Ich bin jemand, der sich konzentriert und gewissenhaft auf jede Aufgabe vorbereitet. Wichtig ist, die Spannung im Team aufrechtzuerhalten. Kein Spieler soll sich sicher sein, dass er gesetzt ist – das Leistungsprinzip gilt für alle. Durch unseren großen und qualitativ hochwertigen Kader geben alle Spieler ihr Bestes. Selbst bei denjenigen, die auf der Bank sitzen, gibt es keinen Leistungs- oder Qualitätsabfall im Vergleich zu den Stammspielern. Zudem bin ich ein Trainer, der sich gerne weiterbildet und Fachliteratur studiert.
Welche Wünsche haben Sie für die Rückrunde?
Die SG Gitschtal gehört zu den wenigen Kärntner Mannschaften, die in dieser Saison noch keine Niederlage hinnehmen mussten. Uns ist jedoch bewusst, dass jeder Gegner gegen den Tabellenführer mehr als 100 Prozent gibt. Wichtig wäre, neben einem optimalen Start, dass wir jedes Spiel fokussiert angehen und Verletzungen vermeiden.
Klaus Slamanig