Vier Farmteams von höherklassigen Vereinen in der 2. Klasse B – Ein nicht zufriedenstellender Umstand. Unmittelbar vor dem Katschbergtunnel/Tauerntunnel, der Kärnten mit Salzburg verbindet, liegt auf 1.143 Metern Seehöhe der Sportplatz des FC Rennweg. Aktuell belegt der Verein den 2. Tabellenplatz in der 2. Klasse B, direkt hinter dem Farmteam des Kärntner-Liga-Tabellenführers Velden.
Wie viele andere Vereine zeigt sich auch der FC Rennweg unzufrieden mit der hohen Anzahl an 1B- und Farmteams in den unteren Ligen. „Es kommt nicht selten vor, dass wir plötzlich gegen Spieler mit Regionalliga-, Kärntner-Liga- und, im besten Fall, Unterliga-Erfahrung antreten“, berichtet Trainer Martin Holzer nachdenklich. Er ergänzt: „Ich sage nicht, dass die Meisterschaft dadurch verfälscht wird, aber die Sinnhaftigkeit solcher Strukturen stellt viele kleine Vereine vor Herausforderungen.“
Trainer Holzer ist zufrieden mit der Entwicklung des Vereins. Der FC Rennweg ist sowohl im Titelkampf als auch im Rennen um den Aufstieg vertreten. „Unser Ziel zu Saisonbeginn war ein Platz unter den ersten fünf der Tabelle, und dieser Weg stimmt“, erklärt er. „Wir spielen mit einem jungen Team, haben seit drei Jahren fast denselben Kader und befinden uns sowohl im Titelrennen als auch im geplanten Punktesoll.“
Sorgen um die Zukunft des Vereins gibt es am Katschberg nicht: Dank einer intensiven Nachwuchskooperation mit dem Unterliga-West-Klub Gmünd und der Förderung von Talenten (drei Spieler aus Rennweg) steht der Verein gut da. Einige U17-Spieler haben mit starken Leistungen überzeugt und stehen kurz vor dem Sprung in die erste Mannschaft.
In der vergangenen Herbstmeisterschaft stahl die Offensive des FC Rennweg allen anderen Teams die Show. Mit insgesamt 46 Toren in 12 Spielen erzielte der Verein die meisten Treffer – sogar mehr als der Tabellenführer Velden 1B. Besonders überzeugte der slowenische Legionär und Mittelfeldspieler Dejan Bozicic mit 11 Toren. Außerdem führen Lukas Aigner (14 Tore) und der 30-jährige Thomas Peitler (4 Tore) gemeinsam mit Bozicic die interne Scorerliste an.
„Beim FC Rennweg messen wir den Wert eines Spielers nicht nur an den Toren, sondern vor allem am Charakter“, betont Holzer. „Unser familiär geführter Verein ist dafür bekannt und wird dafür geschätzt.“
Derzeit muss der FC Rennweg verletzungsbedingt auf Pascal Genser (Kreuzbandverletzung) und Hannes Glanzer (Arbeitsunfall) verzichten. Eine Rückkehr beider Spieler nach der Winterpause bleibt ungewiss. Fix in die Mannschaft (nach Kniescheibenluxation im letzten Berwerbsspiel 23/24) zurückkehren wird indes ein absoluter Leistungsträger. Sandro Koller wird freudig erwartet und seinen FC im Frühjahr verstärken.
Die lange Winterpause wird genutzt, um den Kopf freizubekommen und mit alternativen sportlichen Aktivitäten fit zu bleiben. Das Training beginnt am 10. Januar. Als Highlight der Vorbereitung plant der Verein ein Trainingslager an der Adriaküste in der Nähe von Poreč, um dort von den optimalen Bedingungen und dem milderen Klima zu profitieren.
Im Frühjahr erwartet man spannende Spiele, unter anderem gegen Feistritz und Velden 1B. Während man in Feistritz im Herbstdurchgang mit 1:6 unterlag, erreichte das Team gegen Velden zu Hause ein 1:1. Holzer äußert die Hoffnung, dass das Rückspiel in Velden sportlich fair verläuft, da Velden 1B gegen stärkere Gegner immer wieder auf Spieler der Kärntner Liga zurückgreift.
Im Hinspiel bot Velden 1B gleich drei hochkarätige Spieler der Kärntner Liga auf: Florian Lampic (12 Kärntner Liga Spiele im Herbst), Bojan Cubrilo (7 KL Spiele) und Alessandro Kiko (16 KL Spiele). „Der Einsatz solcher Spieler kann die Meisterschaft beeinflussen und spiegelt nicht die tatsächliche Jahresleistung eines Teams wider“, kritisiert Holzer. Trotzdem gelang es dem FC Rennweg, mit einem späten Ausgleich in der 87. Minute einen Punkt mitzunehmen – trotz Unterzahl ab der 36. Minute.
Die Fans des FC Rennweg dürfen sich auf eine spannende Frühjahrsmeisterschaft 2025 freuen. Den durchschnittlich 200 Zuschauern bei Heimspielen wird der Ehrgeiz des Teams sicher gefallen.
Verfasst von Klaus Slamanig