FC Frantschach-Trainer Christian Stocker stellt sich in einem Interview dem Ligaportal und analysiert die vergangene Herbstsaison. Der FC liegt nach zwölf Meisterschaftsspielen mit fünf Punkten auf dem 11. Tabellenplatz in der 2. Klasse D.
„Selbstverständlich haben wir uns für den Herbst mehr Punkte erwartet – aber teilweise hatten wir einfach Pech, ein anderes Mal war es die mangelnde Effizienz im Torabschluss“, kritisiert Stocker nüchtern.
Beim FC Frantschach hat man nach dem Ende des Herbstdurchgangs schnell realisiert, dass ein Neustart für die Rückrunde unabdingbar scheint. „Ab dem Frühjahr wollen wir nur mehr mit einheimischen jungen Spielern die Meisterschaft bestreiten, und jeder ist uns willkommen“, so Stocker und ergänzt: „Bei vielen größeren Vereinen stellen die Jungen nur Platzhalter im Kader dar und bekommen fast keine Spielpraxis – jene Spieler wollen wir ansprechen!“
Dass Frantschach mit diesem „Umbruch“ ernst macht, beweist die Tatsache, dass man ab sofort auf die Dienste der drei Legionäre verzichtet und diese im Frühjahr nicht mehr für den Verein auflaufen werden. Mit fünf Toren führt Philipp Christian Stocker die interne Torschützenliste an – gefolgt von Haci Osman Yavru (3 Tore) –, wobei man sich nicht sicher ist, ob Yavru im Frühjahr noch dabei sein wird. Dieser – bereits ältere – Spieler ist für den FC derzeit nicht erreichbar. Um die Effizienz im Angriff zu erhöhen, will man mit einem starken Angreifer ins Frühjahr gehen. Christian Stocker: „Jeder, der sich selbst beweisen will und unsere Schlagkraft damit verstärkt, ist willkommen!“
Für den Frantschach-Trainer zählen nicht die Punkte oder der Tabellenrang – für ihn ist es wichtiger, dass man jungen Spielern eine Chance gibt, ihrem Hobby nachzugehen. „Egal, auf welcher Position sich ein Spieler sieht – jeder darf sich beweisen und kann bei uns seinen Fuß im Erwachsenenfußball setzen, ohne einem Druck ausgesetzt zu sein“, erklärt Stocker.
Nicht nur die Kampfmannschaft soll schon im Frühjahr fit für zukünftige Meisterschaften gemacht werden, auch am Funktionärssektor erfolgt im Zuge einer im Frühjahr stattfindenden Jahreshauptversammlung ein geplanter Umbruch.
Als besonderen Nachteil im Meisterschaftsbetrieb sieht der Trainer die Gegebenheit, dass viele seiner Spieler im Schichtbetrieb arbeiten und die Gegner dies gnadenlos ausnutzen. „Da kann es schon mal sein, dass aufgrund des Schichtbetriebs viele Spieler nicht zur Verfügung stehen, was zwar ärgerlich ist, aber von uns sportlich genommen wird!“, so der FC-Trainer. Einige Punkte mehr als im Herbst lautet die Zielsetzung von Frantschach für das kommende Frühjahr – wobei die Frühjahrsspiele schon der Teamfindung und der Vorbereitung für die neue Saison 2025/2026 dienen sollen.
Für Christian Stocker steht aufgrund der finanziellen Möglichkeiten und der bisher gezeigten Leistungen das Team von St. Paul als kommender Meister der 2. Klasse D fest.
Ein wenig Kritik ergeht aus Frantschach in Richtung des KFV – denn eine Winterpause von mehr als fünf Monaten ist einfach zu lange und eine Meisterschaft mit nur zwölf Vereinen ist wirtschaftlich zu hinterfragen.
Klaus Slamanig