Mitten in der abgelaufenen Herbstsaison übernahm Trainer Marjan Frank Smid den Unterliga-Ost-Verein DSG Sele Zell. Der Verein überwinterte auf dem letzten Tabellenplatz. Trainer Smid stellt sich in einem Ligaportal-Interview vor und erklärt, wie er den Kampf um den Klassenerhalt angehen will.
Welche Erkenntnisse hat man aus dem Herbst gewonnen, und welche Maßnahmen werden für das Frühjahr getroffen?
Ich habe das Team erst zur Mitte der Herbstsaison übernommen, aber es war bald klar, dass es körperliche Defizite gab. Die Spieler hatten teilweise nach 60 bis 70 Minuten konditionelle Schwierigkeiten und sind eingebrochen. Dieser Umstand spiegelt sich auch im aktuellen Tabellenplatz wider.
Wie wird sich die Vorbereitung auf die Frühjahrsrückrunde gestalten? Wo wird der Hebel angesetzt?
Wir haben gestern, am 13. Januar, mit der intensiven Vorbereitungsphase begonnen. Derzeit absolvieren wir zweimal wöchentlich unsere Trainingseinheiten in Poggersdorf auf Kunstrasen. Zusätzlich trainieren wir an zwei weiteren Tagen Kraft und Ausdauer. Die Spieler werden am Ende der Vorbereitung eine Fitness auf Unterliga-Niveau erreicht haben. Zudem wird das Spielsystem und die taktische Ausrichtung an das vorhandene Spielermaterial angepasst.
Gibt es personelle Veränderungen im Vergleich zur Herbstsaison?
Der Verein hat sich von drei Legionären, darunter Rok Smid und Kristijan Frlic, getrennt. Mit Nejc Kumer und David Frelich wurden zwei neue Spieler – ein Verteidiger und ein Offensivspieler – aus Slowenien verpflichtet. Toni Smrtnik wechselt von Eisenkappel zu Sele Zell. Mit Kapitän Miran Kelih, Damjn Smrtnik und Niklas Travnik kehrten zum Trainingsauftakt zudem drei Langzeitverletzte zurück. Ich bin mir sicher, dass uns diese Spieler im Abstiegskampf sehr unterstützen werden.
Was erwartet man von der Rückrunde?
Hier gibt es eine ganz klare Ansage: Ein anderes Unterliga-Team muss am Ende der Meisterschaft hinter uns in der Tabelle stehen. Wir wissen, wo wir derzeit stehen, und dass alle anderen Teams schon im Herbst vorgearbeitet haben. In der Unterliga gibt es ausschließlich Konkurrenten, die einen sehr gepflegten Fußball spielen. Das Unterfangen Klassenerhalt wird ein harter Weg und ein großer Kampf, aber wir werden uns bestmöglich auf unsere Zielsetzung hinarbeiten.
Was ist derzeit die größte Herausforderung im heimischen Fußball?
In der heutigen Zeit haben auch viele junge Talente die Möglichkeit, in einer Kampfmannschaft zu spielen. Es ist jedoch eigenartig, dass speziell die jungen Spieler keine Ausdauer mehr haben und keine Herausforderungen annehmen, um Teil einer Kampfmannschaft zu sein. Wenn man als Trainer im Dezember den Spielern diverse Laufeinheiten zur Erhaltung der Fitness übermittelt und im Gegenzug ein Smiley mit einem Daumen nach unten erhält, macht mich das nachdenklich. Oder wenn sich junge Spieler zum Trainingsauftakt plötzlich wegen „Tanzen“ für eine Schulveranstaltung entschuldigen lassen.
Klaus Slamanig