FC Hermagor Obmann Norbert Hofer blickt im Gespräch mit Ligaportal auf die vergangene Herbstmeisterschaft zurück: „Natürlich hatten wir höhere Erwartungen als den aktuellen Tabellenplatz, jedoch mussten wir aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle einige Rückschläge hinnehmen.“
Nach der ersten Saisonhälfte 2024/2025 belegt der FC Hermagor mit 27 Punkten den fünften Tabellenplatz. Norbert Hofer fasst den Verlauf seit dem Sommer zusammen: „Der Saisonstart verlief mit vier Siegen noch nach Plan, aber in den folgenden fünf Runden konnten wir nur drei Punkte holen.“ Er ergänzt: „Teilweise waren einige junge Spieler zu unerfahren und dazu kamen Eigenfehler, die von unseren Gegnern gnadenlos und brutal zu ihren Gunsten ausgenutzt wurden.“
Die Gefühlslage innerhalb der FC-Familie beschreibt Norbert Hofer mit teilweise: „Vom Hoch auf Null in kürzester Zeit“. Er spielt damit auf den 1:0-Cup-Sieg gegen den derzeit überlegenen Tabellenführer der Kärntner Liga, Atus Velden, an sowie auf die schwere Verletzung von Adam Zagorec. Der Legionär, das „Herz und Hirn“ der Mannschaft, zog sich in der ersten Runde einen Knöchelbruch zu und fiel für den Rest der Herbstsaison aus. Laut Hofer entwickelte sich der weitere Verlauf der Meisterschaft zu einem regelrechten „Seuchenherbst“, in dem mehrere Spieler verletzungsbedingt ausfielen. So musste Matteo Zauner gleich fünf Spiele angeschlagen bestreiten. „Realistisch gesehen ging uns zum Ende der Herbstmeisterschaft schlicht der Saft aus“, so der Obmann.
Einen echten „Coup“ landete Hofer mit der Verpflichtung von Trainer Bernhard Nikolla (eh. GAK), der seinen Wohnsitz von der Steiermark nach Kärnten verlegte und nun seit Sommer das Zepter in Hermagor schwingt. Anfang Februar wird der Trainer den gesamten Kader, darunter die erfolgreichen Torschützen Filip Zupanic (9 Tore) und Michael Sternig (8 Tore), sowie Rückkehrer Adam Zagorec und den langzeitverletzten Sebastian Fritz (Schambeinentzündung) zum Trainingsauftakt begrüßen.
Im Fokus der intensiven Trainingseinheiten steht die Verbesserung der Konzentration, um die Frühjahrssaison in erfolgreiche Ergebnisse umzuwandeln. Hofer betont: „Wenn der Kader vollständig ist, verfügen wir über eine hohe Qualität im Team, die auch besser platzierte Mannschaften fordern kann.“ Er ergänzt: „Gelingt uns zum Rückrundenstart ein guter ‚Flow‘, ist am Ende der Meisterschaft eine Platzierung nach oben möglich.“
Ein aufwendiges Trainingslager wird es in Hermagor nicht geben. Stattdessen sollen alle vorhandenen Möglichkeiten in der Umgebung genutzt werden, um die nötige Fitness zu erreichen. Hofer schließt das Interview mit: „Zum Leidwesen unserer etwa 200 treuen Fans findet im Frühjahr kein Derby statt, und wir müssen gegen viele Top-Klubs auswärts antreten. Vielleicht liegen uns Auswärtsspiele aber auch besser.“
Klaus Slamanig