In der 1. Klasse Nord trafen am Samstag USV Gaweinstal und SK Spannberg aufeinander. Für Lukas Eisenecker, Trainer der Spannberger, war es ein Spiel mit zwei Gesichtern: Nach einer starken ersten Halbzeit seines Teams und einer verdienten 1:0-Pausenführung drehte Gaweinstal in der Schlussphase auf und sicherte sich mit zwei späten Treffern einen 2:1-Heimsieg. Eisenecker analysierte nach Abpfiff die entscheidenden Momente, sprach über vergebene Chancen, die Mentalität seiner Mannschaft und die Auswirkungen auf die Tabelle. Spannberg bleibt trotz der Niederlage Dritter, Gaweinstal sammelt wichtige Zähler im Abstiegskampf.
Die Partie begann furios: Bereits nach 20 Sekunden hatte Andreas Holzer die große Möglichkeit, Spannberg in Führung zu bringen, setzte den Ball aber über das Tor. „Wir hätten nach 20 Sekunden gleich das 1:0 schießen müssen“, ärgerte sich Eisenecker. In der Folge blieb Spannberg am Drücker und erspielte sich mehrere Großchancen, die jedoch ungenutzt blieben. In der 18. Minute war es dann Andreas Holzer, der nach einem Angriff das verdiente 0:1 für die Gäste erzielte. Gaweinstal kam in der ersten Halbzeit kaum zu gefährlichen Aktionen, wie Eisenecker bestätigte: „Danach haben wir drei, vier Großchancen gehabt, die wir nicht genutzt haben. Gaweinstal hatte in der ersten Halbzeit, glaube ich, keine.“ Die Führung zur Pause spiegelte die Überlegenheit der Spannberger wider, hätte aber höher ausfallen können.
Nach dem Seitenwechsel verlor Spannberg an Kontrolle und Durchschlagskraft. Eisenecker bemängelte: „Zweite Halbzeit waren wir nicht mehr griffig.“ Das Spiel wurde zunehmend zerfahren, auch weil der Schiedsrichter laut Eisenecker „sehr kleinlich gepfiffen“ habe, was viele Unterbrechungen und wenig Spielfluss zur Folge hatte. In der Schlussphase zeigte Gaweinstal mehr Willen und drehte das Spiel in den letzten Minuten: Zunächst traf Michael Wimmer in der 90. Minute zum 1:1-Ausgleich, ehe Julian Kretschmer in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 2:1 für die Gastgeber erzielte. „Gaweinstal hat dann in den letzten fünf, zehn Minuten einfach mehr Willen gezeigt und wir haben schlecht verteidigt“, resümierte Eisenecker. Die Niederlage sei daher „okay“, auch wenn sie schmerzt.
Im Rückblick auf die entscheidenden Spielphasen zeigte sich Eisenecker enttäuscht von der Mentalität seiner Mannschaft: „Wir haben in der Kabine über Charakter gesprochen und Mentalität. Von dem war in dem Spiel eigentlich nicht viel zu sehen.“ Gerade in der Schlussphase habe das Team nicht die nötige Geschlossenheit gezeigt, um das 1:0 über die Zeit zu bringen. Personell musste Spannberg auf Jakub Kuchta (Oberschenkelprobleme) verzichten, Daniel Starnberger war nach Krankheit erst in der zweiten Halbzeit einsatzfähig. Dennoch sieht Eisenecker den Kader grundsätzlich als stark genug, um solche Ausfälle zu kompensieren – „aber so nicht, wenn man so spielt.“ Für die kommenden Aufgaben bleibt wenig Zeit zur Regeneration: „Wir haben Gott sei Dank nur mehr ein Match, dann ist Pause. Man merkt schon, dass die Luft draußen ist.“ Im letzten Spiel vor der Winterpause will Spannberg gegen den SC Orth/Donau noch einmal alles reinwerfen, um mit einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen.