Der SV Weikersdorf belegt aktuell den 10. Platz, mit 17 Punkten, in der 1. Klasse Süd . Nach dem Meistertitel im Frühjahr folgte eine durchwachsene Herbstsaison. Im Interview mit Ligaportal spricht Trainer Christopher Hatzl offen über die Herausforderungen der vergangenen Monate, die Lehren aus der Vorbereitung, Unterschiede zur unteren Liga und seine Erwartungen an die Rückrunde.
Ligaportal: Rückblickend auf die Herbstsaison – wie fällt Ihr Fazit aus?
Trainer Christopher Hatzl: Die Herbstsaison war für uns sehr schwierig. Das liegt auch daran, dass wir im Frühjahr Meister geworden sind – das hat mental sehr viel Kraft gekostet. Die frühe Phase der neuen Saison war für uns dann entsprechend fordernd, was sich in einem kleinen Einbruch niedergeschlagen hat. Es war einfach schwer zu verarbeiten. Um konstant Leistung zu bringen, muss man mental immer am Punkt sein – und das ist uns leider nicht gelungen.
Ligaportal: Mit welchen Erwartungen sind Sie in die Herbstsaison gegangen? Welche Platzierung hatten Sie im Blick?
Trainer Christopher Hatzl: Ich wusste, dass wir eine gute Mannschaft sind. Nach den ersten vier Runden – in denen wir drei Spiele gewonnen haben – war ich sogar positiv überrascht. Unser oberstes Ziel war natürlich immer, nicht abzusteigen. Aber nach diesem starken Start dachte ich, dass wir schon weiter sind. Dann kam der Einbruch, und zum Glück konnten wir gegen Ende der Herbstsaison noch wichtige Punkte holen. Das hat uns jetzt eine solide Ausgangslage für das Frühjahr verschafft.
Ligaportal: Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitung auf die Rückrunde? Hatten Sie ausreichend Gelegenheit, neues auszuprobieren?
Trainer Christopher Hatzl: Die Vorbereitung war eigentlich fast zu gut. Fußballerisch waren wir auf einem sehr hohen Niveau, wir haben uns in allen Bereichen weiterentwickelt. Das Problem ist nur: Vorbereitung ist das eine – gespielt wird auf Kunstrasen, gegen Gegner, die selbst Fußball spielen wollen. Das liegt uns, weil wir gegen den Ball sehr stark sind. Aber in der ersten Runde der Meisterschaft haben wir schnell gemerkt, dass die Realität der 1. Klasse Süd eine andere ist. Dafür waren wir nicht bereit – es lief in der Vorbereitung zu glatt, um wirklich vorbereitet zu sein.
Ligaportal: Wie war der Einstieg in die Rückrunde für Ihre Mannschaft?
Trainer Christopher Hatzl: Wir haben in der Vorbereitung tollen Fußball gezeigt, aber die Meisterschaft ist eben ein ganz anderes Niveau. Rückblickend bin ich sogar froh, dass es so gekommen ist, denn in der zweiten Runde haben wir gezeigt, dass wir auch kämpfen können – dass wir die „dreckige Arbeit“ leisten können, die in dieser Liga gefragt ist.
Ligaportal: Was ist Ihrer Meinung nach der größte Unterschied zwischen der 2. Klasse und der 1. Klasse?
Trainer Christopher Hatzl: Wir sind eine spielstarke Mannschaft, aber in der 1. Klasse wird leider sehr wenig Fußball gespielt. Es geht sehr kämpferisch zu – viele hohe Bälle, viel Einsatz, viel Härte in der letzten Linie. Wenn wir auf eine Mannschaft treffen, die selbst Fußball spielen will, dann liegt uns das. Aber sobald es ums Kämpfen und um zweite Bälle geht, wird es für uns schwieriger.
Ligaportal: Was erwarten Sie sich von Ihrer Mannschaft für die restliche Rückrunde? Was möchten Sie ihr mitgeben?
Trainer Christopher Hatzl: Die Basis muss sein, dass wir dagegenhalten. Kämpfen, rackern, in jeden Zweikampf gehen – das muss unsere Grundlage sein. Wir wissen, dass wir fußballerisch auf einem sehr hohen Niveau sind, aber das reicht nicht, wenn man nicht bereit ist, diese Grundtugenden in jedes Spiel einzubringen.
Ligaportal: Wer wird Ihrer Meinung nach am Ende der Saison ganz oben stehen, und warum?
Trainer Christopher Hatzl: Ich denke, es wird Weissenbach sein. Warum? Weil sie eine fußballerisch starke Mannschaft sind, mental bereit wirken und sich sehr gut auf die Gegebenheiten in der 1. Klasse eingestellt haben.