Der SC Hochwolkersdorf liegt aktuell mit 30 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz der 1. Klasse Süd. Nach einer beeindruckenden Hinrunde mit starken Ergebnissen verlief die Rückrunde bisher durchwachsen. Dennoch bleibt das Team rund um Trainer Thomas Steiner, der seine erste Saison beim Verein bestreitet, auf Kurs. Besonders erfreulich ist die Entwicklung junger Talente, die sich unter Steiner etabliert haben. Nun geht es darum, die letzten Partien der Saison konzentriert und mit Einsatzwillen zu bestreiten.
Im Gespräch mit Ligaportal gibt Steiner Einblicke in seine Philosophie, zieht Zwischenbilanz und erklärt, worauf es in den verbleibenden Spielen ankommen wird.
Ligaportal: Hallo Herr Steiner, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben. Beginnen wir mit einem Blick auf die Rückrunde – wie würden Sie den bisherigen Verlauf beschreiben?
Trainer Thomas Steiner: Da muss man etwas weiter ausholen. Wir haben uns durch unsere starke Hinrunde einen kleinen Punktevorsprung erarbeitet. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, im Frühjahr an gewissen Stellschrauben zu drehen und unser Spiel zu verfeinern. Das ist uns phasenweise auch ganz gut gelungen. Was aber leider ausgeblieben ist, sind die entsprechenden Ergebnisse. Obwohl wir teilweise wirklich gut gespielt haben, wurden wir nicht mit Punkten belohnt – wir haben viele Chancen liegen lassen. Das ist natürlich schade, gehört aber auch zum Fußball dazu. Zuletzt gegen Pitten haben wir allerdings einfach schlecht gespielt, da waren wir deutlich unter unserem Niveau. Jetzt heißt es, wieder die Kurve zu kriegen.
Ligaportal: Sie sind das erste Jahr beim SC Hochwolkersdorf. Wie würden Sie die Entwicklung der Mannschaft in dieser Zeit beschreiben?
Trainer Thomas Steiner: Wir haben einen Pool an jungen Spielern, die sich in dieser Saison sehr gut entwickelt haben. Ein besonders gutes Beispiel ist Michael Riegler. Er ist gerade erst 17 geworden und hat im Frühjahr bislang jede Partie von Beginn an gespielt. Er hat einen gewaltigen Schritt gemacht – vom Jugend- zum ernstzunehmenden Kampfmannschaftsspieler. Er scheut sich nicht, auch unangenehme Aufgaben zu übernehmen. Das zeigt, wie ernst er das nimmt. Und wir haben noch weitere junge Spieler, die ähnliche Schritte machen können – wenn wir ihnen weiterhin Spielzeit geben, wird da einiges nachkommen.
Ligaportal: Mit welchem Ziel sind Sie in die Saison gestartet – und wie hat sich dieses Ziel im Saisonverlauf verändert?
Trainer Thomas Steiner: Zu Saisonbeginn war das Ziel ganz klar der Klassenerhalt – wir wussten, wie stark die Liga ist und wie eng es werden kann. Nach unserem Aufstieg wollten wir uns einfach in der 1. Klasse halten. Dann haben wir eine sensationelle Hinrunde gespielt, und da habe ich schon gespürt, dass das Frühjahr kein Selbstläufer wird. Ursprünglich wollte ich den 5. Platz halten – das wäre das Maximum gewesen. Inzwischen sind wir auf Rang 7 zurückgefallen. Aber damit können wir leben – jetzt gilt es, ordentlich abzuschließen.
Ligaportal: Was möchten Sie Ihrer Mannschaft für die verbleibenden Spiele noch mitgeben?
Trainer Thomas Steiner: Es ist im Amateurfußball oft zu beobachten, dass Teams, die sich im Niemandsland der Tabelle befinden – also weder abstiegsgefährdet noch mitten im Titelkampf – an Motivation verlieren. Da lässt man schnell ein paar Prozent nach. Für mich ist das eine Frage des Charakters. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie die Eigenmotivation hochhält, dass sie weiterhin um jeden Punkt kämpft. Es geht um die Ehre, um die Mannschaft, um den Verein – und um das, was wir gemeinsam aufgebaut haben.
Ligaportal: Kommen wir zur letzten Frage – wer ist für Sie der Favorit auf den Meistertitel?
Trainer Thomas Steiner: Für mich ist das Weissenbach. Sie bringen einfach das Gesamtpaket mit – sie haben einen sehr guten Trainer, einen starken Kader, ein klares Konzept und konstante Leistungen. Sie leisten sich kaum Ausrutscher. Ich denke, das wird am Ende den Ausschlag geben.