Die 
Hochwasser-Katastrophe der vergangenen Tage erschütterte ganz Österreich, unzählige Menschen im Land stehen nach den heftigen Niederschlägen & Überflutungen vor den Trümmern ihrer Existenz. Der Sport rückt da in den betroffenen Regionen in den Hintergrund, dennoch sind die Vereine bestrebt, wieder langsam den Weg zurück zufinden. Wir hörten uns in Grein, Gottsdorf & Emmersdorf um.
Der
TSV Grein wähnt sich dieser Tage wie in einem schlechten Film - ein Film, der schon 2002 ablief und nicht nur in den Wassermassen eine Gemeinsamkeit hat. "Wir schafften 2002 den Aufstieg in die Gebietsliga, als die Hochwasser-Katastrophe das Leben komplett auf den Kopf stellte", erinnert sich Sektionsleiter Wolfgang Kleinbruckner. Nach zehn Jahren in der Gebietsliga stieg der Verein 2012 ab, steht nun vorm Wiederaufstieg. Und erneut brach die Natur-Katastrophe über Grein herein: "Ein Wahnsinn", ist auch Kleinbruckner ob der Parallelen fassungslos.
Der
Platz (im Bild rechts) stand in den vergangenen Tagen bis zu vier Meter unter Wasser, die Lage begann sich nun zu entspannen: "Die 2,44 Meter hohe Torlatte ist wieder zu sehen", erzählt Kleinbruckner, der das Szenario 2002 noch gespeichert hat: "Damals mussten wir mit schwerem Gerat 30 cm Schlamm abtragen, ähnliches wird uns wohl auch diesmal blühen. Denn der Pegelstand ähnelte jenem von 2002." Wann der Platz wieder bespielbar sein wird - ob noch im Laufe der Hinrunde oder erst wieder 2013 - ist nicht absehbar: "Es hängt auch davon ab, ob nach den Aufräumarbeiten ein Rollrasen aufgelegt wird oder ein neuer Rasen angesät wird."
Der Klub kam bei all dem Drama auch mit einem blauen Auge davon: "Die neu gebauten Kabinen hat es nicht erwischt. Sie mussten über der Hochwasser-Marke von 2002 errichtet werden, das war die absolute Vorgabe. Es ist sich um 20 cm ausgegangen", atmen die Verantwortlichen tief durch. Das letzte Saison-Heimspiel in der 1. Klasse West gegen Blindenmarkt steigt am Samstag in Ardagger, trainiert wurde unter der Woche in Bad Kreuzen und in Münzbach. "Die Vereine stellen uns ihre Anlagen zur Verfügung. Dafür konnen wir nicht oft genug DANKE sagen", weiß Kleinbruckner.
Dramatische
Szenen spielten sich in den vergangenen Tagen auch beim SV Gottsdorf ab: "Vom 2,44 Meter hohen Tor war nichts mehr zu sehen, es hat alles erwischt, inklusive Kabinen-Gebäude. Da wird uns nur noch der Bagger helfen können", zeichnet Sektionsleiter Günter Rosenegger, der die Situation "dramatischer als 2002 einstufte", ein realistisches Szenario. Die verbleibenden zwei Heimspiele der 1. Klasse West absolviert Gottsdorf nun auf der Sportanlage Hofamt-Priel, der Blick in die Zukunft wird von vielen Fragezeichen begleitet: "Wir müssen auch acht Nachwuchs-Mannschaften koordinieren, Trainings-Möglichkeiten finden." Das Budget wird damit bis aufs Äußerste strapaziert: "Beim letzten Hochwasser 2002 mussten wir auf Spieler-Seite einsparen, das hatte damals den Abstieg aus der Gebietsliga zur Folge", erinnert sich Rosenegger.
Auch
die Bilder von der überfluteten Marktgemeinde Emmersdorf gingen in den vergangenen Tagen um die Welt. Auch hier werden natürlich Erinnerungen an 2002 wach - auch beim SCU Emmersdorf, Vertreter der 2. Klasse Yspertal: "Der Platz stand bis zu 1 1/2 Meter unter Wasser, die Folgen werden wohl dieselben sein wie vor elf Jahren", mutmaßt Trainer Martin Hamerschmidt. Damals mussten 30 bis 50 cm Schlamm abgetragen werden. "Wir wollen die Meisterschaft nun so schnell wie möglich zu Ende spielen, damit wir nächste Woche mit den Aufräumarbeiten beginnen können." Fürs letzte Heimspiel der Saison am Freitag gegen St. Oswald stellte der SC Melk seinen Kunstrasen-Platz zur Verfügung. "Gott sei Dank gibt es Vereine, die einem unterstützen. Ein herzliches Dankeschön dafür", so Hamerschmidt. Wie lange in Emmersdorf nicht gespielt werden kann, ist derzeit nicht absehbar: "Wir werden aber in der Herbstsaison 2013 gewiss alle Matches auswärts bestreiten müssen", weiß der Trainer.