In der 1. Klasse West Niederösterreich empfing die Sportunion Leitner Allhartsberg die Union Haag in der 10. Runde. Die Begegnung entwickelte sich zum Fußballkrimi: Nach 0:1-Pausenrückstand drehte Allhartsberg eine turbulente zweite Halbzeit und siegte 4:3 – zittern musste der Tabellenführer jedoch bis zur letzten Sekunde. Co-Trainer Klaus Münster zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Das Ergebnis war gerecht, der Spielverlauf war etwas kurios und glücklich zu unseren Gunsten.“
Die Gäste aus Haag gingen in der 37. Minute durch Ertan Göksin mit 0:1 in Führung. Bis zur Pause blieb es dabei, auch wenn Allhartsberg bereits gute Möglichkeiten vorfand. Nach dem Seitenwechsel legte die Heimelf spürbar zu: In der 54. Minute glich Dominik Geiger zum 1:1 aus, nur zwei Minuten später drehte Adam Nomilner die Partie auf 2:1. Allhartsberg blieb am Drücker und erhöhte in der 63. Minute durch Marcel Pronegg auf 3:1. „In der zweiten Halbzeit hatten wir die besseren Torchancen“, bestätigte Klaus Münster und lobte die Offensivleistung seiner Mannschaft.
Entschieden war damit noch nichts. In der 72. Minute schwächte sich Allhartsberg durch eine Gelb-Rote Karte für Thomas Sandhofer. Haag nutzte die Überzahl und verkürzte durch einen Elfmeter in der 73. Minute durch Bashkim Biticaj auf 3:2. In einer offenen Schlussphase traf Fabian Huber in der 92. Minute zum 3:3. Doch die Hausherren zeigten Moral: Im Gegenzug erzielte Jakob Schneckenreither in der 95. Minute das viel umjubelte 4:3 und sicherte den Heimsieg. „Mit dem Elfmeter und der Gelb-Roten Karte haben wir es noch einmal spannend gemacht“, so Klaus Münster zur dramatischen Schlussphase.
Für Klaus Münster war der Erfolg das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung: „Einen einzelnen Spieler kann man gar nicht herausheben, das war heute eine starke Teamleistung.“ Trotz des Sieges sieht der Co-Trainer Verbesserungsbedarf – vor allem in der Arbeit gegen den Ball: „Unser Abwehrverhalten müssen wir natürlich verbessern, weil wir in den letzten drei Spielen acht Tore bekommen haben. Das ist zu viel. Andererseits haben wir vierzehn Tore geschossen – das ist Liga-Höchstwert.“ Die Schiedsrichterleistung bewertete Klaus Münster als „in Ordnung“. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben hofft er, dass die aktuell verletzten und angeschlagenen Spieler bald wieder zur Verfügung stehen. Nach diesem packenden 4:3 bleibt Allhartsberg im Spitzenfeld der 1. Klasse West und setzt ein weiteres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf.