Die SKN St. Pölten Amateure liegen aktuell im hinteren Mittelfeld des Klassements. 13 Punkte krallten sie sich bis jetzt. Sieben Zähler fehlen auf eine einstellige Tabellenposition. Andererseits hat das Team auch nur vier Konkurrenten hinter sich. Es muss sich also bewusst sein, dass auch der Klassenerhalt kein Selbstläufer wird. Von dem her möchten sich die Verantwortlichen neben der Talenteförderung auch darauf konzentrieren, in der Rückrunde noch häufiger anzuschreiben. Coach Tabarrant Adbullah unterhielt sich mit Ligaportal über die zu bewältigenden Herausforderungen.
Wie fällt das Fazit der bisherigen Saison aus?
Tabarrant Abdullah: „Das Niveau in der 1. NÖ Landesliga ist schon sehr hoch und ausgeglichen. Gerade dann merkt man natürlich, dass in entscheidenden Situationen auch die Erfahrung fehlt, wenn vor allem auf Nachwuchskräfte gesetzt wird. Und auf diesen Aspekt legen wir ja eigentlich den Fokus. Es geht bei uns schließlich in erster Linie darum, die jungen Burschen auszubilden und sie an die Profis heranzuführen. Von dem her ist die Ausbeute im Herbst schon recht ok. Natürlich hätten es durchaus auch ein paar Körner mehr sein dürfen. Gerade in den letzten Runden sind wir dann leider aber auch mit personellen Problemen konfrontiert gewesen. Wichtig war, dass wir die Duelle mit Schrems und der SG Rohrbach/St. Veit gewonnen haben. So konnten wir da etwas Distanz zu den Teams hinter uns schaffen.“
Welche Partien bleiben besonders in Erinnerung?
Tabarrant Abdullah: „Ein Ausrufezeichen ist jedenfalls im August das Auswärtsremis bei Korneuburg gewesen. Zu diesem Zeitpunkt präsentierte sich der Gegner bekanntermaßen besonders stark. Die Rückreise nach der Partie traten wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Wir lagen sogar 2:0 in Front. Zehn Minuten vor Schluss mussten die Burschen noch den Ausgleich hinnehmen. Leider fehlte uns dann in der Schlussphase etwas die Abgebrühtheit. Außerdem möchte ich das 4:2 gegen Stockerau nennen. Da lieferte die Mannschaft eine sehr starke Performance ab und zeigte, was in ihr steckt.“
Wo besteht vor allem noch Verbesserungsbedarf?
Tabarrant Abdullah: „Hinsichtlich der Abwehr fehlt sicher noch etwas die Stabilität. Das hängt einerseits natürlich wieder mit der Unerfahrenheit zusammen. Andererseits mussten wir mit Dominik Lovrinovic eine wesentliche Stütze in der Verteidigung vorgeben. Daher freut es mich, dass er uns im Frühling wieder zur Verfügung steht. Offensiv bin ich schon sehr zufrieden. Wir haben mehr Tore geschossen als so manche Vereine vor uns. Aber hinten ist jedenfalls noch zusätzliches Potential vorhanden.“
Welche Akteure zeigen bereits besonders auf?
Tabarrant Abdullah: „Da fällt mir jedenfalls unser Goalie ein. Mit Erik Baranyai-Ulvestad steht uns ein Rohdiamant zur Verfügung, der äußerst tolle Anlagen aufweist. Er verfügt auf der Linie über beachtliche Reflexe. Seine Größe spricht für ihn. Dadurch werden viele hohe Bälle entschärft. Und trotz seines jungen Alters übernimmt er schon Verantwortung und dirigiert die Mitspieler lautstark. Besonders auffällig war auch Dorian-Peter Kasparek. Er ist sehr variabel einsetzbar und agiert sowohl als Zehner als auch außen. Zu den Stärken zählen jedenfalls die Technik und die Kreativität. Er trainiert bereits regelmäßig bei den Profis mit. Ich gehe aber davon aus, dass ich im nächsten halben Jahr noch auf ihn bauen kann. Und schließlich sind noch Arda Pekin und Yervand Sukiasyan zu erwähnen. Der Letztgenannte ist ja in den letzten Wochen auch bereits bei den Profis zum Einsatz gekommen.“
Was tut sich transfertechnisch?
Tabarrant Abdullah: „Eventuell kommen zwei Akteure aus dem Ausland. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fix. Ansonsten setzen wir vor allem auf unsere U18. Da gibt es eine sehr enge Abstimmung zwischen den Verantwortlichen. Das Ziel ist, dass da regelmäßig jemand nachstößt. Abgänge gibt es auch. Wir verleihen Tobias Ofenböck nach Spratzern, Valdrin Mena nach Loosdorf und Bahri Jashari nach Melk. Conrad Zenkl verlässt uns ebenfalls. Sein neuer Verein ist aber noch nicht bekannt.“
Wie lautet das Ziel für den Rest der Saison?
Tabarrant Abdullah: „Selbstverständlich steht auch dann im Vordergrund, weiter an den Fähigkeiten der Jungs zu arbeiten. Sie haben jetzt wieder ein halbes Jahr mehr Erfahrung sammeln können. Daher bin ich davon überzeugt, dass die Rückrunde punktemäßig noch erfolgreicher sein wird und der Klassenerhalt gelingt.“