Der SV Stockerau kommt aktuell nicht über den 14. Rang im Klassement hinaus. Lediglich die St. Pölten Amateure und Schrems sind hinter ihm zu finden. Gerade mal zwölf Punkte stehen zu Buche. Da ist dann nicht mehr drinnen. Die Abstiegsgefahr darf also nicht außer Acht gelassen werden. Dass der Club für Außergewöhnliches sorgen kann, bewies er im Herbst aber auch bereits eindrucksvoll. Dieses Gesicht darf die Mannschaft gerne öfter zeigen, wenn es nach Sascha Pichler, dem Co-Trainer, geht. Im Interview mit Ligaportal bewertet er die Situation.
Wie fällt das Fazit soweit aus?
Sascha Pichler: „Es erscheint klar, dass die Position nicht zufriedenstellt. Der Club hatte sicherlich höhere Erwartungen. Von Beginn weg sind wir nie in einen Flow gekommen. Das hing viel mit den Verletzungen von unseren Verteidigern Michael Popp sowie Manuel-Raphael Daniliuc zusammen. Vor allem dem Erstgenannten kommt mit seiner Erfahrung eine ganz besondere Rolle in der Abwehr zu. Umso bitterer, wenn so ein Mann ausfällt. Natürlich gibt es dann leider zu oft Situationen, in denen die Abstimmung nicht passt. Die Folge sind Gegentore. In der Konsequenz wirkt sich der Umstand in den Ergebnissen aus. Mit Anfang Oktober schien der Trend aber doch nach oben zu gehen. Drei Partien in Serie blieb das Team unbesiegt. Sieben Zähler wanderten auf unser Konto. Leider kam im Anschluss die Partie bei Kilb, welche verlorenging. Der Aufschwung endete abrupt. Insgesamt schafften wir es also zu selten, unser Potential auf den Rasen zu bringen. Zum Ausklang rangen die Burschen St. Peter immerhin noch ein Unentschieden ab. Nach den unmittelbar zuvor erlittenen Niederlagen gegen die Admira Amateure und Wieselburg war das ganz wichtig.“
In welchem Match lieferte man eine besonders beeindruckende Performance ab?
Sascha Pichler: „In der zweiten Runde trennten wir uns daheim von Zwettl mit einem 0:0. Ich denke, dass die Mannschaft in dem Aufeinandertreffen kurioserweise ihre spielerisch beste Performance auf den Rasen brachte. Außerdem möchte ich das Match in Wr. Neustadt nennen. Die Partie ging in der starken Phase, die ich bereits ansprach, über die Bühne. Der Kontrahent scheint uns zu liegen. Bereits in der Vergangenheit überraschte Stockerau gegen ihn. Es gibt einfach Vereine, mit denen man sich gerne misst. Das Ziel muss sein, dass wir die zusätzlichen Prozente, die wir in den Duellen mit dem ehemaligen Bundesligisten auf den Rasen bringen, immer abrufen.“
Was tut sich nun kadertechnisch?
Sascha Pichler: „Sommerverpflichtung Nikola Asceric verlässt uns wieder. Sein neuer Verein ist mir nicht bekannt. Luca Herzog verändert sich ebenfalls. Er schließt sich Traiskirchen an. Schade, ich hätte ihn gerne noch länger im Kader gehabt. Mit der Wuchtel kann er so gut wie alles. Selbstverständlich legt man einem derartigen Talent keine Steine in den Weg, wenn es sich in einer höheren Klasse versuchen will. Zugangsseitig begrüßen wir Hannes Küng bei uns. Der Defensivspezialist kommt von Obergänserndorf. Aktuell laufen Gespräche mit potentiellen Stürmern. Die beiden Kandidaten passen in unser System. Einer der beiden Angreifer wird uns am Ende verstärken.“
Wie lautet die Zielsetzung für den Rest der Saison?
Sascha Pichler: „Am 12. Jänner legen wir mit den Übungseinheiten los. Zum Auftakt wartet ein Laktattest. In den folgenden Wochen steht für uns ganz klar auch der physische sowie der taktische Aspekt im Vordergrund. Die Frühjahrsmeisterschaft beginnt dann zu Hause gegen Ardagger. Da empfangen wir also ein Team, das noch nicht außer Griffweite ist. Entsprechend peilen wir einen vollen Erfolg an. Das wäre gleich ein Signal an den Konkurrenten, dass man mit uns noch rechnen sollte. Die Abstände im Mittelfeld sind gering. Es wäre so wichtig, einen Run zu starten. Dann könnte durchaus auch noch eine schöne Verbesserung im Klassement möglich sein. Vordergründig bleibt der Klassenerhalt wesentlich. Gleichzeitig versuchen wir, noch so weit wie möglich nach oben zu klettern.“