Freitagabend traf der SC Fortuna Wr. Neustadt auf die SKN St. Pölten Amateure. Der Erstgenannte fieberte nach zwei Partien ohne vollen Erfolg der Aufgabe entgegen. Es musste auch deswegen unbedingt ein Dreier her, um den Abstand zur Tabellenspitze nicht zu groß werden zu lassen. Das ist der Anspruch des Teams. Der Gegner andererseits hatte in der vergangenen Woche endlich seinen ersten Triumph eingefahren. Und wie, am Ende war er gegen Schrems mit 7:0 siegreich geblieben. Auch nun gelang ihm ein sehr engagierter Auftritt. Für Punkte sollte es dieses Mal jedoch nicht reichen. Die Hausherren behielten hauchdünn die Oberhand.
In etwa 170 Fußballbegeisterte machten sich auf den Weg in die Ergo Arena. Die ortsansässigen Fans geben sich verständlicherweise sehr gerne die Begegnungen zu Hause. Geboten wird ihnen da ja so gut wie immer was. Schöne Angriffe, sehenswerte Aktionen und regelmäßig jede Menge Tore. Von dem her fanden sich die Besucher mit der Überzeugung ein, dass der Verein nun wieder auf die Gewinnerstraße zurückkehrt. Der ehemalige Bundesligist lief aufgrund der jüngsten Ergebnisse nicht unbedingt mit der breitesten Brust ein. Mentalität schien jetzt gefragt. Es ging nicht darum, einen Glanzauftritt abzuliefern, einzig und allein der Sieg zählte. Das Team von Coach Christoph Stifter legte ambitioniert los. Es baute die Angriffe von hintenraus auf und suchte die Lücke. Diese ging zunächst nicht auf. Der Kontrahent stellte sich sehr geschickt an. Er konnte sich auf eine gute Raumaufteilung verlassen und verschob in der Defensivbewegung geschickt. Hin und wieder fielen ihm sogar selbst rechte gute Offensivideen ein. In Summe reichte es für Treffer vor der Pause weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Mit einem 0:0 pfiff der Referee zur Pause.
Der zweite Durchgang gestaltete sich plötzlich ganz anders. Man könnte vermuten, die beiden Teams hätten in der Pause literweise Zielwasser getrunken. Denn plötzlich passte die Effektivität hüben wie drüben. Den besseren Start verzeichneten die Jungwölfe. David Pöll tauchte in der 53. Minute mehr oder weniger unbewacht vor dem Schlussmann auf und beförderte das Runde eiskalt ins Eckige. Im Anschluss bejubelte der Schütze die so wichtige Führung. Der Hauptstadtclub durfte sich allerdings nur äußerst kurz über den so erfreulichen Zwischenstand freuen. Nur Momente später egalisierte nämlich Max Sax schon den Rückstand. Eine unübersichtliche Situation übernaserte der frühere Austrianer am schnellsten und versenkte die Wuchtel. In der Mitte der Hälfte war erneut St. Pölten an der Reihe. Christoph Zeibeck brachte seine Farben wieder in Front. Eine brenzlige Situation für den Kontrahenten, es blieb ja nicht mehr so viel Zeit. Nun durfte man ja nicht die Nerven verlieren. Er erhöhte den Druck und spielte in der Phase dann vor allem auch seine individuelle Klasse aus. Eine Viertelstunde vor dem Schluss richtete sich Niels Hahn einen Freistoß her. Er pfiff sich nichts, zog aus einer riesigen Distanz ab und drosch den Ball echt genau ins Kreuzeck. Eine Traumbude! Und es sollte sogar noch besser kommen. Marvin Bio nämlich nickte gekonnt mit seinem Haupt ein. Nun brach endgültig ohrenbetäubender Jubel auf der Tribüne aus. Sensationell! Bald darauf war Schluss. Mit dem Triumph meldet sich Wr. Neustadt wieder im Titelrennen zurück.
Marco Meitz (Sportdirektor SC Fortuna Wr. Neustadt):
„Mit St. Pölten stand uns eine richtig starke Mannschaft gegenüber. Im Prinzip bekamen wir dann aber genau das Gesicht unserer Truppe zu sehen, auf das wir gehofft hatten. Die Moral ist absolut beeindruckend gewesen. Ich freue mich, dass sich der Triumph doch noch ausging.“
Die Besten: Philipp Eichberger (Verteidigung SC Fortuna Wr. Neustadt), Niels Hahn (Mittelfeld SC Fortuna Wr. Neustadt)