Das hat sich der ASK Bad Vöslau mit Sicherheit anders vorgestellt. Mit 13 gesammelten Punkten in der 2. Landesliga Ost befindet sich die Mannschaft von Trainer Dario Dukic mitten in der Gefahrenzone und wird nach der Winterpause einen Gang höher schalten müssen. Was die Gründe für die derzeitige Tabellensituation der Bad Vöslauer sind und wie sich die Mannschaft im Winter verändern wird - darüber hat sich der Trainer unter anderem geäußert.
Voller Zuversicht ging man in die Saison 25/26 und plante den zehnten Platz in der Vorsaison noch einmal zu übertreffen. "Insgesamt sind wir im Verein guter Dinge und haben große Ziele - wir möchten eine andere Seite von uns zeigen", hieß es vor dem Saisonstart. Jetzt sieht die Lage leider ganz anders aus. Derzeit liegt man auf Rang 14 und holte sieben der 13 Punkte in den ersten vier Runden - danach flachten die Leistungen der Dukic-Elf ab. Zumindest konnte man gegen Schlusslicht Bisamberg zum Saisonabschluss einen wichtigen Dreier einfahren.
Für den Trainer war es eine harte Hinrunde, die aber auch mit viel Pech verbunden war. Vor allem zwei Partien bleiben Dukic im Kopf: "Es gab viele Momente, in denen wir das Spiel auf unsere Seite hätten ziehen müssen, und das haben wir nicht geschafft. Gegen Wolkersdorf bringen wir eine 2:1-Führung nicht über die Zeit. Auch die Partie gegen Klosterneuburg liegt mir noch sehr im Magen. Bis kurz vor dem Ende führen wir mit 3:2 und geben das Spiel dann mit zwei riesengroßen Patzern aus der Hand."
Noch dazu hatte man mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Boris Basara, Niklas Klohs und Keeper Harald Otto fielen allesamt für ein paar Wochen aus und spielten teilweise sogar trotz muskulärer Probleme. Thomas Weber fiel mit einer Schambeinentzündung aus. "Da muss ich ein großes Lob an unseren Masseur aussprechen, der die Spieler noch irgendwie fit gehalten hat", meint der Coach.
Die besagten Patzer ziehen sich bislang wie ein roter Faden durch das Spiel der Bad Vöslauer. Oft waren es individuelle Fehler, die zu nervigen Punktverlusten geführt haben, findet Dukic: "Wir haben wirklich sehr gravierende, individuelle Fehler gemacht - was ich mir niemals erwartet habe. Ich nehme als Trainer immer die Verantwortung auf mich und schütze meine Mannschaft, aber jetzt ist es sogar so, dass sie selbst die Verantwortung für diese Fehleranfälligkeit übernehmen. Trotzdem ziehen wir alle an einem Strang und konnten zum Glück am letzten Spieltag beim Sieg gegen Bisamberg Moral beweisen."
"Es tut mir persönlich weh. Wir haben hohe Erwartungen gehabt und es ging in die genau andere Richtung. Jetzt braucht die Mannschaft erst einmal Ruhe, um alles zu verarbeiten. Wir wissen, wo wir unsere Fehler gemacht haben, und werden daran in der Vorbereitung arbeiten. Wir blicken alle voll optimistisch in die Zukunft", resümiert Dukic die turbulente Herbstrunde.
Mit 36 Gegentoren kassierte man die zweitmeisten der Liga. Deutlich zu viele. Deswegen will man in der Transferperiode agieren, um in der Rückrunde den Umschwung zu meistern. "Wir sind in Gesprächen. Drei bis vier Spieler werden uns verlassen, vier bis fünf werden kommen. Es wäre jetzt nur schon zu früh, um etwas offiziell zu vermelden. Hauptaugenmerk wird bei uns klar auf der Defensive liegen. Dort lag häufig der Kern unserer Probleme", so der Trainer.
In der ersten Partie wartet Neudorf auf Bad Vöslau. Ein bereits wegweisendes Match, um zu schauen, in welche Richtung es für die Mannschaft rund um Trainer Dukic gehen wird: "Da müssen wir einfach punkten!"