Totgesagte
leben länger! Nach dem desaströsen Start in die Rückrunde der 2. Landesliga Ost mit nur einem Punkt aus fünf Spielen galt der SC Wolkersdorf für viele Fachleute bereits als Fix-Absteiger. Doch am 18. Spieltag gaben die Burschen von Leopold Rotter ein kräftiges Lebenszeichen von sich, siegten bei den bislang so starken Brunner völlig überraschend mit 3:2.
Die Rollen schienen vor dem Spiel eindeutig verteilt: Brunn ging nach fünf Siegen in den ersten fünf Frühjahrs-Spielen als haushoher Favorit ins Spiel - gegen Wolkersdorfer, die in den ersten fünf Matches der Rückrunde gerade mal einen Punkt eingefahren hatten. Dementsprechend programmgemäßg ging Brunn auch in Führung: Alexander Gaal schoss in der 5. Minute zum 1:0 ein.
Doch Wolkersdorf ließ sich davon nicht entmutigen: "Die Mannschaft ging sehr motiviert ins Spiel und mutig in die Zweikämpfe. Heute hat sie gesehen: Wenn Du arbeitest, dann erntest Du auch. Es freut mich für die Burschen, denn sie waren schon sehr geknickt", fasste Rotter die 90 Minuten zusammen. Erstmals geerntet wurde in der 9. Minute: Nach einem Pass in die Tiefe stürmte Manuel Prem allein auf Goalie Haselbauer, schoss zum 1:1 ein.
Die Begegnung behielt ihren flotten Charakter bei, Brunn ging nach 18 Minuten erneut in Front: Monschein spielte einen Stanglpass zur Mitte, Robert Stessl drückte an der 2. Stange den Ball über die Linie - 2:1. Wie schon beim ersten Gegentreffer halfen die Heimischen auch beim Ausgleich kräftig mit: Stephan Heurteur glich in der 35 .Minute zum 2:2 aus, Haselmayer konnte seinen Schuss nicht bändigen.
In der 2. Halbzeit legte Brunn einen Zahn zu, doch Wolkersdorf-Torhüter Schiller ließ keinen weiteren Treffer mehr zu. Einen Drop-Kick von Gaal aus 16 Metern parierte er ebenso wie die Schüsse von Stessl und Monschein. Lukas Stetter machte es auf der Gegenseite in der 75. Minute besser: Aus 25 Metern fasste er sich ein Herz, zog ab und der Ball flog über den zu zweit vorm Tor stehenden Haselmayer hinweg zum 2:3 ins Netz. "Ich wollte Lukas zuvor schon austauschen, weil er platt war. Zum Glück habe ich es nicht getan", schmunzelte Rotter.
Brunn-Coach Robert Schiener gestand: "Diese Niederlage schmerzt, wir hatten nach der Pause die besten Chancen. Doch die Welt geht damit nicht unter. Die Wolkersdorfer haben sich rein gehaut, alles gegeben, da kann morgen vermutlich keiner mehr gehen." Gehen wird am Wochenende Johann Mauser, der bei der Wolkersdorfer General-Versammlung als Obmann abtritt. Zuletzt sah er nach der Negativ-Serie schon schwarz, nach dem 3:2 in Brunn lachte er: "Jetzt muss ich meine Abschiedsrede etwas umformulieren. Zum Glück."