Traiskirchen: Ära Obermayer dauerte nur 12 Tage!

Ein Trainer-Leben kann gelegentlich von kurzer Dauer sein - jenes von Erich Obermayer beim FCM Traiskirchen war außerordentlich kurz: Der 60-Jährige hatte erst am 16. September das Traineramt beim Schlusslicht der 2. Landesliga Ost übernommen. 12 Tage später ist die Austria-Wien-Legende schon wieder Geschichte: Der sportliche Leiter Werner Trost bestätigte am Montag die Trennung von Obermayer, nun könnte Robert Haas zum Zug kommen.

Obermayer konnte in der kurzen Zeit seines Wirkens die sportliche Talfahrt Traiskirchens nicht stoppen, im Gegenteil: In Absdorf (1:5) und gegen Brunn/Gebirge (1:4) setzte es zwei herbe Niederlagen, so dass sich die Klub-Führung erneut zum Handeln gezwungen sah. Nach Marcus Schlosser trennt sich der FCM nun auch von Obermayer. "Wir haben diese Entscheidung am Samstag gefällt, die Trennung erfolgte auf einvernehmlicher Basis", betonte der sportliche Leiter Werner Trost.

Trost: "Ja, Haas ist einer unserer Kandidaten"

Zu den Gründen für die Trennung wollte Trost keine näheren Angaben machen: "Ich führe mit Obermayer am Montag noch ein Gespräch, da gilt es Details zu besprechen." Traiskirchen ist nach sieben Runden mit nur einen Punkt ausgestattet und in akuter Abstiegsgefahr - der Vorletzte Langenlebarn rangiert vier Zähler entfernt. Dennoch bewahrt Trost kühlen Kopf: "Ich werde nun, was den neuen Trainer betrifft, garantiert keinen Schnellschuss tätigen. Wir suchen einen Mann, der das Team mittel- und auch langfristig dabei unterstützt, sich weiter zu entwickeln. Die Suche kann schon ein oder zwei Wochen dauern."

Trost hat "vier, fünf Kandidaten" im Auge: "Mein Wunsch-Kandidat ist derzeit belegt." Davon unabhängig, sind absolute Experten ihres Faches zu haben - einer heißt Robert Haas (im Bild rechts), der erst kürzlich als Trainer vom Wiener Stadligisten Ostbahn zurücktrat. Trost redet nicht um den heißen Brei herum: "Ja, Haas ist einer unserer Kandidaten. Ich kenne ihn, er hat bei Rapid gute Arbeit geleistet, viele gute Spieler hervorgebracht. Es müssen aber auch die Vorstellungen beiderseits passen."

Trost übernimmt interimistisch das Traineramt

Bereits morgen, Montag, führt Trost das erste Gespräch mit einem Trainer aus seinem Kandidaten-Kreis. Gut möglich, dass es sich dabei bereits um Haas handelt. Vom neuen Coach hat der sportliche Leiter konkrete Vorstellungen: "Es kommt nur ein Trainer mit einem modernen Spielsystem in Frage. Er muss zumindest bereits in der 1. Landesliga gearbeitet haben."

Bis der neue Trainer feststeht, übernimmt Trost interimistisch das Coaching: "Ich gehe aus heutiger Sicht davon aus, dass ich das Team auch am kommenden Sonntag in Langenlebarn betreuen werde." Trost sagt aber auch:  "Wenn das Gespräch am Montag positiv verläuft, kann es in der Trainerfrage auch sehr schnell gehen." Zur Verfassung des Traiskirchner Teams meint Trost: "Es wurde in der Vergangenheit viel zu wenig an der Taktik gearbeitet, an der Arbeit gegen den Ball, wie man Räume eng macht und Spiel-Situationen besser erkennt. Das Team macht Fehler, die man nicht mal in der 1. Klasse sieht."

Trost betrachtet Leader Ebreichsdorf aktuell als Vorbild

Als Vorbild für die künftige Ausrichtung Traiskirchens zieht Trost Ebreichsdorf, den aktuellen Leader der 2. Landesliga Ost, heran: "Dort werkt mit Goran Djuricin ein moderner Trainer. Er hat, auch mit dem entsprechenden Spielermaterial, aus der Mannschaft in kurzer Zeit viel herausgeholt." Aufwärts soll, ja muss es in nächster Zeit auch mit Traiskirchen gehen: "Der Verien bringt allein von der Infrastruktur her gesehen tolle Voraussetzungen mit", weiß Trost.

Christian Reichel

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