Mit
einer gehörigen Portion Optimismus war der SC Melk in die Drittrunden-Partie der 2. LL West gegen den FC Rohrendorf gegangen. Zurecht, nach zwei Siegen zum Start. Auch gegen Rohrendorf schaute es 45 Minuten lang - dank einer 1:0-Führung sehr gut auf. Doch Gäste-Coach Karl Plank nahm in der Pause taktische Korrekturen vor, sein Team steigerte sich in einen Spielrausch. Endstand 1:7!
Sieben Tore in einer Halbzeit, erzielt von ein und demselben Team - damit wartet die 2. LL West nicht oft auf. Rohrendorf brachte am Freitag dieses Kunststück zuwege, spielte Melk in den zweiten 45 Minuten an die Wand. "Es ist uns auch alles aufgegangen", gestand Plank, der von einem "wahren Spielrausch" sprach und auch festhielt: "Es mag vielleicht blöd klingen. Doch der Sieg war auch in dieser Höhe verdient."
Dabei gehörte die Startphase ganz klar den Melkern, Tomasz Romaniuk traf in der 6. Minute nach einem Deinhofer-Corner zum 1:0. Melk kam zu weiteren Möglichkeiten: Romanuik zielte im Rutschen übers Tor, auch Kapitän Gruber schoss knapp drüber. Ab Minute 15 bekam Rohrendorf das Spiel in den Griff, fand vor der Pause aber keine zwingenden Möglichkeiten vor.
Plank stellte in der Halbzeit um, beorderte Obenaus von der Viererkette ins Mittelfeld, Schlager rückte in die Abwehr. Christian Schragner eröffnete in der 50. Minute den Torreigen der Gäste, schoss nach einem Eckball via Stange ein. Der Ex-Melker Jürgen Schoderböck scorte in der 65. Minute mit einem herrlichen Schuss aus 20 Metern ins Kreuzeck zum 1:2 ein.
Fünf Minuten später brachte Heim-Goalie Graf Johannes Sacher im Strafraum zu Fall, Martin Brandl schoss den Elfmeter in die Maschen - 1:3! Schragner legte das 1:4 drauf, in der 80. Minute wurden die 400 Besucher Augenzeugen einer Rarität: Jürgen Schoderböck markierte per Kopf (!) das 1:5. Im Finish machten Michael Sacher und Johannes Sacher das 1:7 perfekt.
Christian Jojart, Sektionsleiter der Melker, war um Fassung bemüht: "Den Rohrendorfern ist nach der Pause alles aufgegangen, während wir zerfallen sind. Rohrendorf hat ab der 25. Minute gedrückt, mit dem 1:1 war die Partie für uns eigentlich erledigt."