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SCU Kilb schlug am Freitag einmal mehr auswärts zu: Zum Abschluss der Hinrunde fuhr das Team rund um Trainer Muamer Dedic einen 2:1-Erfolg in Melk ein und streifte damit im 7. Auswärtsspiel den bereits 5. Sieg ein. Damit überwintert der Aufsteiger auf Platz vier, für die Melker kommt hingegen die Herbst-Saison einer Riesen-Enttäuschung gleich.
Das Match erwies sich als Spiegelbild der gesamten Herbstsaison: Kilb stockte mit dem 2:1 sein Konto auf 24 Zähler auf, Melk blieb zu Hause im 7. Spiel zum 5. Mal sieglos und muss zur Halbzeit der Saison 2012/13 mit 14 Punkten und einem zweistelligen Tabellen-Rang Vorlieb nehmen. Der Sieg der Gäste ging in Ordnung, die schwierigen Platzverhältnisse führten vor allem vor der Pause zu vielen Fehlern auf beiden Seiten. Das Tempo, welches die 800 Besucher zu sehen bekamen, war ansehnlich, Torchancen gab es aber nur wenige.
Der einzige Treffer vor der Pause fiel in der 40. Minute: Melk-Kapitän Spanseiler verlor im Mittelfeld den Ball, die Kilber schalteten schnell um, schickten Peter Kruty auf die Reise, der Tormann Kalusevic mit links und flach aus zehn Metern zum 0:1 bezwang. Zur Pause reagierte Melk-Coach Kraaibeek, vollzog einen Dreifach-Wechsel: Schoderböck, Gindl & Stumpfer blieben in der Kabine, Christian Gruber, Eder und Brunner durften zum Wiederbeginn aufs Feld. "Wir hatten nach vorne hin viel zu wenig gezeigt, da musste ich reagieren", begründete Kraaibeek seine Entscheidung.
Die Rechnung schien aufzugehen. Melk kam wesentlich entschlossener aufs Feld retour und in der 51. Minute zum Ausgleich: Ein an und für sich missglückter Schuss von Urban aus 20 Metern halbrechter Position landete vor den Beinen des eingewechselten Lukas Eder, dieser glich aus acht Metern Distanz zum 1:1 aus. Doch nach einer Stunde verflog der Melker Offensivelan. Kilb kam auch durch den eingewechselten Eigelsreiter, der viele frische Impulse setzte, wieder auf.
Das Siegestor erzielte in der 79. Minute der 100 Sekunden zuvor eingewechselte Christoph Mühlbachler: Goalie Kalusevic konnte eine Flanke nur kurz wegfausten, Mühlbachler schoss aus elf Metern Entfernung nahezu ungehindert zum 1:2 ein. In der 90. Minute stießen Kilb-Goalie Neudhart und Melks Eder im Strafraum zusammen, Schiri Fuchs ließ weiterspielen. "Zurecht, denn Neudhart war eindeutig früher am Ball gewesen", meinte Kilb-Sektionsleiter Hannes Weintögl. Ob es das letzte Spiel von Ronald Kraaibeek war, er sich nach 6 1/2 erfolgreichen Jahren in Melk in Richtung Thailand verabschiedet, wird sich in den nächsten Tagen weisen: Die Zeichen stehen nach wie vor auf Abschied.
Christian Reichel
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